Hochsauerlandkreis. Jürgen Schäfer, Apothekensprecher im HSK, erklärt, ob es einen Ansturm auf Masken gibt und wer bald kostenlos FFP2-Masken vor Ort abholen kann.

Nach dem Beschluss von Bund und Ländern ist das Tragen von medizinischen Masken im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften künftig Pflicht. Wer bisher auf wiederverwendbare Stoffmasken gesetzt hat, muss nun also FFP2-Masken oder OP-Masken kaufen. Jürgen Schäfer, Apothekensprecher im Hochsauerlandkreis, erklärt, wie hoch die Nachfrage derzeit ist und ob bereits ein Engpass bevorsteht.

„Einen Ansturm würde ich es nicht nennen, was wir vor der neuen Maskenpflicht erlebt haben. Aber die Nachfrage ist gestiegen. Es ist auf jeden Fall normaler als im Dezember, als die Masken an Menschen mit Berechtigungsschein ausgegeben wurden.“ Zu diesem Zeitpunkt konnten Menschen über 60 Jahre und chronisch Kranke Personen kostenlos mit Masken versorgen lassen.

Berechtigungsschein ist Pflicht

Ab dem 15. Februar gibt es von den Krankenkassen einen neuen Berechtigungsschein. Mit diesem kann die Zielgruppe dann sechs Masken zum Preis von insgesamt 2 Euro erstehen. Wichtig dabei ist nicht nur das Vorzeigen des Scheins, sondern auch des Personalausweises.

Wegen der strengeren Schutzvorgaben will der Bund Bedürftige unterstützen: Rund fünf Millionen Hartz-IV-Empfänger sollen je zehn kostenlose FFP2-Masken erhalten. Auch dafür gibt es einen Schein der Krankenkasse. Davor macht sich Schäfer aber keine Sorgen: „Hier läuft alles gesittet ab und die Transaktion ist schnell erledigt. Wir stehen auch nicht vor einer Verknappung, wenn es um die Masken geht.“

Apotheken im HSK sind gut ausgerüstet

Auch interessant

Die Apotheker im Hochsauerlandkreis hätten in der Hinsicht schon früh vorgesorgt, weil sie auch einschätzen können, wer noch Masken abholen wird. Denn wer im Dezember mit einem Berechtigungsschein vorbeikam, kommt vermutlich auch im Februar wieder. „Deswegen sind auch die Kunden entspannt, weil sie wissen, dass die Ware hier auf jeden Fall wartet. Wir bedienen hier ja keinen Bedürftigen mit Berechtigungsschein aus Köln. Und wer zusätzlich kommt, kann auch einkaufen“, sagt Jürgen Schäfer.

Berichte über überteuerte Masken in den Apotheken, vor allem in den Großstädten, wies er zurück. „Im Durchschnitt kosten die Masken in der Umgebung 3 Euro pro Stück. Früher lag der Preis noch bei 20 Euro.“

Auch interessant

Bei den OP-Masken und den FFP-Masken handelt es sich eigentlich um Einwegprodukte, wobei die FFP2-Version auch mehrfach verwendet werden kann. Dazu müssen die Masken entweder nach dem Tragen für eine Woche in einem trockenen Raum aufgehängt werden oder bei 80 Grad im Backofen für eine Stunde vorsichtig erhitzt werden, um das Coronavirus zu inaktivieren. Ein Waschen ist nicht möglich.