Hochsauerlandkreis. Einige Kommunen haben die Aufnahmequote für Kriegsflüchtlinge schon überschritten. Doch mit der Registrierung der Menschen ist es nicht getan.
Hunderte Flüchtlinge aus der Ukraine kommen wegen des russischen Angriffskrieges auch in den Hochsauerlandkreis. Einige Kommunen haben die von der Landesregierung vorgeschriebene Aufnahmequote schon überschritten. Doch mit der Registrierung der Menschen ist es kaum getan. Die Stadtverwaltungen müssen Wohnraum organisieren, Begleitung bei Behördengängen und im Alltag sowie die Erfüllung von Grundbedürfnissen. Für die HSK-Städte eine Herausforderung, die nur schwer zu stemmen ist.
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Flüchtlingswelle trifft auf von Corona gebeutelte Verwaltungen
Der Ukraine-Krieg und die Folgen treffen auf eine Verwaltung, die schon während der alltäglichen Aufgaben stark gefordert war. „Gerade die Pandemie hat die Stadt Winterberg finanziell und personell wie kaum eine zweite Stadt in NRW gefordert. Es ist damit die zweite große herausfordernde Aufgabe für die Kolleginnen und Kollegen im Rathaus und den städtischen Betrieben“, beton Rabea Kappen, Sprecherin der Stadt Winterberg. Viele Kolleginnen und Kollegen würden nun über ihr eigentliches Arbeitspensum hinaus arbeiten und Aufgaben übernehmen, die sonst nicht in ihrem Arbeitsbereich liegen. „Wir bekommen die zusätzliche Mehrarbeit nur durch diesen hohen persönlichen Einsatz abgebildet. Daher: ein Riesen-Kompliment an alle Kolleginnen und Kollegen, die gemeinsam ins Rad packen und auch so diese Zeit meistern werden“, so Kappen. „Die aktuelle Situation trifft auf eine Verwaltung, die neben dem Tagesgeschäft in den vergangenen zwei Jahren auch die besonderen Aufgaben des Corona-Managements bewältigen musste. Dennoch, wir gehen diese neue Herausforderung mit hoher Professionalität und viel Herzblut an, um den Menschen, die vor Krieg und Zerstörung geflüchtet sind, zu helfen“, so Bürgermeister Michael Beckmann.
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Mehrarbeit nur durch Umverteilung und Überstunden zu leisten
Wie in Winterberg läuft es auch in den anderen Kommunen. „Die Mehrarbeit wird durch Überstunden und die Umverteilung einiger Arbeiten aufgefangen“, sagt beispielsweise Michael Becker vom Marsberger Sozialamt. Enrico Eppner, Bürgermeister in Hallenberg, betont: „Bedingt durch die Größe unserer Kommune wird die nun anfallende Mehrarbeit auf sehr wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilt. Antragsaufnahme, Anmeldungen, vor allem aber die Wohnungssuche kostet viel Zeit. Hier gilt mein außerordentlicher Dank allen Kolleginnen und Kollegen, welche die besondere Situation mit Mehrarbeit abfangen.“ Thomas Grosche, Bürgermeister von Medebach, gibt ebenfalls an, dass die Herausforderungen nur durch Mehr- und Überstunden der Kolleginnen und Kollegen zu bewältigen sei.
„Ob das auf lange Sicht ausreichend ist, ist nicht absehbar“
Die Mehrarbeit ist insbesondere für den Fachbereich Bürgerservice, öffentliche Ordnung, Soziales erheblich, heißt es aus Olsberg. „Das Team des Fachbereichs stellt sich dieser Aufgabe mit großem Engagement. Trotzdem entstehen so in spürbarem Maß Überstunden“, so Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt. „Alle verfügbaren Personal-Ressourcen werden aktuell akquiriert, es wird Mehrarbeit geleistet und Aufgaben werden umverteilt. Ob das auf lange Sicht ausreichend ist, ist nicht absehbar“, zeigt sich auch eine Sprecherin der Stadt Brilon alarmiert.