Winterberg. Seit 1. Juli hat Winterberg einen neuen Tourismus-Förderer: Christian Klose erzählt, worauf die Ferienregion künftig verstärkt setzen sollte.
Das Sauerland ist für Christian Klose kein Neuland. Doch seit zwei Monaten kommt er nicht mehr zum Urlaub machen hierher oder um die Familie seiner Frau zu besuchen, die aus Niedersfeld stammt, sondern um selbst dafür zu sorgen, dass sich Winterberg als Urlaubs-Region weiter entwickelt: Seit 1. Juli ist der 35-Jährige neuer Tourismus-Förderer in Winterberg.
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Erfahrungen in der Tourismusbranche
„Zurück aufs Land. Den Gedanken hatten wir schon länger. Als dann in Winterberg diese Position frei wurde, habe ich die Chance ergriffen“, erzählt Christian Klose, der bereits einige Jahre Erfahrung in der Tourismusbranche gesammelt hat. Nach einer Ausbildung im Hotelfach hat er in Wernigerode Tourismus-Management studiert. In dieser Zeit war er als Reiseleiter vor allem in Spanien, Kroatien und Bulgarien im Einsatz, unter anderem als Chefreiseleiter. Nach dem Studium wechselte er 2015 in die Zentrale eines Reiseveranstalters in Bielefeld, wo er zuletzt als Abteilungsleiter im Produktmanagement aktiv war.
In Winterberg ist sein Arbeitsschwerpunkt allerdings ein anderer. Hier geht es nun darum, „die Marke Winterberg voranzubringen“, erklärt Christian Klose. Zurzeit geht es deshalb für ihn vor allem erstmal darum, die Strukturen vor Ort kennen zu lernen und Kontakte zu Entscheidungsträgern, touristischen Anbietern und Gastgebern zu knüpfen und das Tourismus- und Wirtschaftsunternehmen Winterberg kennen zu lernen. Sein erster Eindruck: „Ich bin in der WTW gut angekommen und gucke sehr positiv nach vorne.“
Trends erkennen, Angebote entwickeln
Viele Jahre war Michael Beckmann Touristik-Chef in Winterberg. Durch seinen Wechsel als Bürgermeister ins Rathaus, war die Stelle als Tourismus-Förderer ausgeschrieben worden. „Der Tourismus hier in Winterberg ist in den vergangenen Jahren mega gut entwickelt worden“, freut sich Christian Klose über die gute Basis, die er für seine künftige Arbeit vorfindet. Er weiß aber auch: „Trotzdem dürfen wir uns nicht ausruhen, müssen immer gucken, welche Trends es gibt, wie wir neue Angebote entwickeln und die Urlaubsregion am Markt positionieren können.“
Mal ganz persönlich
Christian Klose (35) ist verheiratet und stammt gebürtig aus Sachsen-Anhalt. Der Sauerländer Wald und die Mittelgebirgsregion erinnern ihn an seine Heimat im Harz.Gut gefällt ihm, dass Winterberg eine Kleinstadt in ruhiger Umgebung ist, die im Freizeitbereich nicht nur für Touristen, sondern auch für Einheimische viel zu bieten hat. In seiner Freizeit geht er gerne wandern, trainiert im Fitness-Studio oder trifft sich mit Freunden. Als Urlaubsziel fährt er gerne in die Alpen, würde aber auch gerne mal wieder eine Fernreise machen.
Grundlage für seine künftige Arbeit ist das „Tourismuskonzept 2020 Plus“. „Jetzt gehen wir die Fortführung und Weiterentwicklung für die kommenden Jahre an“, so der Tourismus-Fachmann. Trends zu erkennen und herauszufinden, ob sie nur eine Eintagsfliege oder ein wirklicher Trend sind, das sei heute in der Tourismus-Branche eine große Herausforderung. Dementsprechend werde auch der Online-Bereich immer wichtiger. Man müsse genau analysieren, wo kommen die Gäste her, was erwarten sie, welche Altersstruktur und welche Interessen haben sie.
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Social-Media gewinnt an Bedeutung
„Wir müssen sowohl bei der Vermarktung als auch bei der Analyse noch stärker in die Digitalisierung“, so die Einschätzung von Christian Klose. Dementsprechend sei es genau richtig, dass bei der Touristik in Winterberg 2022 erstmals auch ein Ausbildungsplatz im Bereich E-Commerce angeboten werde. Auch die professionelle Einbindung der Social-Media-Kanäle bei der Vermarktung und Außendarstellung werde immer wichtiger, so Klose. So könne man heute beispielsweise auch Blogger und Influencer als positive Werbeträger nutzen.
Weitere wichtige Zukunfts-Themen für die touristische Entwicklung Winterbergs werden auch Umweltschutz, Verkehrsplanung und Nachhaltigkeit sein. Gerade der Wald spiele auch für den Tourismus eine wichtige Rolle: „Deshalb ist der Wiederaufforstung des Waldes nach dem Borkenkäfer auch ein touristischer Aspekt, denn der Wald ist ganz entscheidend für das Bild unserer Destination.“
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Nach vorne blicken
Und dann ist da noch die Corona-Pandemie als Herausforderung für den Tourismus. „Die gesamt Branche hat eine sehr harte Zeit hinter sich, aber wir müssen trotzdem nach vorn blicken und Chancen daraus erkennen und nutzen“, so die Einschätzung des Tourismus-Förderers. Er sieht einen guten Ansatz darin, dass durch Corona viele neue Gäste den Weg ins Sauerland gefunden haben. Außerdem habe die Region gezeigt, dass mit Hilfe von Hygienekonzepten für sicheren Urlaubsspaß sorgen könne.
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