Hochsauerlandkreis. In den Bürgerbüros im Hochsauerlandkreis ist viel zu tun. Viele wollen jetzt Ausweisdokumente beantragen. Womit Interessenten rechnen müssen.
In den Bürgerbüros der Kommunen merken die Mitarbeiter, dass Urlaubszeit ist. Sie haben vermehrt zu tun: Vor allem Ausweisdokumente werden verstärkt nachgefragt. Doch die Situation nach einem Jahr Pandemie ist in manchen Kommunen doch ein Stück weit anders als in normalen Zeiten.
Die Öffnungszeiten
In vielen Kommunen ist vor allem wichtig vorher einen Termin zu vereinbaren. So halten es beispielsweise die Städte Brilon und Medebach. Die anderen vier Altkreisstädte können auch ohne einen Termin aufgesucht werden. Seit Donnerstag öffnen viele Kommunen die Rathaustüren wieder für spontane Besucher. Das war wegen Corona und dem damit verbundenenLockdown lange Zeit nicht möglich gewesen.
Urlaubszeit macht Ausweise notwendig
Mit den anstehenden Sommerferien sind auch Ausweisdokumente vermehrt gefragt. „Seit vier bis sechs Wochen besteht ein erhöhtes Interesse an Passdokumenten, mit Blick auf die bevorstehenden Sommerferien. Diese Nachfrage besteht, mit Ausnahme des letzten Sommers, jedes Jahr vor der Urlaubssaison. Aus diesem Grunde wird aktuell auch darum gebeten, zur Beantragung vorher telefonisch einen Termin zu vereinbaren, um lange Wartezeiten zu vermeiden“, heißt es aus demBriloner Rathaus. Seit der Pandemie ist das Einwohnermeldeamt auch montags und mittwochs an Nachmittagen geöffnet. Bürger können laut Presseabteilung innerhalb der nächsten drei Tage einen Wunschtermin bekommen.
Der erhöhte Andrang zeigt sich in vielen Städten. Seit der Bürgerservice in Olsberg wieder geöffnet ist, steigen auch dort die Antragszahlen. Ursula Pöllmann aus dem Bürgerbüro in Hallenberg rechnet damit, dass die Nachfrage noch bis in den Juli so hoch bleiben wird. „Diese Nachfrage ist aber im Vergleich zu den Vorjahren für die Monate Mai bis Juli momentan eher gleich beziehungsweise normal. Ein Teil davon ist sicherlich auch den Lockerungen geschuldet, was aber nicht nachgehalten werden kann.“
Anfragen nach Personalausweisen steigen stark
In Winterberg,Medebach und Hallenberg ist die Nachfrage allerdings gestiegen. „Unsere Terminkalender sind voll von Passbeantragungen, wobei vorrangig Personalausweise bestellt werden, Reisepässe nur vereinzelt. Außerdem stellen wir jeden Tag neue Kinderreisepässe aus. Diese wurden in den vergangenen Monaten so gut wie gar nicht beantragt. Wir denken, dass es ab Donnerstag ein noch höheres Aufkommen geben wird, da unsere Rathaustür ab dann wieder geöffnet sein wird“, sagt Medebachs Bürgermeister Thomas Grosche.
Klaus Rosenkranz, Leiter des Haupt- und Personalamtes in Marsberg, erlebt die Situation noch ein bisschen stärker. „Auch wenn das Bürgerbüro der Stadtverwaltung Marsberg seit Beginn der Corona-Pandemie nach vorheriger Terminvereinbarung besucht werden kann, haben dennoch viele Bürgerinnen und Bürger ihre abgelaufenen Ausweisdokumente nicht neu beantragt.“ Das ändert sich derzeit. Um den nun erhöhten Bedarf an Ausweisdokumenten abarbeiten zu können, wurde daher kürzlich ein weiterer Arbeitsplatz im Bürgerbüro für den Publikumsverkehr geöffnet. An diesem Arbeitsplatz können die Bürgerinnen und Bürger ohne Terminvereinbarung die Leistungen des Bürgerbüros nutzen. Hier können allerdings im Gegensatz zu dem Arbeitsplatz mit vorheriger Terminvereinbarung Wartezeiten entstehen.
Impfungen
Wer sich impfen lassen will oder einen Schnelltest macht, muss sich dafür ausweisen können. Ob es seit der Impfkampagne allerdings zu einer erhöhten Nachfrage nach Personalausweisen gibt, konnten die Kommunen nicht sagen.
Wichtige Informationen zum Antrag
Um ein Ausweisdokument beantragen zu können, müssen sie ein neues biometrisches Passbild mitbringen, das nicht älter als ein halbes Jahr sein darf. Bei der Erstausstellung eines Personalausweises oder bei Verlust oder Diebstahl des bisherigen Ausweises müssen Geburts- oder Heiratsurkunde vorgelegt werden. Ein neuer Personalausweis benötigt etwa zwei bis drei Wochen bis zur Fertigstellung, beim Reisepass muss mit mehr Zeit gerechnet werden.
Auf die Zeiten haben die Kommunen keinen Einfluss, sondern vielmehr die Bundesdruckerei. Die Kosten für ein neues Ausweispapier betragen für Antragsteller unter 24 Jahren für den Personalausweis 22,80 Euro; ab 24 Jahren 37 Euro. Wenn Sie bei Antragstellung das 24. Lebensjahr noch nicht erreicht haben ist der Ausweis sechs Jahre gültig; ab dem 24. Lebensjahr beträgt die Gültigkeit zehn Jahre.
Infobox:
Und wohin geht die Reise?
- Laut Doreen Wienand, Geschäftsführerin bei Flamingo Reisen in Olsberg, ist Griechenland derzeit Urlaubsziel Nummer eins.
- Weiterhin hoch im Kurs stehen aber auch die Türkei und Spanien.