Winterberg. Das Bordell Relax ist bald Geschichte. Ein Investor hat das Grundstück gekauft. Was er plant wird einigen Bürgern in Winterberg gefallen

Aktuell läuft der Betrieb im „Relax“ noch. Aber bald wird das einzige Bordell in Winterberg Geschichte sein. Das Gebäude in der Bahnhofstraße soll wohl Anfang kommenden Jahres abgerissen werden. Stattdessen sollen dort neue Wohnungen entstehen. Das bestätigt Bauherr Waldemar Miller auf WP-Anfrage. Der 47-jährige Malermeister hatte das Areal des Clubs und das angrenzende Grundstück, wo einst ein Getränkemarkt stand, bereits vor einigen Jahren erworben. „Der Abriss beider Gebäude wird wohl so im März oder April 2022 starten, sobald der Stadtrat sein endgültiges Ok gegeben hat“, sagt Miller.

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Die Wohnungsgrößen variieren

Der Unternehmer möchte auf dem Gelände in Bahnhofsnähe auf 1.500 Quadratmeter Wohnfläche zwei Mehrfamilienhäuser bauen. In jedem Haus sollen jeweils neun Wohneinheiten entstehen. Dabei werden die Wohnungsgrößen zwischen 60 und 90 Quadratmeter variieren, sagt Miller. Die neuen Mieter sollen dann auch über einen Balkon verfügen können. Nach hinten hinaus sind noch ein Garten und ein Spielplatz geplant, so der Bauherr.

So sollen die beiden Häuser mal aussehen, wenn sie fertiggestellt sind. Über eine Tiefgarage sind beide Gebäude dann verbunden.
So sollen die beiden Häuser mal aussehen, wenn sie fertiggestellt sind. Über eine Tiefgarage sind beide Gebäude dann verbunden. © WP | Waldemar Miller

Durch den Neubau würde aber die Parkplatzsituation in Winterberg nicht verschärft, beruhigt Waldemar Miller. Laut Bauplänen, ist eine Tiefgarage geplant die beide Gebäude verbinden soll. Für jede Wohnung sei ein Parkplatz dort vorgesehen, sagt er. „Das wird wirklich ein wunderschönes Haus. Außerdem wird es barrierefreie Wohnungen und Fahrstühle geben“, schwärmt Miller von seinem eigenen Projekt. Zum einen würden diese dann zum Verkauf aber auch zur Miete bereitstehen.

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Die Kauf- beziehungsweise Mietpreise bewegen sich gehobenen Preissegment. Kostenpunkt: um die 3.400 Euro pro Quadratmeter Kaufpreis. Bei der Miete will der Bauunternehmer 10 Euro pro Quadratmeter kalt veranschlagen. Er sei der Stadt Winterberg sehr dankbar, dass diese ihm den Weg für den Bau freigemacht habe, so Miller. Eines ist ihm wichtig: „Es werden hier keine Ferienwohnungen entstehen“, verspricht er.

Für die Bewohner soll es einen Garten und einen Spielplatz geben.
Für die Bewohner soll es einen Garten und einen Spielplatz geben. © Waldemar Miller

Bürgermeister Michael Beckmann begrüßt das Bauvorhaben

Das hört der Bürgermeister von Winterberg, Michael Beckmann, gerne. „Ich begrüße den Bau neuer Wohnungen. An dieser Stelle passen die ganz gut “, sagt er. In seiner Haushaltsrede vom Freitag (17. Dezember) hatte er noch einmal betont, wie wichtig ihm der Bau von bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraum sei. Damals betonte er, dass man nur noch Investoren unterstützen werde, die in die eigenen städtebaulichen Ziele passen würden. Etwas Sorge mache ihm die Schließung des Bordells aber schon. Schließlicht drohe dadurch ein Rückzug der Prostituierten in den privaten Raum.