Winterberg. Problem Drifter: Die PS-Junkies suchen immer wieder Winterberg heim. Die Politik dreht die Daumenschrauben fester. Das soll Drifter nun stoppen.

Weiterer Mosaikstein gegen das widerrechtliches Driften in Winterberg: Die Stadt Winterberg hat die Daumenschrauben nun weiter angezogen. So ist die Nutzung von weiteren städtischen Parkplätzen nur noch mit Sondernutzungserlaubnis von 22.30 Uhr bis 8 Uhr erlaubt, heißt es aus dem Rathaus. Und Nutzung meint bereits das Befahren der Parkplätze oder das Parken auf dem Parkplatz, so die Sprecherin der Stadt Winterberg, Rabea Kappen, auf Anfrage der Westfalenpost.

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Das vergangene Wochenende war wettermäßig nicht unbedingt Drifter freundlich, sodass deutlich weniger Drifter unterwegs waren. „Mit den Maßnahmen hat die Stadt Winterberg jetzt die rechtlichen Maßnahmen geschaffen, damit das illegale Befahren der Parkplätze mit einem Bußgeld verhängt werden kann“, so Kappen.

Nur noch mit Sondernutzungserlaubnis der Stadt Winterberg

Am Dienstagabend standen Bürgermeister Michael Beckmann, Ordnungsamtsleiter Joachim Sögtrop und der Geschäftsführer der WTW Winfried Borgmann den Bürgerinnen und Bürgern bei Facebook live Frage und Antworten. Dabei wurde auch einige Fragen zu den Driftern gestellt. Joachim Sögtrop stellte den Teilnehmern daraufhin die Maßnahmen der Stadt Winterberg vor.

In Winterberg wird es Driftern jetzt noch schwerer gemacht. Noch mehr Parkplätze werden gesperrt und hohe Geldbußen drohen
In Winterberg wird es Driftern jetzt noch schwerer gemacht. Noch mehr Parkplätze werden gesperrt und hohe Geldbußen drohen © Stadt Winterberg

Schon seit dem vorvergangenen Wochenende (22. Januar) untersagt die Stadt Winterberg mit der beschlossenen Änderung der Sondernutzungssatzung die Nutzung einiger städtischer Parkplätze in der Nacht. In der vergangenen Woche sei nun zu beobachten gewesen, dass nunmehr weitere Parkplätze verstärkt von Driftern befahren würden.

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Konkret werden mit dieser Regelung die Nutzung des Großraumparkplatzes Bremberg, der gegenüberliegende Parkplatz an der Fußgängerbrücke/Bundesstraße 236, der Parkplatz am Nordhang, der Parkplatz an der Brembergklause, der Parkplatz an der Hochheide in Niedersfeld, der Parkplatz Kapellenhang in Altastenberg sowie der Parkplatz Kreuzbergweg von 22.30 Uhr bis 8.00 Uhr nur noch mit einer Sondernutzungserlaubnis der Stadt Winterberg erlaubt.

Bußgelder bis zu 1.000 Euro im Wiederholungsfall

Das illegale Befahren oder das Parken auf den Parkplätzen wird in den Nachtstunden dann richtig teuer für die Fahrzeughalter. So können Bußgelder bis zu 1.000 Euro im Wiederholungsfall verhängt werden. Wir werden hier den rechtlichen Rahmen für Ordnungswidrigkeiten ausschöpfen.

An den Winterwochenenden haben Polizei und Ordnungsamt in Winterberg alle Hände voll zu tun. Denn zahlreiche Drifter reisen in den Abendstunden teilweise dem Ruhrgebiet an an und driften auf schneebedeckten Parkflächen oder auch in der Innenstadt mit hoher Geschwindigkeit. Das bedeutet, den eigenen Wagen zum Übersteuern zu bringen und dabei trotzdem die Kontrolle zu behalten.

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Beliebte Plätze der Drifter-Szene sind insbesondere die städtischen Parkplätze in unmittelbarer Nähe des Skiliftkarussels. Immer wieder kommt es auch zu Beschädigungen von Feldern und Wiesen. Teilweise haben Anwohner Angst um Leib und Leben oder ärgern sich über den lauten Motorenlärm.

Mitarbeiter des Ordnungsamtes und zwei Mitarbeitern der Security-Firma

Bei dem Facebook-Chat mit dem Bürgermeister kamen seitens der Bürger auch Fragen zu den Coronamaßnahmen und Kontrollen. „Hier haben wir an den Samstagabenden seit zwei Wochen die Kontrolle verstärkt, sodass immer ein Team aus einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes und zwei Mitarbeitern der Security-Firma in der Innenstadt Streife läuft und auch Kontrollen in den Gaststätten etc. durchführt“, so Rabea Kappen zur WP. Zum Wochenende solle der Kontrolldruck nochmals erhöhet werden.