Marsberg. Übermäßiger, teils überflüssiger Konsum ist momentan ein großes Thema, mit welchem sich nun auch die junge Marsbergerin Ida Menzel beschäftigte:

Ein kunstvoll animierter Visionsfilm, der die Ideen und Gedanken eines jungen Menschen aus Marsberg zum Leben erweckt hat, ist ein Gemeinschaftswerk von zwei Marsbergerinnen: Stolz und glücklich präsentieren ihn die 17-jährige Visionärin Ida Menzel gemeinsam mit Filmemacherin Karolin Twiddy.

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Überflüssige Konsumgüter und faires Teilen

„Ein Mädchen, das umgeben ist von überflüssigen Konsumgütern, wird mit der ihr fremden Lebensrealität eines anderen Mädchens inmitten eines Armutsgebiets konfrontiert und entscheidet sich, dieser Ungerechtigkeit nicht mehr tatenlos zuzusehen“, schildert Ida Menzel die Idee ihres Films. „Mein Wunsch ist, dass wir uns alle wieder mehr daran erinnern, wie viel wir eigentlich haben – und wie wenig wir davon wirklich brauchen“, berichtet die junge Filmemacherin von ihrer Vision.

Der Animationsfilm erzählt unter der Überschrift „FairTeilen“ auf gefühlvolle Weise, wie der Gedanke von gerechter Verteilung in dieser Welt Wirklichkeit werden kann. Vertont wurde der Film von den beiden 16-jährigen Bocholter Jugendlichen Erdal Göktas und Tom Kesselhut - alles an dem filmischen Werk ist also „selbstgemacht“.

Die Idee zu dem Skript entwickelte Ida im Rahmen der „Visions-AG“, einem innovativen Jugendkulturformat, das mit Förderung der Stadt Marsberg und der Regionalen Kulturpolitik Sauerland in den vergangenen Monaten an mehreren weiterführenden Schulen in der Region umgesetzt wurde.

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Netzwerk für kreative Potenziale

Marsbergs Bürgermeister Thomas Schröder würdigte den Leader-Verein Hochsauerland als Projektträger für den gelungenen Projektauftakt: „Uns ist es wichtig, dass junge Menschen sich, sowie ihre Ideen und Ansichten verwirklichen können, das unterstützen wir als Stadt sehr gerne. Daher freuen wir uns, dass mit Unterstützung des Regionalvereins Leader-Region Hochsauerland im Rahmen des Projektes „Jugendkultur im Hochsauerland“ den Jugendlichen eine Plattform und ein Netzwerk geboten wird, kreative Potenziale zu entwickeln und die kulturelle Landschaft der Region mitzugestalten.“

Das Animationsvideo von Ida Menzel beschreibt gefühlvoll, wie das eine Mädchen mit der Armut des anderen Mädchens konfrontiert wird und dieses Ungerechtigkeit nicht mehr hinnehmen will.
Das Animationsvideo von Ida Menzel beschreibt gefühlvoll, wie das eine Mädchen mit der Armut des anderen Mädchens konfrontiert wird und dieses Ungerechtigkeit nicht mehr hinnehmen will. © Leader-Region HSK | Leader-Region HSK

Kathrin Ikenmeyer, Regionalmanagerin beim Leader-Verein Hochsauerland, erläutert die Motivation für das Projekt: „Die Möglichkeit, eigene Ideen und Projekte umzusetzen, stärkt den Wunsch nach mehr Mitgestaltung und Teilhabe“, und ergänzt: „Die Visionen junger Menschen auf diese Weise sichtbar machen zu können, hat uns sehr beeindruckt – wir werden diesen Weg daher gerne weiter gehen.“

Rund 20 Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 16 Jahren haben dieses Jahr in interkommunaler Zusammenarbeit an den Visions- und Kreativ-AGs teilgenommen und eigene Mikroprojekte umgesetzt. Die Idee für das Projekt sowie dessen Umsetzung kommen dabei vom Ensible e.V., Stützpunkt für Jugendkultur in NRW. Dessen innovative Zusammenschaltung von Jugendlichen im digitalen Raum ermöglichte das gemeinsame Werk.

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Filmpremiere in Marsberg

Ida Menzel ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Ich bin froh, durch die Stadt Marsberg und den Leader-Verein eine Möglichkeit erhalten zu haben, solch ein Projekt zu realisieren. Ich wurde ermutigt, kreativ zu sein und groß zu denken. Zusätzlich dazu, dass ich tolle Menschen kennenlernen durfte, hat sich mein Horizont erweitert und es wurden neue Perspektiven aufgezeigt.“

Auch die aus Marsberg stammende Animationskünstlerin Karolin Twiddy hat der Film bewegt: „Während meines Studiums in Kassel durfte ich bereits viele spannende Projekte realisieren. Dass ich nun aber so ein tolles Drehbuch aus meiner Heimat umsetzen durfte, war für mich eine ganz besondere Freude“, strahlt die 30-Jährige und überlegt: „Bei einer Filmpremiere in Marsberg wäre ich auf jeden Fall dabei!“

Ob im Internet oder auf der Leinwand: Der Film führt seine Zuschauer und Zuschauerinnen mit viel Herz zu einem Lösungswort unserer Zeit: FairTeilen. Und so lautet auch die Antwort der Protagonistin im Film – sie teilt, was überflüssig ist. Eine schlichte sowie berührende Botschaft. Wer sich den Film sowie die weiteren Werke der diesjährigen „Visions-AG“ anschauen möchte, findet die Kunstwerke im Internet unter www.visions.nrw.