Brilon. . In Brilon hat das Konzept-Café „Quadro Coffee Roasters“ mit eigener Rösterei des jungen Bike-Unternehmers Dominic Neumann eröffnet.
Kaffeefarmer Andrés Quintanilla Bellucci kam persönlich aus El Salvador zum ersten Cup-Tasting nach Brilon. Am Samstag öffnete das stylische 200 qm große Konzept-Café „Quadro Coffee Roasters“ mit eigener Rösterei des jungen Bike-Unternehmers Dominic Neumann seine Türen. Er eröffnete im ehemaligen Combi-Gebäude am Ostring kürzlich ein zweites Zentrum rund um Bikes, Fitness und Lifestyle im Premium Segment und im gleichen Gebäude jetzt auch das erste Café in Brilon mit extra leckerem „Direkt Trade Kaffee“. Das nächste ist in Paderborn.
Für den Hunger gibt es in der „Stullenschmiede“ verschiedene Stullen etwa mit Mett-Zwiebel-Belag oder Rote-Bete mit Avocado auf Rote-Bete-Creme. Aber auch Cookies, Kuchen und Torten. „Wir verwenden nur regionale Produkte und kaufen regional ein: etwa bei Bäcker Schladoth und der Upländer Molkerei .“
Café mit Stullenschmiede
Das Café „Quadro Coffee Roasters“ mit Stullenschmiede am Bikezentrum am Ostring ist geöffnet von: Montag bis Freitag: 7:30 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag: 9:30 bis 18 Uhr.
Der Kaffeefarmer und seine Eltern betreiben seit 1924 auf der Finca „La Buena Esperanza“ eine 90 ha große Plantage. 2014 wollte er das Fairtrade-Siegel erwerben, aber bei 50.000 € Kosten jährlich für ein Papier, „investiere ich lieber in die Natur, die Plantage und meine Leute und ihre Familien. Sie haben im Allgemeinen kein gutes Leben. Traurige Realität ist, dass sich in unserem Land keiner eine Alterssicherung leisten kann.“
Zu 47 Beschäftigten kommen in der Pflückzeit 200 bis 300 Helfer, meist Angehörige der Arbeiter. „Wir zahlen den Kindern unseres Personals die Schulbücher und solange sie in die Schule gehen, bekommen ihre Väter doppeltes Gehalt. Da forcieren diese den Schulbesuch“, betonte er. „Das ist wichtiger als 50.000 Sticker auf Kaffee. So habe ich gutes Personal, das gute Arbeit macht und guten Kaffee.“
Daher habe er sich 2014 zum Direct Trade und Kooperation mit dem Amarella-Coffee-Consulate (Mannheim) entschlossen und fliege seither durch die Welt, um Kunden zu gewinnen. Verschifft werden rohe Bohnen in 30 kg-Säcken, die vor Ort in den Cafés frisch geröstet werden.
Ausbildung zum Coffeeologen
Die vielen Eröffnungsgäste bekamen nicht nur einzigartigen Kaffee für den Gaumen, sondern auch etwas für das Auge. Große Kaffeesäcke verschiedener Farmer lagern im Café und ein Hingucker sind deckenhohe Regale mit gepackten Kaffeetüten. „Ich wollte immer etwas mit Kaffee machen“, erklärte Dominic Neumann. So stieß er auf den Kaffee-Experten Dr. Steffen Schwarz (Coffee-Consulate Amarella).
„Ich wusste nicht, dass es so guten Kaffee überhaupt gibt“, meinte er. „Ich habe dort mit Alex Ferraz (früher „Kiepenkerl“ in Münster, heute Geschäftsführer des Cafés) eine zweiwöchige Ausbildung zum Coffeeologen gemacht und Alex noch die Rösterausbildung, um eine hohe Kompetenz zu haben. Wir wollen in Zukunft auch die anderen fünf Farmer aus Ländern einladen, deren Kaffee wir anbieten.“ Bald gibt es noch eine 150 qm Terrasse und geplant sind Events wie Cup-Tasting Röster-Seminare, ein Onlineshop und die Kooperation mit Hotels/ Gastronomen, um Erlebnis-Wochenenden auf hohem Level anzubieten, so Neumann: „Erst ein Kaffee-Workshop, dann die geführte Mountainbike-Schulung im nahen 30 km großen Trailground.
Alex Ferraz röstet in zwei Röstermaschinen täglich Kaffeebohnen in 15 bis 20 Sorten, jeweils als Espresso und als Kaffeeröstung und verpackt sie als Bohnen oder in verschiedenen Mahlgraden in speziellen Papiertüten mit kleinen Luftventilen. Gute Beratung ist dabei sehr wichtig: „Man muss herausfinden, welchen Kaffeegeschmack der Kunde will.“
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