Gegen eine Zusammenlegung der Notarztstandorte in Olsberg und Brilon regt sich Widerstand im Netz. Der Landrat will jetzt den Initiator empfangen.
Die Verfügung der Bezirksregierung Arnsberg, die Notarztstandorte in Brilon und Olsberg zusammenlegen, sorgt für mächtig Ärger. Im Internet hat jetzt eine Petition für Wirbel gesorgt. Mehr als 3.600 Unterzeichner machen sich für den Erhalt der Standorte stark.
Unter dem Motto „Notarztstandorte in Olsberg und Brilon müssen bleiben“, sammelt der Olsberger Christian Körner auf der Plattform „openpetion.de“ seit Donnerstag (26. August) nun Unterschriften um die Zusammenlegung noch einmal zu verhindern.
Mehr als 3.600 Unterschriften
Bereits am Freitag hatte Körner mehr als 2.300 Unterschriften gesammelt. Aktuell sind es mehr als 3.600 Unterschriften von Unterstützern mit Wohnsitz im Hochsauerlandkreis. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so durch die Decke geht“, sagt Körner gegenüber der WP. Ob das schlussendlich zur Rettung der Standorte beiträgt, ist aber mehr als fraglich.
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Zwei Notärzte bei Frontal-Crash
Der 51-Jährige hofft es zumindest. Der kaufmännische Angestellte ist selbst Mitglied bei der freiwilligen Feuerwehr Olsberg. „Den Leuten muss klar sein, dass es bald nur noch einen Notarzt gibt, der im Dienst ist.“ Was das bedeutet, hat er schon bei einigen Einsätzen selbst erfahren können. So wie am 17. August, als zwei Wagen auf der B480 zwischen Olsberg und Winterberg frontal kollidierten. „Da waren auch zwei Notärzte vor Ort. Der eine aus Brilon und der andere aus Olsberg. Beide konnten sich um jeweils einen Schwerverletzten kümmern. Was ist wenn da demnächst nur einer Dienst hat?“, fragt Körner.
Körner schreibt außerdem zur Petition, dass es nicht sein dürfe, „dass reines Gewinnstreben der Krankenkassen dazu führt, dass die notärztliche Versorgung der Bevölkerung in der breiten Masse gefährdet wird“. Der Erhalt beider Notarztstandorte müsse im Interesse aller Einwohner der betroffenen beiden Kommunen sein.
Petition an den Landrat
Adressat der Petition, deren Ziel mindestens 2.300 Unterzeichnern sind, ist der Landrat des HochsauerlandkreisesKarl Schneider. Dieser hatte sich aber auch schon im Vorfeld gegen eine Zusammenlegung der Standorte ausgesprochen. So wie der gesamte Kreistag. Doch nach der Verfügung der Bezirksregierung Arnsberg können er und alle anderen Kreispolitiker nichts anderes tun als der Entscheidung zuzustimmen.
Trotzdem. Körner will kämpfen. „Ich möchte dem Landrat die Petition persönlich überreichen“, sagt er. Er wisse zwar, dass Schneider zwar grundsätzlich auf seiner Seite ist, doch um die Petition dem Regierungspräsidenten überreichen zu können, hätte er mindestens 11.000 Stimmen sammeln müssen. „Das erschien mit ein wenig zu ambitioniert, sagt Körner. Ihm sei es wichtig, zumindest Öffentlichkeit zu schaffen. Und so doch irgendwie die Standortzusammenlegung zu verhindern.
Zumindest einen kleinen Erfolg kann Körner verbuchen. Der Landrat teilte der WP mit, dass er „sehr gerne“ die Petition persönlich entgegen nehmen will.
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Auf einer Pressekonferenz hatten die Bürgermeister von Brilon, Dr. Christof Bartsch, und Olsberg, Wolfgang Fischer, eindringlich vor diesem Schritt gewarnt. Man wolle jetzt über die Öffentlichkeit Druck machen.
Endgültige Entscheidung scheint Formsache
Die bisherigen Notarztstandorte am Maria-Hilf-Krankenhaus in Brilon und an der Elisabeth-Klinik in Olsberg müssen voraussichtlich bis Ende 2023 schließen. Dann soll ein gemeinsamer Notarzt-Standort im Bereich Altenbüren an der B7/B480 seine Arbeit aufnehmen. So lautet eine
Die endgültige Entscheidung erscheint nur noch Formsache. Die Beschlussvorlage liegt dem Gesundheitsausschuss des Kreistages bereits vor. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird diesem vom Ausschuss zugestimmt und kann dann am Freitag, 10. September, vom Kreistag beschlossen werden.