Marsberg. Um MINT-Berufe für Schüler attraktiver zu machen, war nun der sogenannte InnoTruck an der Sekundarschule Marsberg zu Gast. Damit beeindruckte er:

Staunend steht eine Gruppe Marsberger Schülerinnen und Schüler vor dem Roboter. Auf ihre Befehle hin setzt er eine Armbanduhr zusammen. „Ist das schon ein intelligenter Roboter“, wollte ein Schüler wissen. „Dieser nicht“, erklärte Dr. Torben Schindler, Wissenschaftler und Projektbegleiter in „InnoTruck“. „Dieser ist so programmiert, dass er die Arbeitsschritte mit den Menschen durchführt und sie ergänzt.“

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Über 80 Ausstellungsstücke

Der InnoTruck ist ein zweistöckiger, bis unters Dach mit modernster Technik vollgestopfter Lkw. Am Montag und Dienstag stand er an dem Sekundarschulstandort in der Trift. Zwei Tage lang konnten sich die Schülerinnen und Schüler darin mit innovativen Technologien und Forschungsmethoden bekannt machen. Dr. Schindler: „Sie lernen am Beispiel von über 80 Ausstellungsstücken, wie Forschung unser Leben beeinflusst und wie junge Leute selbst in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) die Welt mitgestalten können.“

Wege Corona durften die Schülerinnen und Schüler immer nur in Kleingruppen zu je neun Schülern die interaktive Ausstellung im InnoTruck erkunden. Der Roboter mit seinen zwei präzisen Greifarmen ist eines der Höhepunkt, neben der Spritze ohne Nadel, einem multifunktionalem Feuerwehrhelm und einem Ohrimplantat für Menschen, die ihr Gehör verloren haben. Letzteres ist ein brandaktuelles Forschungsprojekt.

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Mit Licht besser hören

Über jedem Exponat ist ein interaktiver Bildschirm angebracht, mit dem sich die Schüler multimedial über Funktionsweisen und Zusammenhänge informieren können. Giuliano (16), Schüler der Klasse 10c, legte seine rechte Hand auf die gedruckte Schaltung aus Kunststoff. „Die Wärme der Finger setzt die Schaltung in Gang“, erklärt Dr. Schindler. „Das eröffnet völlig neue Anwendungsformen.“ „Cool“, staunt Giuliano. „Man bekommt ganz andere Einblicke“, fügt Mitschülerin Vanessa an.

An der nächsten Station erfahren sie, wie man „mit Licht besser hören kann“ am Beispiel von sicheren Hirnscans mit Ultraschall. „Im InnoTruck zeigen wir mit anschaulichen Beispielen, welche Bedeutung naturwissenschaftlich-technische Errungenschaften für unseren Alltag haben. Denn Innovationen sind wichtig, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und langfristig Wohlstand, Beschäftigung und eine steigende Lebensqualität zu sichern“, erklärt der Nanowissenschaftler Dr. Torben Schindler, der gemeinsam mit dem Molekularwissenschaftler Dr. Frank Kraus den Truck in Marsberg begleitet.

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„Mehr InnoTrucks in Deutschland“

Auch der FDP-Bundestagsabgeordnete Carl-Julius Cronenberg hatte den „InnoTruck“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung besucht. „In Deutschland herrscht ein enormer Bedarf, das Interesse an Naturwissenschaften bei Schülerinnen und Schülern mit innovativen Projekten zu fördern“, betonte Cronenberg. Er sei ein „perfektes Beispiel dafür, wie man junges Publikum an High-Tech und Virtual Reality heranführt.“ Nach Rücksprache mit dem veranstaltenden Projektleiter gesteht Cronenberg: „Für das Angebot liegt bei den Schulen eine große Nachfrage vor. Das Projekt hat etwa 1000 Anfragen erhalten. Auf das Jahr verteilt kann der Truck aber nur 80 Stationen abfahren. Hier muss unbedingt nachgebessert werden. Wir brauchen mehr InnoTrucks in Deutschland.“