Olsberg. Nach dem Brand im Feuerwehrhaus Olsberg prüft ein Gutachter, was von der Ausrüstung noch zu retten ist. Das Fazit: Es wird teuer für die Stadt.
Gut zwei Monate nach dem Brand im Feuerwehrhaus Olsberg hat sich einiges getan. Gutachter haben Gebäude, Fahrzeuge und Schutzkleidung in Augenschein genommen, teilweise wird aufgearbeitet, vieles muss neu beschafft werden.
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Dekontaminierung und Reinigung der Halle
Was letztendlich mit der Fahrzeughalle passiert, steht noch nicht fest. Ein Architekt plant derzeit nach neusten Vorgaben. Ob der Platz mit breiteren und höheren Tordurchfahrten, einer Schwarz-Weißtrennung für die Privat- und Schutzkleidung der Einsatzkräfte, Sozialräumen und Parkmöglichkeiten um das Gebäude noch ausreichend ist, muss sich zeigen. Mit dem Planungsergebnis wird dann entschieden, ob saniert und angebaut, oder abgerissen und neu gebaut wird.
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Seit einigen Wochen ist eine Spezialfirma mit der Dekontaminierung und Reinigung der Halle beschäftigt. Sie wurde entkernt, neue Heizungslüfter und eine provisorische Elektroinstallation werden verbaut, sodass der Löschzug in Kürze ein frostsicheres Winterquartier für die teilweise mit Löschwassertanks bestückten Fahrzeuge hat. Der Stellplatz, wo das Fahrzeug ausgebrannt ist, eventuell der Platz daneben auch, kann nicht genutzt werden. Der Bereich wird mit einer Leichtbauwand baulich abgetrennt. Der große Schulungsraum im Sozialtrakt wurde mittlerweile zur Umkleide mit Spinden umfunktioniert. Die ehrenamtlichen Helfer rüsten sich hier im Einsatzfall aus und besetzen die Fahrzeuge, die größtenteils noch bei den benachbarten Firmen untergestellt sind. Die am 11.11 eingetroffene Leih - Drehleiter aus Karlsruhe ist schon in der letzten Box im Feuerwehrhaus abgestellt. Das mittlerweile von der Stadt Olsberg gekaufte Vorführfahrzeug, ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF) von Iturri auf MAN Fahrgestell steht in der vorletzten Box. Das MLF steht dann im Anschluss, wenn der Löschzug wieder seine eigene Flotte im Dienst hat, den Löschgruppen gemäß Brandschutzbedarfsplan zur Verfügung.
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Drehleiter ist nicht zu retten
Es wurde dem Löschzug noch am Tag des Brandes mit zwei weiteren Fahrzeugen vom Zentrum für Feuerschutz und Rettungswesen (ZFR) und dem Löschzug Meschede zur Verfügung gestellt. Die beiden Löschfahrzeuge (HLF 2 und LF 20) mit Ziegler - Aufbau werden beim Hersteller aufgearbeitet. Die Fahrzeuge werden im Frühjahr zurückerwartet. Was mit dem HLF 1 mit Schlingmann - Aufbau passiert, ist noch unklar.
Die Drehleiter ist leider wie schon vermutet nicht zu retten, eine Aufarbeitung wäre nicht wirtschaftlich. Die Stadt Olsberg konnte von der Firma Rosenbauer ein Vorführfahrzeug kaufen, welches derzeit im Werk geprüft und dann Mitte Dezember beim Löschzug in Dienst gehen wird. Es handelt sich um eine DLAK L32A-XS auf Mercedes Atego 1530F Fahrgestell. Das Fahrzeug ist auf dem neuesten Stand der Technik und war als Testfahrzeug bei der Berufsfeuerwehr Dortmund im Dienst.
Der Einsatzleitwagen (ELW) ist seit einigen Wochen beim Aufbereiter. Das Fahrzeug wird in Kürze zurückerwartet. Derzeit ist ein Leihfahrzeug in der Rettungswache Olsberg mitsamt der Einsatzkleidung der ELW - Besatzung untergebracht.
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Eine positive Zukunft
Die durch den Brand kontaminierte Schutzkleidung aller Einsatzkräfte wurde gewaschen und überprüft. Teilweise muss sie verworfen und neu beschafft werden, teilweise kann sie weiter genutzt werden. Stiefel und Helme mussten komplett entsorgt werden, eine Reinigung war nicht möglich. Alle Helfer sind mittlerweile mit neuen Stiefeln ausgerüstet, neue Helme sind bestellt und werden erwartet. Bis neue Kleidung eintrifft, steht den Helfern weiter Leihkleidung zur Verfügung.
Alles in allem steht die Stadt Olsberg vor einer sehr großen finanziellen Herausforderung. Alleine die neue Drehleiter kostet 650.000 Euro. Von der Versicherung wird nur der Restwert des alten Fahrzeuges ausgezahlt. Der liegt unter 100.000 Euro. Bürgermeister Fischer mit Rat und Verwaltung stehen aber in engem Kontakt mit der Wehr- und Löschzuführung und signalisieren eine positive Zukunft. Der Löschzug Bigge-Olsberg wird, so schnell es möglich ist, wieder in vollem Umfang mit moderner, eigener Ausrüstung für die Bürger der Stadt Olsberg ausgerüstet sein.