HSK/Hamburg. CDU-Chef Merz diskutiert kontrovers bei Markus Lanz über Außenpolitik. Kritik gibt es aber auch an seiner Haltung zum Windradbau im HSK

Bei der TV-Show „Markus Lanz“ diskutierte der Vorsitzende der Union, Friedrich Merz, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (7. auf 8. Juni), unter anderem über den Windradbau in dessen eigenen Wahlkreis: dem Hochsauerlandkreis. Dabei zog der CDU-Chef eine klare Linie. Das sorgt für deutliche Kritik in der TV-Show.

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Von links: Markus Lanz (links) sprach Friedrich Merz mehrmals auf seine Forderung von 1.500 Metern Mindestabstand an.
Von links: Markus Lanz (links) sprach Friedrich Merz mehrmals auf seine Forderung von 1.500 Metern Mindestabstand an. © ZDF und Cornelia Lehmann | Cornelia Lehmann

Verbale Grätsche von links

Bei Lanz ging es zunächst um die ganz großen Themen wie dem Ukraine-Krieg und um die Beziehungen zu China, bis man schließlich auf das Thema Energiepolitik zu sprechen kam. Dabei hakte Lanz mehrmals nach, wie Merz zu einer Abstandsregelung von Windrädern zu Wohnhäusern stehe - insbesondere in seinem Wahlkreis, dem HSK. Merz sei bei sich „zu Hause im Sauerland“ für einen Abstand von 1.500 Metern eingetreten, so Lanz mit vorwurfsvollen Unterton.

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Der Parteichef konterte, dass man im Sauerland „sehr stark“ vom Tourismus abhängig sei. Wenn wir überall Windanlagen haben, wird der Tourismus nicht mehr so stattfinden, wie er eigentlich gebraucht wird“, sagte Merz. Dagegen regte sich zu seiner linken Seite Widerstand. Die Wirtschaftsredakteurin der TAZ, Ulrike Herrmann, die Merz schon seit Beginn der Show hart attackiert hatte, grätschte auch bei diesen Ausführungen dazwischen. „Jetzt muss ich mal mit aller Härte sagen, dass das Hochsauerland, da, wo sie herkommen, sehr stark vom Waldsterben betroffen ist.“ Dies sei durch den Klimawandel zustande gekommen. „Wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird, ist von ihrer Tourismuslandschaft auch nicht viel übrig“, so Herrmann.

Merz hält Abstandsregeln für richtig

Dies stimme, gab Merz zu, aber das Problem würde, seiner Meinung nach, nicht durch Windräder im Sauerland gelöst. Er bemühe sich in seinem Wahlkreis darum, alle Betroffenen an einen Tisch zu bekommen. „Ich diskutiere mit denen und ich diskutiere mit den Windkraftgegnern. Weil ich einfach sehe, dass wir hier einen größeren gesellschaftlichen Konflikt haben, den wir lösen müssen“, so Merz. Bereits zuvor hatte der Parteichef klar gemacht, wie die Position seiner Partei sei: „Wir halten Abstandsregeln grundsätzlich für richtig“, sagte Merz.

Nach dem kleinen Ausflug der Diskutanten beendete Lanz dieses Thema: „Lassen sie uns noch mal zu China gehen.“