Hallenberg. Der Rat Hallenberg musste sich eine Alternative für Arbeiten in der Stadt überlegen. Grund ist die Suezkanal-Blockade, die die Stadt Geld kostet.
Was hat der Suezkanal mit den Gassen „Zum Brauhof“ und „Hofstadt“ in Hallenberg zu tun? Dessen Blockade im Frühjahr durch ein querstehendes Schiff hat neben weiteren Gründen mit dafür gesorgt, dass es zu Lieferschwierigkeiten und Mehrkosten von 18.000 Euro für die Fracht von bereits bestellten Steinen gekommen ist, mit denen diese beiden Gassen und künftig auch weitere Straßen in der Altstadt gepflastert werden sollten. Für die Steine hatte sich der Rat Hallenberg nach Begutachtung mehrerer Musterflächen entschieden, da sie zum vorhandenen Pflaster auf dem Marktplatz passen. Dabei war jedoch nicht klar, dass das Natursteinpflaster aus Asien importiert würde.
Lesen Sie auch: Sauerland: Warum im Gottesdienst die 3G-Regel nicht gilt
Der beauftragte Bauunternehmer hat der Stadt nun einen Alternativ-Vorschlag mit einem farblich etwas anderen Basaltpflaster aus der Eifel unterbreitet. Eine Musterfläche ist derzeit neben dem Bühneneingang der Stadthalle (hinter dem Musikhaus) zu sehen. Mit diesen Natursteinen sollen die Rinnen und Haussäume der Gassen gepflastert werden, die Hauptfläche wird unverändert aus Betonsteinpflaster bestehen. Die Ratsmitglieder stimmten einhellig für diesen Vorschlag. Bürgermeister Eppner begrüßte die Entscheidung und verwies darauf, dass auch eine kleine Kommune auf ihren CO2-Fußabdruck achten müsse.
Der ehemalige Ratsherr Friedhelm Maurer, der in der vergangenen Wahlperiode an den Vorentscheidungen zu den Gassen-Sanierungen beteiligt war, brachte es auf den Punkt: „Es kann nicht sein, dass man in den heutigen Zeiten Baumaterial um die halbe Welt karrt.“ Im Rat standen noch andere Themen auf der Tagesordnung.
Ehrenamtskarte für Engagement in Hallenberg
Dass die in besonderen Maße engagierten Ehrenamtlichen in Hallenberg künftig mit der Ehrenamtskarte NRW gewürdigt werden sollen, ist bereits beschlossen worden. Nun stehen auch die Richtlinien für die Vergabe fest, die von Stefanie Emde aus der Verwaltung vorgestellt wurden. Die Ehrenamtskarte kann für Vereins-Mitglieder oder auch privat Engagierte beantragt werden, die sich seit mindestens zwei Jahren im Stadtgebiet zwei Stunden oder mehr pro Woche bzw. 250 Stunden im Jahr ohne Vergütung einsetzen. Dieses Engagement kann auch bei mehreren Vereinen kumuliert stattfinden.
Lesen Sie auch:Winterberg: Teure Tests für Tourismus „ein Riesenproblem“
Normale Probenbetriebe wie z.B. wöchentliche Feuerwehr-Übungen oder Musikproben zählen nicht, Vorstandstätigkeiten, Leitungen oder Jugendausbildungen können berücksichtigt werden. Auch Flüchtlingshelfer, die keinem Verein angehören, wären berechtigt. In Einzelfällen kann zudem die Pflege eines Kranken, der nicht in direkter Linie verwandt ist, als Ehrenamt gewertet werden. Den Inhabern einer solchen Ehrenamtskarte stehen landesweit Vergünstigungen wie kostenlose oder verminderte Eintritte oder Einkaufsrabatte zur Verfügung. In der näheren Umgebung ist dies z.B. bei Troll´s Brauhaus in Medebach, beim Disc Golf in Altastenberg, im Schwimmbad Winterberg oder allen McDonalds-Filialen in NRW möglich.
Freier Eintritt in Naturbad und Hallenbad
Die Stadt Hallenberg will freien Eintritt ins Hallen- und Naturbad gewähren und weitere Anbieter wie u.a. örtliche Gastronomen oder die Freilichtbühne auf eine Beteiligung ansprechen. Die Ehrenamtskarte kann über ein spezielles Formular beantragt werden, das im Herbst allen Vereinen im Stadtgebiet vorgestellt werden soll.
Lesen Sie auch: Corona im HSK: Neue Corona-Regeln ´mal wieder unausgegoren
Im kommenden Jahr wird die Ortsdurchfahrt Hesborn instandgesetzt. Der Landesbetrieb Straßen NRW habe diese Maßnahme bestätigt, erklärte Bürgermeister Eppner; es handele sich dabei um eine neue Asphaltdecke. Eine komplette Sanierung sei in absehbarer Zeit nach Aussage des Landesbetriebes nicht durchführbar. Auch die L 717 in Richtung Wunderthausen soll ab dem Parkplatz Weifetal bis zur Trambach saniert werden, die zeitlichen Angaben hierzu seien jedoch sehr vage.
Naturbad öffnet nicht mehr
„Dieser Sommer ist gut für den Wald, aber schlecht fürs Naturbad“, zog Eppner Bilanz. Wegen des durchwachsenen Wetters wird das Naturbad nicht mehr öffnen, da die dafür erforderlichen hygienischen Proben-Untersuchungen wirtschaftlich gesehen zu teuer für die noch verbleibenden Öffnungstage wären. Sehr gut genutzt würde dagegen das frisch sanierte Hallenbad.