Winterberg. Winterberg ist bereit für die Ski-Saison. Corona-Konzepte stehen. 2G- oder 3G-Regel und andere Fragen: Darauf müssen sich Urlauber einstellen:

Winterberg ist bereit. Die Ski-Saison 2021/2022 kann kommen. Skifahren, Rodeln, Snowboard: Der Tourismus in Winterberg setzt nach der wegen des harten Corona-Lockdowns nahezu komplett ausgefallenen Wintersport-Saison auf deutlich mehr Urlauber. Die Zeichen stehen gut. Auch wenn im September noch niemand weiß, wie viel Schnee entlang der Skilifte in Winterberg rund um den Kahlen Asten fällt: an einen neuerlichen harten Lockdown glaubt niemand. Der Ski-Urlaub im Sauerland kann also kommen. Der Geschäftsführer der Winterberg Touristik und Wirtschafts GmbH, Winfried Borgmann, sieht den Tourismusstandort trotz der weiter grassierenden Corona-Pandemie gut gerüstet. Dabei hat er aber auch klare Forderungen an die Politik.

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„Wir haben ja jetzt schon mehr als anderthalb Jahre Erfahrung, mit dem Coronavirus umzugehen“, sagt der Tourismus-Chef. Die Konzepte würden bereits angewandt oder lägen für die jeweilige Situation bereits in der Schublade. Dabei spiele es keine Rolle, ob weiterhin die 3G-Regel (Getestet, Genesen oder Geimpft) oder die 2G-Regel (Genesen oder Geimpft) gelte.

Forderung nach klaren Regeln

Verschiedentlich wird in Deutschland bereits das 2G-Konzept angewandt. Am Ende müsse aber alles „handelbar“ bleiben, so Borgmann. „Jemand muss ja auch dafür abgestellt werden, die Nachweise zu kontrollieren. Das ist eine aufwendige Geschichte.“ Die Organisation werde außerdem durch den starken Personalmangel in der Gastronomie und Hotellerie erschwert.

Mitte März 2021 herrschten Top-Bedingungen fürs Ski- und Snowboardfahren im Skiliftkarussell Winterberg. Die Lifte durften endlich öffnen.
Mitte März 2021 herrschten Top-Bedingungen fürs Ski- und Snowboardfahren im Skiliftkarussell Winterberg. Die Lifte durften endlich öffnen. © Rita Maurer

Außerdem wünscht sich Borgmann auch eindeutige und klare Regeln seitens der Politik. Die müssten dann auch vergleichbar sein. Seit Beginn der Corona-Krise zeige sich ein Flickenteppich an unterschiedlichen Regelungen zwischen den Branchen, insbesondere aber auch zwischen den unterschiedlichen Bundesländern. So stehe man in Kontakt mit den Kollegen aus Willingen in Hessen. „Da fragt man sich schon, warum gilt bei denen diese Regelung und bei uns eine andere?“, so Winfried Borgmann.

Tourismus-Chef: Wachsam bleiben

Deshalb wünscht er sich einheitliche Corona-Vorgaben, die bundesweit für alle Unternehmen gelten. Insgesamt würden die touristischen Betriebe in Winterberg weiterhin mit Vorsicht in die nächsten Monaten gehen. Insbesondere weil die aktuellen Inzidenz-Zahlen beunruhigen würden. „Wir müssen wachsam bleiben, nicht leichtsinnig werden und weiterhin in Konzepten denken. Wir wollen unseren Gästen eine sichere Ski-Saison gewährleisten“, so Borgmann.

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Aktuell gelte noch die 3-G-Regel. Die Touristik und Wirtschafts GmbH betreibe deshalb weiterhin eine Corona-Teststelle. „Wir müssen schließlich auch an die denken, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht impfen lassen können“, sagt der Tourismuschef. Trotzdem laufe es, nach Wunsch Borgmanns, am Ende auf eine einheitliche Regelung hinaus: „Wir wären nicht böse, wenn am Ende für alle die 2-Regel gilt“, sagt er.

Angst vorm Lockdown?

Einen weiteren Lockdown befürchtet Borgmann nicht. Er rechne zu „100 Prozent“ damit, dass es dazu nicht mehr kommen werde. Dafür seien schon sehr viele geimpft und die eigenen Konzepte würden „sehr gut“ funktionieren. Und dann bleibt natürlich noch die Hoffnung auf eine schöne Schneesaison. Doch da hilft eher göttlicher Beistand als gute Konzepte: „Wir stehen zum Glück mit den Kirchengemeinden hier vor Ort in gutem Kontakt“, sagt Borgmann und lacht.