Medebach. Zum Tag des Kaffees erklärt Klaus Langen von der Kafeerösterei Langen aus Medebach, wie man zu Hause den perfekten Kaffee-Genuss erhält.
Es ist eines der Lieblingsgetränke der Deutschen: Kaffee. Seit 2006 wird deshalb auch an jedem 1. Oktober der „Tag des Kaffees“ begangen. Grund genug von der WP den Kaffeeröster Klaus Langen aus Medebach zu fragen, was einen guten Kaffee ausgemacht, was er von Ketten wie Starbucks hält und wie man einen Kaffee am besten lagert.
Die richtige Kaffeemaschine
Welche Maschine man nutzt, muss der Kaffeetrinker ganz individuell entscheiden. Grundsätzlich gilt aber, dass billig in der Regel nicht geil ist. Egal ob Vollautomat, Espressomaschine oder Filtermaschine - wichtig ist, dass die Temperatur des Wassers beim Brühenvorgang konstant zwischen 94-96 Grad liegt. Besonders billige Geräte könnten da schon ihre Probleme haben, so Langen. Er selbst mag die klassische Brüh-Methode zur Verkostung am liebsten: Frisch gemahlenen Kaffee in die Tasse, Wasser aufkochen, warten bis es aufhört zu blubbern und dann übergießen. „Dann holen wir alle Geschmacksnuancen aus dem Kaffee“, sagt Langen.
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Was braucht man für einen perfekten Cappuccino?
Mittlerweile ist Kaffee zu einem Lifestyleprodukt geworden. Die Zahl der Kaffeeröstereien steigt. In den Innenstädten gibt es immer mehr spezialisierte Cafés und Kaffeeketten. Das war früher in Deutschland anders, erinnert sich Langen. Er kann sich noch an Angebote der deutschen Gastronomie erinnern, als auf den Kaffee einfachfach Sahne gesprüht wurde. Für einen guten Cappuccino nimmt man einen Espresso als Basis, rät Langen. Die aufgeschäumte Milch sollte außerdem am besten eine frische Vollmilch mit 3,5 Prozent Fettanteil sein. „Ich setze da am liebsten auf Bioqualität“, sagt Langen.
Sauberkeit der Kaffeemaschine
Manchmal bekommt Langen Anfragen, warum der Kaffee plötzlich nicht mehr schmecke. Schon oft haber er erlebt, dass manche nie oder nur sporadisch ihren Vollautomaten reinigen. Er selbst macht seinen Vollautomaten zuhause jede Woche sauber. Deshalb sei es, seiner Meinung nach, wichtig, dass man über Kaffeemaschine verfügt, bei der man die Brüheinheit herausnehmen kann.
Das richtige Wasser
Gutes Kaffeewasser fördert den Genuss. Deshalb rät Klaus Langen dazu, Wasserfilter zu nutzen, um mögliche Geschmacksdefizite aufgrund zu harten oder weichen Wasser auszugleichen.
Kapsel oder Pads
Pad-Maschinen sind günstig und sind laut Langen „tolerierbar“. Sie seien für die meisten jungen Kaffeeanfänger ein guter Einstieg, um sich der Materie zu nähern. Dagegen sieht er die Verwendung von Kapselmaschinen mehr als kritisch. „Die kann ich nun wirklich nicht empfehlen“, sagt Langen. Hinter diesem Produkt stecke eine Menge Know-how und eine kluge Marketing-Strategie - aber auch eine Menge Müll.
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Die Röstung
Beim Rösten werden die Bohnen trocken und fettfrei erhitzt. Dabei variieren Dauer und Temperatur und tragen so maßgeblich zum Geschmack bei. Die Bohnen verändern während des Röstvorgangs ihre Farbe von Grün über Gelb und Gelbbraun zu Hellbraun oder Dunkelbraun. Hier gilt: Hellere Röstungen schmecken milder. Dagegen weisen dunklere Röstungen mehr Röstaromen und Bitterstoffe auf und sind vor allem für Zubereitungsarten wie Espresso geeignet.
Kaffee-Kette Starbucks
Der US-Konzern verkauft, röstet und vertreibt Kaffeebohnen in 80 Ländern. Die grünen To-go-Becher sind auch in deutschen Innenstädten nicht mehr wegzudenken. Dabei lockt das Unternehmen seine Kunden mit einem ausgeklügelten Marketingkonzept und Spezialitäten wie Iced Latte Macchiato oder Refresha Very Berry Hibiscus. Die Qualität der Starbucksprodukte sei „ok“, sagt Langen. Seiner Meinung nach würde Starbucks aber mehr Milch als Kaffee verkaufen. Das mache sich besonders bei der Röstung der Starbucks-Bohnen bemerkbar, die ihm zu dunkel geröstet seien.
Die richtige Lagerung
„Die Feinde des Kaffees sind Sauerstoff, Licht und Luftfeuchtigkeit“, sagt Kaffeeröster Langen. Davor müsse man die Bohnen schützen. Deshalb rät der dazu, sobald die Kaffeepackung auf ist, die Bohnen in einem luftdichten Behälter aufzubewahren. Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen, müsse man sich keine Sorgen machen. In der Regel sei der Kaffee dann noch genießbar. „Er wird halt nur nicht besser“, sagt Langen.