Referinghausen. Von der Planung 2018 bis zur Fertigstellung des neuen Sportplatzes Referinghausen ist viel Zeit vergangen. Was dort jetzt geboten wird:

Was lange währt, wird endlich gut. So auch in Referinghausen: Nach dreijähriger Planungs- und Bauphase wurde feierlich die neue Breitensportanlage auf der Ebenau in Form eines Mehrgenerationen-Sportplatzes eingeweiht. Nach einer heiligen Messe unter freiem Himmel mit Vikar Pidiyath begrüßte der erste Vorsitzende des Sportvereins Blau-Gelb Referinghausen Bernd Hesse die Besucher. Sichtlich gerührt erzählte er von den ersten Planungen mit allen Hürden im Jahr 2018, über das bange Warten auf die Förderbescheide und die vielen Arbeitsstunden bis hin zur Fertigstellung in der letzten Septemberwoche. Stellvertretend dankte er in diesem Rahmen ausdrücklich den rüstigen Rentnern Werner Deimel und Alfons Decker, ohne die die Bauphase sicher nicht so gut über die Bühne gegangen sei.

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Nicht nur Zustimmung

Bürgermeister Thomas Grosche, Ortsvorsteher Reinhard Figgen und Wirtschaftsförderer Michael Aufmhof waren der Einladung des Sportvereins Blau-Gelb genauso gerne gefolgt wie die Nachbarvereine, Willi Frese für den Stadtsportverband sowie Kerstin Neumann-Schnurbus für den Kreissportbund und einige Stadtratsmitglieder.

Das Projekt des Mehrgenerationen-Sportplatzes traf anfangs nicht nur auf Zustimmung. Zeitweise war auch ein anderer Interessent im Gespräch, der den Sportplatz kaufen wollte und eine völlig andere Nutzung in Erwägung zog. Eine Gruppe rund um Projektinitiator Manfred Jäger, der durch seine langjährige Tätigkeit im Bereich Breitensport beim Fußball- und Leichtathletik Verband Westfalen einige Erfahrungen hat, entdeckte das NRW-Landesprogramm (Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten). Gemeinsam mit dem Vorstand wurde ein Konzept auf die Beine gestellt, das im Heimatministerium NRW sofort auf großes Gefallen stieß, wie Bürgermeister Thomas Grosche in seiner kurzen Rede erzählte.

Er wies stolz darauf hin, dass Medebach die einzige Kommune sei, die im Jahr 2020 und 2021 Zusagen für Förderprogramme bekommen habe und dankte auch den Ratsmitgliedern, die den Eigenanteil der Hansestadt bewilligt hätten. Ortsvorsteher Reinhard Figgen dankte für das gute Netzwerk und die Unterstützung durch Stadtrat, Bürgermeister und Wirtschaftsförderer und konnte berichten, dass die bestehenden Wanderwege (Milchstationen und Open-Minds-Place) nun auch den neu gestalteten Sportplatz mit einbeziehen.

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Mehrwert für die Region

Aber was ist jetzt ein Mehrgenerationen-Sportplatz genau? In Referinghausen, wie in vielen anderen kleinen Ortschaften im Sauerland auch, gehört das sonntägliche Fußballspiel nicht mehr zum festen Bestandteil der Woche. Durch immer mehr Spielgemeinschaften sind viele Plätze in einen Dornröschenschlaf gefallen und werden oft nur noch vom Vorstand zur Rasenpflege aufgesucht. In dem „klein aber oho“-Dorf soll das anders sein. Dafür wurde das Sportheim im Rahmen des Förderprogrammes „Moderne Sportstätten“ 2019/20 renoviert, im vorderen Teil des Rasenplatzes ein kleines Spielfeld für Fußballspiele oder Ähnliches belassen und im hinteren Teil in diesem Jahr eine große Pumptrack-Anlage gebaut. Sie wurde von einer Firma aus Augsburg mit Unterstützung der holländischen Niederlassung errichtet, bei der auch der Mountainbike Four-Cross Weltmeister von 2013, Jost Wiechmann, arbeitet. Er weihte mit einigen gekonnten Sprüngen die Bahn auch sofort standesgemäß ein. Pumptracks sind kompakte, geschlossene Rundkurse mit kleinen Wellen und Steilwandkurven. „Sie können nicht nur mit Fahrrädern genutzt werden, sondern vom Bobby-Car über Skates, Inliner und Rollschuhen bis hin zum Rollator kann jede Altersgruppe mit entsprechendem Gefährt ihren Spaß haben“, erklärte Ortsvorsteher Reinhard Figgen. Neben dieser Bahn wurden neun Outdoor-Trainingsgeräte der Firma Playfit aufgestellt, die ebenfalls von allen Altersgruppen genutzt und bespielt werden können.

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Klettergerüst für die Kleinsten

Auch an die Kleinsten hat man gedacht: Während Mama sich an den Fitnessgeräten austobt, kann der Nachwuchs unter ihren Augen an einem großen, bunten Klettergerüst turnen und rutschen. Neben jedem Fitnessgerät ist eine genaue Bedienungsanleitung (mit QR-Code) mit drei verschiedenen Schweregraden angebracht. Weitere Ergänzungen von Sportgeräten und Sitzbänken sind noch geplant und sollen in näherer Zukunft aufgestellt werden.

Mittlerweile sind wohl auch die letzten Zweifler überzeugt, denn die neue Breitensportanlage ist nicht nur ein Mehrwert für den Ort, sondern für die ganze Region.