Elkeringhausen. Das Landhotel Grimmeblick in Elkeringhausen ist seit zehn Jahren klimaneutral. Firmenchef Ed Leenaert hat viele umweltfreundliche Ideen.

Reisen und Umweltschutz - angesichts des globalen Klimawandels wird diese Thema immer wichtiger. Einer, der schon vor vielen Jahren gehandelt hat, ist der Elkeringhauser Hotelier Ed Leenaert. Er ist Inhaber des Vier-Sterne-Hotels Grimmeblick, das jetzt für zehn Jahre als klimaneutrales Hotel ausgezeichnet wurde.

+++Lesen Sie auch: Hotel Herrloh: Rona und Thomas haben Zukunftspläne +++

Erste Schritte vor 20 Jahren

Ed Leenaert erinnert sich: „Während alle anderen nur darüber geredet haben, haben wir schon vor 22 Jahren mit Blockkraftwerken angefangen. Und mit unseren Sparduschen waren wir damals sogar bei Knoff-Hoff im Fernsehen.“ Seitdem ist es der Familie Leenaert ein Anliegen, zu gucken, wo man Energie einsparen kann und ein möglichst umweltfreundliches touristisches Angebot schaffen kann, zum Beispiel durch computergesteuerte Abschalt-Systeme, Winter- und Sommer-Dämmung, Einsparung von Putz- und Waschmitteln, Photovoltaik oder durch die Nutzung von Abwärme. Trotz dieser Maßnahmen wird aber natürlich noch Kohlendioxid produziert. Dieser „unvermeidliche Rest“ werde durch zertifizierte Projekte ausgeglichen. Ed Leenaert bringt das Gesamtkonzept so auf den Punkt: „Wir handeln nach dem Motto: vermeiden, reduzieren und die Restmenge kompensieren.“

Ein besonderes Hotel

Das Landhotel Grimmeblick ist gleichzeitig auch ein Museum mit Exponaten aus dem vergangenen Jahrhundert. Die Kegelbahn ist als Bergwerk gestaltet und im Wellness-Bereich gibt es ein Beduinenzelt mit Sternenhimmel, draußen einen Salzwasserpool mit Strand.

1.510 Tonnen Emissionen ausgeglichen

Für dieses Engagement wurde das Hotel Grimmeblick nun durch die Viabono GmbH ausgezeichnet, die 2001 auf Initiative des Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamtes und diverser Spitzenverbände mit dem Ziel gegründet wurde, den nachhaltigen Tourismus in Deutschland zu fördern. Geschäftsführer Peter Schulze Isfort hat eine entsprechende Urkunde an die Familie Leenaert überreicht. Darin wird bescheinigt, „dass das Landhotel Grimmeblick insgesamt 1.510 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen durch international anerkannte und zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgeglichen hat. Diese Menge entspricht etwa 6.944 gepflanzten und regenerierten Bäumen im Projekt „Sodo/Humbo Community Managed Reforestation“ in Äthiopien.“

+++Aktuelle Infos zur Corona-Situation im HSK finden Sie in unserem Newsblog +++

Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels

Peter Schulze Isfort machte deutlich, dass das Hotel dadurch einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels sowie zum Erhalt und Wiederaufbau degradierter Wälder geleistet habe. Auch Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann, der als langjähriger Tourismus-Chef die Entwicklung des Elkeringhauser Hotels miterlebt hat, lobte die Hotelier-Familie als „einen Vorreiter für Klimaneutralität in unserer Stadt.“ Das passe sehr gut zum dem Ziel der Stadt Winterberg, 2030 klimaneutral zu werden. Michael Beckmann: „Gerade die Ereignisse der letzten Tage haben uns gezeigt, dass der Klimawandel in Deutschland angekommen ist. Auch der neue Winterberger Tourismusförderer Christian Klose und Ortsvorsteherin Heike Schnurbusch sprachen ihre Glückwünsche aus.

Ed Leenaert freut sich, dass das Umwelt-Engagement seiner Familie gewürdigt wird. Er sagt: „Ich mache das alles für meine Kinder und die nächsten Generationen. Ich möchte irgendwann mal sagen können, dass ich alles getan habe, um Umweltschäden möglichst gering zu halten.“

„Green Button“ entwickelt

Übrigens: Den Lockdown hat Ed Leenaert genutzt, um eine neue Umwelt-Idee zu verwirklichen: Er hat einen „Green Button“ entwickelt und in allen Hotel-Badezimmern angebracht. Drückt ein Gast den Knopf, wird dem Zimmer-Service im Flur angezeigt, dass an diesem Tag keine Reinigung und keine neuen Handtücher notwendig sind. Der Hotel-Chef erklärt: „Das kann der Gast quasi beim Zähneputzen durch Knopfdruck entscheiden. Dadurch können wir Reinigungs- und Waschmittel, Strom und Wasser sparen. Als Dankeschön bekommt der Gast ein Präsent.“

+++Weitere Berichte aus dem Altkreis Brilon finden Sie hier +++