Winterberg. Winterbergs Bürgermeister hat in seiner Haushaltsrede das Thema Kinder und Jugendliche aufgegriffen. Ärger über Entscheidung aus Düsseldorf

In seiner letzten Haushaltsrede 2021 hat der Bürgermeister von Winterberg, Michael Beckmann, seine Pläne zum Thema Kinder und Jugend dargelegt und auch eine Bilanz für das abgelaufene Jahr gezogen. So sei ab 2023 ein Planungsansatz für einen Pump-Track und Skatepark in der mittelfristigen Finanzplanung vorgesehen. Dieser könne allerdings nur dann realisiert werden, wenn Fördermittel fließen würden, sagte Beckmann.

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Außerdem wolle er den generationenübergreifenden Dialog zwischen Seniorenbeirat und Jugendnetzwerk im nächsten Jahr aufgreifen und fördern. Dazu wollen man auch die Mittel aus dem Förderprojekt „Aufholen nach Corona“ verwenden. Ziel sei es dabei, engagierte Jugendliche und den aktiven Seniorenbeirat in einer Zukunftswerkstatt zusammenzubringen. Die Unterstützung der Kinder und Jugendlichen habe jedoch auch noch andere Aspekte.

Damit auch Winterberg, wie hier in Hagen, einen neuen Skaterpark bekommt müssten Fördermittel fließen, sagt Bürgermeister Beckmann.
Damit auch Winterberg, wie hier in Hagen, einen neuen Skaterpark bekommt müssten Fördermittel fließen, sagt Bürgermeister Beckmann. © Michael Kleinrensing

„Wir haben in den vergangenen Jahren mithilfe von Bund und Land fast 700.000 Euro in die Digitalisierung unserer Schulen investiert. Jetzt sind die Geräte neu. Für mich ist nun auch der richtige Zeitpunkt, um innezuhalten, zu konsolidieren und über eine Weiterentwicklung der Digitalisierung unserer Schulen nachzudenken“, sagte Beckmann.

Investitionen langfristig sichern

Man sollte sich einen Überblick verschaffen, wo man aktuell stehe und wie man die „umfangreichen Investitionen“ der vergangenen 18 Monate langfristig sichern könne. Außerdem wolle man den Blick auf die Medienkonzepte richten, die sich in der Pandemie bewährt hätten oder was man noch besser hätte machen müssen. In Abstimmung zwischen den Schulen und der Stadt als Schulträger sei man gefordert, diese Fragen ehrlich zu beantworten und einen an den Anforderungen an moderne Bildungsbedarfe ausgerichteten Entwicklungspfad mit den daraus resultieren Handlungserfordernissen zu erarbeiten. Auch dafür habe seine Verwaltung entsprechende Mittel im Haushaltsplan vorgesehen.

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Versprechen: Keine finanziellen Überraschungen

Bürgermeister Beckmann versprach, dass man in den Jahren ab 2023 „keine finanziellen Überraschungen“ erleben werden. Enttäuscht sei er in diesem Zusammenhang darüber, dass man seitens des Landes dem Antrag der Stadt nicht entsprochen habe, losgelöst von den Förderkriterien für Raumluftfilteranlagen und unter Berücksichtigung, dass der Winter in Winterberg andere Dimensionen wie in Düsseldorf annehmen könne, Filteranlagen in den heimischen Schulen zu fördern. „Wir werden allerdings jetzt prüfen, wo wir hier selber tätig werden können, damit unsere Schulen weiter sichere Orte für unsere jüngsten Schülerinnen und Schüler sind“, sagte Beckmann.

Arbeitsgruppe wird eingerichtet

Der Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz, die Anforderung am Gymnasium von G8 auf G9 zurück zu wechseln oder auch die sich positiv entwickelnden Schülerzahlen an der Sekundarschule erforderten zukünftig ein fachbereichsübergreifendes Vorgehen. Daher werden die Verwaltung eine Arbeitsgruppe „Bildung schafft Zukunft“, zu der man immer auch wieder anlassbezogen die schulpolitischen Sprecher der Fraktionen einladen würde, einrichten.

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Hier gehe es um das gemeinsame Festlegen von Vorgehensweisen und Umsetzungsschritten, abgestimmt mit den Schulen. Für die nächsten Jahre stellen stelle sich seine Verwaltung als Schulträger die Frage: „Können innovative pädagogische Konzepte insbesondere im Bereich des Rechtsanspruchs auf einen OGS-Platz dazu führen unsere Schulen abseits von Investitionen in „Stein und Zement“ immer mit Blick auf unsere Schülerinnen und Schüler weiter zu entwickeln?“, so Beckmann.

Es zeige sich bereits heute, dass die neue Art des Zusammenarbeitens zwischen Schule und Schulträger ein neues Vertrauen geschaffen habe. Die Erkenntnisse, die man zum Beispiel von den Besuchen der Freien Schule in Wülfrath, der Christina-Schule in Pulheim oder dem Wilhelm-Dörpfeld Gymnasiums Wuppertal erhalten habe, hätten gezeigt, dass man mit Kreativität und guten pädagogischen Konzepten die Herausforderungen der Zukunft auch bei knappen Kassen bestehen könne.