Hochsauerlandkreis. Bisher ist der HSK glimpflich davon gekommen. Doch der viele Regen im Sommer könnte schwerwiegende Folgen für die Landwirtschaft haben.

Auf die Dürre folgt der Starkregen. Besonders stark betroffen von den Wetterextremen sind die Landwirte im Hochsauerlandkreis. Nachdem die überdurchschnittlich warmen und trockenen Sommer in den vergangenen Jahren zu Missernten führten, droht nun ein ähnliches Szenario aufgrund des Starkregens in diesem Jahr. Vor allem die Ernte der Getreidebauern ist bedroht.

Launisch beantwortet Josef Schreiber aus Medebach, Kreislandwirt im Hochsauerlandkreis, auf das aktuelle Wetter. „Es wäre besser gewesen, wenn sich der ganze Regen in diesem Jahr auf die vergangenen drei Jahre verteilt hätte“, sagt er. Aufgrund der Bedrohlichkeit für die Landwirte im Sauerland aber vergeht Schreiber das Lachen relativ schnell. Der Grund: Es drohen Missernten, gerade für die Getreidebauern.

Das könnte Sie auch interessieren: Unwetter in Hagen: Stromversorgung ist unterbrochen

Denn das Getreide ist so langsam reif und bereit, von den Landwirten geerntet zu werden. „Das ist aber aufgrund der Nässe nicht möglich“, sagt Josef Schreiber. Erst müsse es beständig trocken bleiben, damit das Getreide von den Mähdreschern nicht zerstört werde. Mindestens drei Wochen Trockenheit, idealerweise noch mit Sonnenschein, benötige es laut Schreiber, damit die zahlreichen Getreidebauern ihre Felder dreschen können.

Doch das ist in diesem Jahr vorerst nicht absehbar. Sollte das Wetter in diesem Sommer weiter so unbeständig bleiben und von Phasen mit Starkregen geprägt bleiben, drohen den Getreidebauern große Ausfälle bei der Ernte. „Wenn das Wetter so bleibt wie derzeit, droht ein Totalausfall“, so Schreiber. Sollte es in den kommenden Wochen weiterhin so nass bleiben, droht zudem ein Qualitätsverlust. „Über die Folgen für die Getreidebauern will ich mir gar keine Gedanken machen“, sagt der Kreislandwirt.

Lesen Sie auch: Olsberg: Warum Nora Joch schon früh Landwirtin werden wollte

Zwar ist die Landwirtschaft im Hochsauerland nicht vergleichbar mit den Getreideflächen wie beispielsweise im Münsterland, dennoch stehen mehrere tausend Hektar Land für den Anbau von Korn zur Verfügung.

Weniger bedrohlich sieht die Situation bei den Gründlandbetrieben aus. Die zweite Grünernte sei laut Schreiber gerade vollzogen, bis zur dritten dauere es noch ein wenig. Ebenfalls geringere Sorgen macht sich der Kreislandwirt um den bald erntereifen Mais auf den Feldern im Hochsauerland, auch wenn dieser „momentan unter Wasser steht.“