Winterberg/Brilon. Seit drei Wochen gilt in Gaststätten 2G-plus. Die Kritik daran war anfangs groß. Wie läuft es heute? Beispiele aus Brilon und Winterberg.

In der Gastronomie gilt seit dem 13. Januar die 2G-plus-Regelung – inklusive Ausnahmen für Geboosterte allgemein sowie für Geimpfte und Genesene zwischen dem 15. und 90. Tag nach der Zweitimpfung oder Erkrankung. Das klingt schon kompliziert. Für die ohnehin strauchelnde Branche bedeutet das noch mehr Herausforderungen. Der Vertreter des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Giuseppe Saitta aus Düsseldorf sagt: „Wir kommen super klar, das Problem sind nur die Kontrollen, die sind sehr aufwendig. Am Wochenende müssen wir extra einen Mitarbeiter abstellen, der nichts anderes macht, als die Gäste zu kontrollieren.“ Aber Düsseldorf ist nicht der Altkreis Brilon. Oder doch?

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„Am Eingang ist es schon mal anstrengend“, sagt auch Walter Krämer, Betreiber des Café Krämer in Winterberg. Seine Mitarbeiter fangen Gäste schon an der Eingangstüre ab. Mit einer Covid-App wird der Impfstatus überprüft. Die Besucher sind freundlich und geben die Daten preis. Im Anschluss wird ihnen sofort ein Platz zugewiesen. Für Verwirrung sorgen die Regelungen beim Personal nicht. Auch Dank des Newsletters der Winterberger Touristik, der von Winfried Borgmann regelmäßig verschickt wird. Die farbigen Bädchen, die einen kontrollierten Impfstatus signalisieren seien laut Krämer auch eine große Hilfe. Dennoch führt er stichprobenartige Kontrollen durch, um ein sicheres Verweilen zu ermöglichen.

Gäste haben in Winterberg Verständnis für 2G-Plus-Regeln

Bei den Gästen fehlt nur sehr selten Verständnis für die Regeln und deren Überprüfungen. „Das kommt vielleicht bei einem von 500 Kunden vor. Aber das ist auch schon mal unangenehm. Die meisten sind aber freundlich und auch geboostert“, erzählt Krämer. In seinem Café kommt es nur selten zu Tischreservierungen im Vorfeld. Der Besuch bleibt eine spontane Tätigkeit.

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Saitta erklärte gegenüber der Rheinischen Post, dass sich durch die Regelungen viele Diskussionen vor Ort ergeben würden, weil große Verwirrung herrsche. Den Eindruck hat auch Thomas Hillebrand, der das „Tommys“ in Brilon betreibt nicht. „Die Gäste freuen sich, dass sie essen gehen können und die Gastronomie auf hat. Es funktioniert. Aber klar, einen Meckerkopf hat man immer mal dazwischen oder eine ältere Person, die den Impfausweis vergessen hat“, sagt der Gastronom.

Thomas „Tommy“ Hillebrand betreibt das „Tommys“ im Kolpinghaus in Brilon. Er hat keine Probleme bei den Kontrollen der 2G Plus Nachweise.
Thomas „Tommy“ Hillebrand betreibt das „Tommys“ im Kolpinghaus in Brilon. Er hat keine Probleme bei den Kontrollen der 2G Plus Nachweise. © Jana Naima Schopper

Dass das Regelwerk mitunter kompliziert ist, sieht er allerdings auch so. Hinweise von der Briloner Wirtschaft und Touristik sowie der Dehoga seien stellenweise schwer zu verstehen. Jede Woche hält er daher Rücksprache mit dem Ordnungsamt, damit er nach bestem Wissen seine Kundschaft bewirten kann, ohne, dass das Amt für Probleme sorgen kann. Für die Kontrollen braucht er kein zusätzliches Personal. „Unter der Woche ist nichts los. Da brauche ich nicht viel kontrollieren. Am Wochenende ist es verhalten. Die Gäste warten aber am Eingang und rennen nicht einfach ins Restaurant“, so Hillebrand. Urlauber und Einheimische würden sich aber auch bei ihm am Wochenende spontan für einen Besuch entscheiden. Da die meisten geboostert sind, funktioniert das auch sehr einfach.