Antfeld/Olsberg. 80 Reifen sind von Unbekannten bei Olsberg entsorgt worden. Der Fall erinnert an Betrugsermittlungen in Bestwig. Der HSK nimmt die Spur auf.
„Bitte nicht schon wieder...“ schreibt der Hochsauerlandkreis auf seiner Website. Rund 80 alte Autoreifen sind in einem Feld bei Antfeld-Olsberg illegal entsorgt worden. Der Vorfall ähnelt einem Betrugsfall aus Bestwig, der erst vor kurzem dank Social Media aufgeklärt wurde. Auch deswegen wendet sich der HSK nun an die Community via Facebook und Instagram.
„Wer hat etwas gesehen? Wer kann Hinweise geben?“, heißt es in dem Posting. In der Feldflur Antfeld bei Olsberg seien schon Anfang September rund 80 Altreifen illegal entsorgt worden. „Auffällig war, dass dieses Mal mehrere Reifen mit Stahlfelge dabei waren“, schreibt der HSK weiter. Neben einigen Kennzeichen an den Reifen veröffentlicht der Kreis drei Fotos, die bei der Identifizierung helfen sollen – und das nicht ohne Grund.
Zahlreiche Reifen bei Olsberg entsorgt: Ähnlicher Fall in Bestwig
Im Mai dieses Jahres wurden rund 300 Altreifen genau an der Grenze zwischen Bestwig und Olsberg entdeckt. Sie sind im Wald zwischen Olsberg und Gevelinghausen abgeladen worden. Der Täter war dafür rund drei Kilometer in das Waldstück hineingefahren, bevor er die Reifen abkippte, wo sie einen Abhang hinunterrollten. Mitarbeiter der Bauhöfe in Bestwig und Olsberg mussten die Reifen wieder einsammeln. Hartnäckigkeit führte bei den Ermittlungen in NRW und Hessen zum Erfolg. Mutmaßlicher Täter: ein 30 Jahre alter Mann aus dem hessischen Dillenburg, der bei Unternehmen in der Region angegeben habe, er entsorge fachgerecht alte Reifen. Gegen ihn wird nun wegen umweltgefährdender Abfallbeseitigung und Betrug ermittelt. Der Mann war offenbar eigens in den Hochsauerlandkreis gefahren, um die Reifen aus Hessen zu entsorgen. Neben dem Bestwiger Fall wird ihm im HSK auch das Abkippen von rund 100 alten Reifen bei Hallenberg vorgeworfen.
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Maßgeblich am Ermittlungserfolg beteiligt waren die Kreisverwaltung des Hochsauerlandkreises in Meschede mit ihrem Fachdienst Abfallwirtschaft/Bodenschutz sowie der Technische Sachbearbeiter Stefan Pieper, die Namen von ehemaligen Eigentümern der Reifen via Facebook suchten.
HSK erhofft sich Hilfe von der Community bei Facebook
„Wir erhoffen uns mit dem Posting über den aktuellen Vorfall Hilfe aus der Community“, bestätigt Martin Reuther auf Anfrage der WP zu dem aktuellen Fall. „In Bestwig waren wir erfolgreich, jetzt hoffen wir darauf, dass wir wieder herausfinden können, wer die Reifen dort abgelegt hat.“
Die Polizei, die bei dem letzten Fall ermittelt hat, hat von den 80 Reifen in Olsberg bisher keine Kenntnis. „Wir wissen noch nichts von dem Fall“, sagt Holger Glaremin, Pressesprecher. „Bei dem letzten Fall haben wir ermittelt, weil es sich um hunderte Reifen gehandelt hat. Normalerweise handelt es sich bei solchen Fällen aber um eine Ordnungswidrigkeit und ist eine Sache für das Ordungsamt.“
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Auf einem Reifen habe sich eine gelbe Aufschrift befunden: DEJAH. Außerdem wurden zwei besonders große Reifen der Marke Pirelli PZERO 315/40 R21 111Y MO (Mercedes Original Ausstattung) vorgefunden. Wer hat etwas gesehen? Wer kann Hinweise geben? Informationen bitte an den Fachdienst Abfallwirtschaft / Bodenschutz 0291-941610.