Hochsauerlandkreis. Das Gas wird knapper, Stufe 2 des Gas-Notfallplans wurde bereits gezündet. Was für Auswirkungen hat das? Die Stadtwerke Brilon geben Antworten.

Das Gas wird knapper, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die zweite Stufe seines Gas-Notfallplans ausgerufen. Doch was bedeutete das für die Bürgerinnen und Bürger? Wird sich bereits auf den Ernstfall vorbereitet? Vier Fragen an Christoph Höing von den Stadtwerken Brilon.

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Das Gas wird knapp, Stufe 2 des Notfallplans ist gezündet. Bereiten Sie sich auf Notfallstufe 3 schon konkret vor?

Die Stadtwerke Brilon bereiten sich, wie auch alle anderen Netzbetreiber, bereits seit einigen Monaten auf eine mögliche Notfalllage vor. Hierzu finden Gespräche mit den Verbänden der Energiewirtschaft sowie zwischen den Verbändevertretern und den zuständigen Ministerien statt. Parallel hierzu sind die Stadtwerke im Gespräch und im Austausch mit den unter Umständen betroffenen hiesigen Unternehmen.

Was bedeutet das für Unternehmen? Erwarten Sie Gegenwind, wenn Notfallstufe 3 gezündet wird oder Einschränkungen bekannt gegeben werden?

Sollte die 3. Stufe des Notfallplans ausgerufen werden, sind die Netzbetreiber verpflichtet sogenannte nicht schützenswerte Kunden – in der Regel Unternehmen des produzierenden Gewerbes ab einem gewissen Verbrauch – vom Netz zu nehmen.

Gas-Knappheit: Prognose ist schwierig

Was bedeutet das für Privathaushalte?

Grundsätzlich ist es schwierig derzeit eine seriöse Prognose abzugeben, welche Auswirkungen bei ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland zu erwarten sind. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle – die Füllstände der Gasspeicher, die freiwillige Reduzierung des Gasverbrauchs durch die Verbraucher und nicht zuletzt das Wetter während der Heizperiode. Der derzeitige Notfallplan sieht zudem einen besonderen Schutz für Privathaushalte vor. Hinsichtlich der Kosten ist eine Prognose ebenfalls schwierig. Die Aussage, dass sich Kosten verzehnfachen müssten näher hinterfragt werden, insbesondere von welchem Zeitpunkt aus das betrachtet wurde. Die Stadtwerke Brilon haben für ihre Gaskunden die Mengen beschafft. Voraussetzung ist, dass kein Gasmangel eintritt. Sollte es zu Kürzungen von Mengen aufgrund ausbleibender Lieferungen aus Russland kommen, wird die Bundesnetzagentur Maßnahmen aus dem Energiesicherungsgesetzes ergreifen, die eine Weiterberechnung der Mehrkosten für den Endverbraucher ermöglichen.

Welche Lösungen arbeiten Sie für Brilon aus, damit der Gasbedarf gedeckt bleibt?

Als Gaslieferant haben wir unsere Mengen eingedeckt und entsprechende Vorsorge getroffen. Die Netzbetreiber sind auf die Gasflüsse aus den überregionalen Transportnetzen angewiesen – hier sind für uns keine weiteren Maßnahmen möglich.

Stadtwerke geben 5 Tipps zum Energiesparen

Es gibt ein paar einfache und schnell umsetzbare Maßnahmen für den Einstieg ins Energiesparen. Sie zielen darauf ab, das eigene Verhalten zu ändern und so den Verbrauch zu reduzieren. Die Stadtwerke Brilon empfehlen:

  • Stoßlüften
  • Raumtemperatur um 1 bis 2 Grad absenken
  • Dichtungen von Fenstern und Außentüren überprüfen
  • Heizung regelmäßig warten lassen
  • auf die richtige Heizungseinstellung achten: Nachtabsenkung und die Heizkurve richtig einstellen lassen, insbesondere bei älteren Gebäuden mit überdimensionierten Heizkörpern