Marsberg. Die Sekundarschule in Marsberg würde gerne über die Kleidung der Schülerschaft sprechen. Das sorgt im Internet für Uneinigkeit. Die Reaktionen:
In der Sekundarschule Marsberg soll es nach Möglichkeit bei der nächsten Schulkonferenzsitzung um die Kleidung der Schülerinnen und Schüler gehen, die laut Rektorin Rita Vogt nicht immer dem Anlass entspreche. Vor drei Jahren wurde schon festgehalten, dass Jogginghosen nichts im Unterricht verloren haben. Das Kleidungsstück war gerade bei Jungs beliebt. Auch die Mädchen trugen das bequeme Kleidungsstück zuletzt vermehrt. Aber nicht nur dieses Thema beschäftigt die Sekundarschule, sondern auch bauchfreie Kleidung. Rita Vogt möchte dies gerne mit den Eltern und Schülern besprechen. „Ich kann nachvollziehen, dass die Marienschule die Kleiderordnung geändert hat“, sagt sie.
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Ihr ist dabei aber auch der Dialog mit den Schülerinnen und Schülern wichtig, die erkennen sollen, dass die Schule ein Arbeitsplatz ist an dem sich entsprechend zu kleiden sei. „Ich frage sie dann, ob sie sich so auch am Arbeitsplatz in einem Unternehmen kleiden würden und dann kommt schnell die Einsicht bei den Kindern. Das finde ich besser, als ein Verbot auszusprechen. Das erzielt oft nicht die gewünschte Wirkung.“
Uneinigkeit im Internet über Schulkleidung
Auf Facebook entbrannte wie schon bei der Debatte um eine Kleiderordnung an der Marienschule in Brilon eine Diskussion in den Kommentaren:
„Also ich werde meiner Tochter auch weiterhin gestatten, zu tragen, was immer sie möchte. Ob nun Bauchfrei oder Jogginghose. All diese Kleidungsstücke dienen der persönlichen Entfaltung. Wir sind früher auch rumgelaufen wie wir wollten. Kleiderordnung oder gar Schulkleidung ist hingegen ein absoluter Witz. Ist ein Junge aufgrund eines Bauchfrei-Oberteils erregt und kann seine Hände nicht bei sich lassen, so ist dieser einfach schlecht erzogen. Betrifft dieses einen Lehrer, so sollte dieser über seine Berufswahl nachdenken“, schreibt ein Vater zu der Angelegenheit.
Zum Teil gibt es dafür Zuspruch: „Naja, aber in Jogginghose ist damals auch keiner zur Schule gegangen. Nen bisschen ordentlich sollte man aber dann doch rumlaufen. Hat ja auch was mit Anstand zu tun. Die ‘Persönlichkeit entfalten in einer Jogginghose’ kann man dann privat machen. Sonst sehe ich es aber wie du, dass jeder das tragen soll, was er oder sie will. Auch, wenn zur Entfaltung der Persönlichkeit die Kleidung des anderen Geschlechts gehört.“
Sind Schuluniformen eine Lösung?
Aber auch hier kam wieder das Thema Schuluniform vermehrt auf. „Bei manchen Kommentaren fehlen mir die Worte. ️Schuluniform wo sind wir? Wir sind im Jahre 2022. Dass sich die Kids anders kleiden, ist doch klar. Denke, wenn die Eltern bei manchen drauf achten, dass die Kleidung nicht zu freizügig ist, dann müsste man sowas hier nicht veranstalten. Was ist an einer Jogginghose so verkehrt oder an bauchfrei?“
„Einfach eine Schuluniform einführen die ganz klar den Stil regelt!“, heißt es in einem anderen Kommentar. Das könnte auch andere Vorteile haben, wie ein anderer aufführt: „Vielleicht wird dann auch das mobben weniger. Jedenfalls war es in meiner Zeit so. Egal was man anzog, die Finger wurden auf einen gezeigt.“
Ob es das Thema in die Schulkonferenz in der Sekundarschule Marsberg schaffen wird, muss sich erst noch zeigen.