Brilon. Das Schulzentrum Brilon mit dem Gymnasium Petrinum und der Heinrich-Lübke-Schule war mit PCB belastet. Jetzt sollen die Arbeiten schnell beginnen

Nach monatelangen Diskussionen und einigen harschen Worten in so mancher Ratssitzung ist eine Entscheidung gefallen: Das Schulzentrum mit dem Gymnasium Petrinum und der Heinrich-Lübke-Schule in Brilon wird saniert und bekommt zusätzlich weitere Flächen durch Neubauten, die die hoch PCB-belasteten Gebäude ersetzen sollen, die abgerissen werden. Dafür stimmte der Rat mit einer großen Mehrheit in der vergangene Ratssitzung. Bürgermeister Christof Bartsch sprach von „einer großen Aufgabe für uns alle“.

Was soll genau mit dem Schulzentrum geschehen?

In der Ratssitzung fasst Peter Bee vom Planungsbüro Bee noch einmal die Variante 1a zusammen, für die sich schon der Ausschuss Planen und Bauen ausgesprochen hat. Die PCB-belasteten Räume, also das gesamte Obergeschoss des Gymnasium Petrinum, wird zurückgebaut werden. Sogar komplett abgerissen werden der Verwaltungstrakt des Gymnasiums und der westliche an die Pausenhalle angrenzende Trakt. Von der aktuellen Bausubstanz bleibt nur der zentrale Bereich mit Pausenhalle, Aula und Mensa eingeschossig erhalten sowie die bisherigen naturwissenschaftlichen Räume.

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„Wir können so dem Atrium und der Innenhofsituation eine hohe Qualität verleihen“, so Peter Bee. Die Aula des Schulzentrums soll zu einem Bindeglied zwischen den beiden Schulen sorgen. Der neu geschaffene Hof eine direkte Verbindung zur Aula. Zwar stellt Bee einen konkreten Grundriss in seiner Präsentation vor, man sei aber flexibel was die Ausgestaltung der Klassenzimmer angehe.

Wo findet der Unterricht während der Baumaßnahmen statt?

Containerlösungen müssen laut Marcus Bange nicht mehr angemietet werden. „So, wie die Arbeiten geplant sind, dürfe es kein Problem sein, die Schüler unterzubringen. Die Container, die ohnehin schon eingesetzt sind, werden natürlich weiterhin genutzt.“

Wann kann das Großprojekt starten?

Das Verfahren kann bis 2027 dauern, so Peter Bee. Planungspartner könne man direkt nach der Entscheidung des Rates kontaktieren, aber die Planungsschärfe dürfte andauern und die Fertigstellung der einzelnen Bauabschnitte werde bis 2027 dauern.

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Die Heinrich-Lübke-Schule werde parallel bearbeitet und könnte 2026 fertiggestellt werden. Begonnen werden soll laut Bee mit den MINT-Räumen, die zu einem Lehrerbereich werden. Dann werde der alte Bereich abgebrochen und der ergänzende Neubau erstellt. Das Forum werde danach saniert, der Abbruch des Obergeschosses würde ebenfalls in diesem Zusammenhang passieren. Als Vierter Bauabschnitt werde die Modernisierung und Sanierung der Aula vorgenommen.

Was soll die Sanierung und der Teilneubau kosten?

Die Sanierung der beiden Schulen werde rund 7,8 Millionen Euro in Anspruch nehmen. Die Neubauten ergänzend zu den beiden Schulgebäude – inklusive der neuen MINT-Räume – sollen um die 23,7 Millionen Euro kosten. Insgesamt wird ein Betrag von 31,6 Millionen bis 34, 1 Millionen Euro gesprochen.

Wie reagierte der Rat auf diese Variante?

Bürgermeister Christof Bartsch spricht von einem Ergebnis, dass sich sehen lassen könne. „Nach Jahren hat sich die Diskussion verdichtet und jetzt sind wir für die Zukunft gut aufgestellt.“ Eberhard Fisch (CDU) stimmt zu, äußert aber Bedauern über die Länge des Bauverfahrens: „Es überzeugt, das Schulzentrum ist zukunftsweisend. Das einzige Haar in der Suppe ist der Baubeginn im Januar 2024, denn bis dahin wird uns die PCB-Problematik begleiten.“

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Marcus Bange, vom Gebäude- und Liegenschaftsmanagement, entgegnet: „Wenn wir den Beschluss heute noch fassen, können wir schnell eine Kommunalagentur beauftragen. Aus der Erfahrung mit dem Sportzentrum ziehen wir, dass trotz enggesetzten Fristen diese Zeit in Anspruch genommen werden muss. Hubertus Weber (SPD) betont: „Wir sollten das heute beschließen, damit wir vorankommen.“ Reinhard Prange (Die Linke)* mahnt: „Wir haben eine gewaltige finanzielle Anstrengung vor uns und dürfen nicht vergessen, dass wir auch andere Herausforderungen wie den Wald oder das Krankenhaus stemmen müssen.“ Er befürchte, dass sich dies auf die günstigen Steuersätze in der Kommune auswirken könne. Dafür erntet er scharfe Kritik der anderen Mitglieder. Niklas Frigger (CDU): „Bildungspolitik sehen wir, Herr Prange, nicht als finanziellen Kostenpunkt.“

Wie fiel die Entscheidung aus?

Die BBL-Fraktion ist schlussendlich mit die einzige, die nicht für den Vorschlag stimmen. Die Briloner Bürgerliste war für einen Neubau, für den sie bis zuletzt auch in der Ratssitzung kämpfen. „Ein richtungsweisender Entschluss“, so Bartsch – und erntet dafür Applaus.

* In einer ersten Version hatte es Dr. Reinhard Prange (FDP) geheißen.