Winterberg. Rona und Thomas Stöcker betreiben das Hotel Herrloh in Winterberg. Trotz Corona-Krise bleiben sie optimistisch - beruflich und privat.

Sie leben und arbeiten dort, wo viele ihrer Landsleute Urlaub machen: Das niederländische Paar Rona und Thomas Stöcker hat vor sechs Jahren das Hotel Herrloh in Winterberg übernommen. Heute sind sie sehr froh, diesen Schritt gemacht zu haben. Ihre damals noch kleine Familie hat sich inzwischen deutlich vergrößert und auch das Angebot für die Gäste soll demnächst ausgebaut werden.

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Familien-Zuwachs

Das Paar, das aus der Nähe von Arnheim stammt, betreibt das Hotel, das quasi direkt an der Piste liegt, mit viel Herzblut: „Wir freuen uns jeden Tag, dass wir das Hotel hier haben und für uns steht ganz klar fest: Wir gehen nicht mehr zurück.“ Die Corona-Pandemie hat die Hotelinhaber natürlich - wie die gesamte Branche - hart getroffen. Doch trotzdem blicken sie zuversichtlich in die Zukunft. Beruflich, aber auch privat. Als die Stöckers das Hotel Herrloh im Dezember 2015 übernommen haben, war ihre Tochter zwei Wochen alt. Damals haben sie noch in einem Appartement im Hotel gewohnt. Inzwischen hat die holländische Familie drei Kinder und hat in der Nachbarschaft ein Wohnhaus gefunden. „Eine ideale Lösung“, freuen sich Rona und Thomas Stöcker. Und schon ziemlich bald werden Xavy (5), Xem (4) und Liv (2) ein weiteres Geschwisterchen bekommen.

Erweiterungs-Pläne

Und auch beruflich hat die Familie Ausbau-Pläne: Sie möchten auf ihrem Grundstück ein neues Appartementhaus bauen. Entstehen sollen vier Appartements, in denen jeweils 6 bis 8 Personen ihren Urlaub verbringen können. Nach außen soll es sich in die Sauerländische Landschaft anpassen, nach innen wollen die Stöckers mit Delft-Blau auch holländische Akzente setzen. Eigentlich sollten die Bauarbeiten schon in diesem Jahr starten.

Die Genehmigung liegt vor, berichtet Thomas Stöcker. Doch aufgrund des derzeitigen Baumaterialien-Mangels haben er und seine Frau beschlossen, das Projekt ins nächste Jahr zu verschieben. Aktuell hat das Hotel am Fuße des „Herrloh“ 18 Zimmer mit 35 Betten. „Doch wenn Gruppen kommen, sind wir sehr schnell ausgebucht“, erzählen die beiden. Mit den Appartements können sie ihre Belegung quasi verdoppeln und gleichzeitig dem Wunsch vieler Gäste nachkommen, in einer Ferienwohnung zu wohnen. Gerade bei Familien mit Kindern und Gruppen sei das sehr gefragt.

Viele Stammgäste

„Wir haben hier sehr viele Stammgäste, die regelmäßig kommen. Der persönliche Kontakt ist uns sehr wichtig. Wir sind nicht nur ein Hotel, in dem man schläft. Unsere Gäste sollen sich hier zu Hause fühlen“, erklärt Thomas Stöcker. Seitdem das holländische Paar das Hotel am Herrloh übernommen hat, hat sich dort einiges verändert. Das Restaurant zum Beispiel haben sie renoviert und das Kaminzimmer, das vorher als Büro genutzt wurde, bietet jetzt einen Aufenthaltsraum für die Gäste. Die Zimmer sind modern und gemütlich ausgestattet. „Die Lage hier ist perfekt. Wir sind nah an der Piste und am Bike-Park und man ist zu Fuß schnell in der Stadt“, erklärt Rona Stöcker.

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Bitter: Wintersaison ausgefallen

Natürlich haben die Corona-Pandemie und vor allem der Lockdown im Winter sie heftig getroffen. Der erste Lockdown sei noch ganz okay gewesen, erzählen die beiden. Sie hätten die Zeit genutzt und viel im Hotel gemacht und mehr Zeit für die Familie gehabt. Und der Sommer 2020 sei sehr gut gewesen. Aber der Lockdown ab November und die fehlende Wintersaison waren bitter. „Noch ein Winter geschlossen, das wäre richtig schlimm“, sagt Rona Stöcker. Doch sie hofft, dass durch die Impfungen die Situation nicht wieder so schlimm wird.

Jetzt ist die Buchungslage gut

Zurzeit sind die Stöckers mit der Buchungslage sehr zufrieden: „Für die Sommermonate sind wir fast ausgebucht.“ Corona habe zumindest dazu geführt, dass viele feststellen: „Wir müssen gar nicht nach Malle fliegen. Es gibt auch in Deutschland schöne Ecken. Wie zum Beispiel hier in Winterberg. Und viele dieser Gäste kommen dann auch später gerne noch mal wieder“, ist Rona Stöcker überzeugt und sieht darin auch einen positiven Effekt der Corona-Pandemie.

Motto: „Immer gemütlich“

Die 37-Jährige kommt - wie ihr Mann (39) auch - aus der Hotelbranche. Schon 2004 hat sie in Winterberg erstmals als Saisonkraft gearbeitet. Heute ist es ihre Heimat geworden und sie will hier nicht mehr weg. „Wir lieben die Natur im Sauerland, wir sind sehr gerne draußen. Und wir finden es sehr gemütlich hier“, sagen Rona und Thomas Stöcker. Und genau das ist auch das Motto, mit dem sie für ihr Hotel in Winterberg werben: „Immer gemütlich“.

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