Brilon/Marsberg. Der Krieg in der Ukraine sorgt dafür, dass Lebensmittel aus Supermärkten gehamstert werden. Marktleiter sagen, was wirklich knapp werden könnte:

Die Situation gab es zuletzt zu Beginn der Pandemie: Leere Regale in den Supermärkten. Besonders gefragt war monatelang Toilettenpapier, das nur schwer zu bekommen war. Aber auch Nudeln sind mit der Zeit immer rarer geworden. Zunächst Sorten im Niedrigpreissegment, später dann aus Alternativlosigkeit ebenso die teureren Marken. In den heimischen Lebensmittelgeschäften im Altkreis Brilon ist es nicht wieder so leer wie vor zwei Jahren. Aber zwei Filialleiter aus Brilonund Marsbergmerken bereits die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine.

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„Stellenweise ist es knapp, aber ich habe noch ein bisschen Vorrat. Gefragt sind hier vor allem Mehl und auch Speiseöl“, sagt Christian Urban, Marktleiter im Markant in Brilon. Er berichtet, dass die Waren in einigen Supermärkten schon ausverkauft seien. „Das merken wir hier auch. Die Grundnahrungsmittel werden wieder gehamstert.“ Er glaubt, dass sich der Ukraine-Konflikt auch langfristig in den Regalen widerspiegeln wird. Sonnenblumenöl könnte seiner Einschätzung nach dann beispielsweise nicht mehr preiswert lieferbar sein. „Das ist dann ähnlich wie mit dem Benzin. Manche spekulieren vielleicht auch darauf, halten das Öl zurück und hoffen, dass die Preise steigen.“ Auch Weizen könnte das betreffen. Dort sind für Urban ebenfalls steigende Preise denkbar, weil viele Waren in Osteuropa normalweise preiswert eingekauft werden.

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„Die Versorgungslage ist ohnehin gerade nicht gut. Vermutlich weil die Lkws fehlen und die Transportkapazitäten nicht wie sonst gegeben sind.“

Nudeln und Mehl in Marsberg beliebt

Ähnliches lässt sich auch im Marktkauf Hesse in Marsbergbeobachten. „Das merken wir hier auch. Nudeln, Mehl, Zucker. Selbst Öl. Das hatten wir noch nie“, sagt Dirk Mause, stellvertretender Filialleiter. Preiswerte Nudelsorten seien schon vergriffen. Ebenso Mehl und Zucker im niedrigen Preissegment. Neue Ware ist bestellt. Er hofft, dass diese auch vollumfänglich geliefert wird. Waren aus Russland werden dort übrigens nicht mehr verkauft. Ob die ganzen Einkäufe tatsächlich für den Eigenbedarf sind oder an Flüchtlinge gespendet werden, ist für die Supermärkte nicht ersichtlich.