Hochsauerlandkreis. Ab Juni tritt der Tank-Rabatt in Kraft und Benzin wird billiger. Betreiber befürchten Ansturm. Können im HSK alle mit Sprit versorgt werden?

Die Sprit-Preise sind hoch wie nie, doch das soll sich ab Mittwoch ändern: Ab 1. Juni tritt der bundesweite „Tank-Rabatt“ in Kraft. Die Energiesteuer auf Kraftstoffe wird für drei Monate gesenkt – Benzin könnte dann 30 Cent günstiger werden, Diesel etwa 14 Cent. Der Rabatt ist Teil des Entlastungspakets der Ampel-Regierung.

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Einige Tankstellen warnen bereits vor Benzin-Engpässen, wenn ab Mittwoch der große Ansturm auf die Tankstellen droht. Doch wie ist die Lage im Hochsauerlandkreis? Das erklärt ein Tankstellen-Betreiber.

Tank-Rabatt: Es drohen Versorgungsengpässe

„Es wird mit Sicherheit einen Ansturm geben“, erwartet Ralf Bödeker, Geschäftsführer der Tankstelle Bunse in Marsberg, „die Leute haben sich zurückgehalten und extra darauf gewartet, im Juni tanken zu gehen.“ Der ADAC hatte sogar dazu geraten, noch im Mai tanken zu gehen, um lange Schlangen und Wartezeiten an den Tankstellen ab Mittwoch zu umgehen. Und auch der Chef der Verbraucherzentrale NRW, Wolfgang Schuldzinski, plädierte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: „Weil am 1. Juni Engpässe drohen, sollte niemand seinen Tank davor fast komplett leerfahren.“

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Gibt es also überhaupt genug Benzin für alle, die ab Juni von den billigeren Preise profitieren wollen? „Es könnte auf jeden Fall zu Versorgungsproblemen kommen. Es kann schon sein, dass eine Tankstelle mal leerläuft. Es gibt riesige Transportprobleme und nicht Unmengen an Tankzügen, die den Sprit zu den Tankstellen bringen. Außerdem fehlen LKW-Fahrer. Meistens ist so ein Leerlauf aber nach längstens einem Tag wieder behoben“, so der Tankstellen-Betreiber.

Tankstellen-Betreiber übt Kritik

Übrigens sind die Tankstellen nicht dazu verpflichtet, die Preisentlastung an die Autofahrer weiterzugeben, sie können die eingesparten Steuern auch einbehalten – auch wenn sie seitens des Finanzministeriums dazu angehalten sind, die Steuersenkung vollständig an die Endverbraucher weiterzugeben. Einige Tankstellen werden ihre Restbestände, die sie noch im Vormonat teurer eingekauft haben, wohl vorerst noch zum alten Preis verkaufen.

Es könnte also sein, dass vielerorts der Preis erst im Laufe der nächsten Tage und Wochen sinkt. Für Ralf Bödeker aber keine Option: „Wer da nicht mitzieht, der fällt hinten über. Die Leute merken doch, wenn eine Tankstelle keine billigeren Preise anbietet. Dann fahren sie halt zur nächsten Tankstelle. Hier in Marsberg liegen die Tankstellen dicht an dicht.“

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Neben einem möglichen Versorgungsproblem der Tankstellen übt Ralf Bödeker auch Kritik an der Abrechnung. „Für mich ist das ein totales Versagen der Regierung. Wir sind gehalten, unsere Benzin-Bestände leerzufahren. Abrechnen können wir den Rabatt aber erst im August und nicht schon vorher. Trotzdem sind wir gehalten, unsere Restbestände noch zu leeren. Die haben wir teurer eingekauft, verkaufen sie dann aber billiger. Das ist nicht optimal geplant worden.“

Sprit-Preise sind noch einmal gestiegen

Kurz vor Inkrafttreten des bundesweiten Tank-Rabatts haben die Sprit-Preise noch einmal deutlich angezogen. Laut dpa kostete beispielsweise Super E10 bundesweit am Sonntag durchschnittlich 2,129 Euro pro Liter. Das sind 3,9 Cent mehr als vor knapp einer Woche. Auch beim Diesel wurde mit durchschnittlich 2,026 Euro pro Liter ein Plus von 3,2 Cent verzeichnet.