Viele Senioren und Corona-Risikopatienten fragen, wann sie wieder Gratis-Masken in der Apotheke bekommen. Was sie jetzt tun sollten.

Winterberg/Hochsauerland. "Bitte warten Sie auf das Schreiben Ihrer Krankenkasse", appelliert Apotheker Jürgen Schäfer. Immer wieder fragen seine Kunden derzeit nach den FFP2-Masken, auf die Senioren und chronisch Kranke Anspruch haben und die besser vor Viren schützen als Alltagsmasken.

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Bei der ersten Verteilrunde im Dezember brauchten Berechtigte keinen Nachweis, um sich zunächst drei Masken in ihrer Apotheke abzuholen. Das ist im zweiten und dritten Abschnitt der Verteilaktion anders: Berechtigte brauchen einen Coupon. Um den müssen sie sich nicht selbst bemühen – er wird von der Krankenkasse (gesetzlich und privat) automatisch zugeschickt. Allerdings verzögert sich der Versand dieser Scheine.

Apothekerkammer: Coupons könnten ab Montag (11.1.) ankommen

Auch in Winterberg, in der Franziskusapotheke von Jürgen Schäfer, hat deshalb noch kein Kunde einen Schein einreichen können. Noch läuft also auch die Ausgabe der Masken nicht. "Trotzdem kommen viele Anfragen", sagt Schäfer, der auch Sprecher der Apotheker im HSK ist. "Das Beste wäre aber, die Menschen würden nicht unnötig in die Apotheke kommen, sondern das Schreiben ihrer Krankenkasse abwarten."

Wann es wahrscheinlich losgeht, hat die Apothekerkammer Westfalen-Lippe am Freitag (8.1.) nach Anfrage bei Krankenkassen kommuniziert: Ab kommenden Montag (11.1.) sollen demnach die ersten Scheine bei den Berechtigten ab 75 Jahre ankommen. Danach folgen die ab 70-, dann bis Ende der ersten Februarwoche die ab 60-Jährigen. Andere Risikopatienten sollen ihre Scheine im selben Zeitraum erhalten wie die ab 70-Jährigen.

"Wir Apotheker möchten unsere Kunden versorgen und sind ausreichend mit Masken bevorratet, müssen aber noch abwarten", sagt Schäfer. Schon bei der ersten Verteilaktion seien die Masken begehrt gewesen. Die rund 7000 Stück, die Schäfer damals für seine Kunden bestellt hatte, seien beinahe alle abgeholt worden. "Die Schätzung hat sehr gut gepasst."

Auch die Finanzierung der Verteilaktion sei inzwischen über den Bund gesichert - zunächst hatten die Apotheker dafür in Vorleistung treten müssen.

Händehygiene nicht vernachlässigen

Was Schäfer Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass bei den kommenden Verteilaktionen die Masken - mit Berechtigungsschein - auch über Versandapotheken zu haben sein sollen. "Meiner Ansicht nach bekommen diese damit einen einfachen Zugriff auf unsere Kunden, vor allem, wenn Krankenkassen eng mit Versandapotheken kooperieren", fürchtet er.

Und noch etwas möchte er ansprechen: "Meiner Erfahrung nach wird die Maskenpflicht von den meisten Menschen eingehalten. Aber bei der Händehygiene fällt mir eine gewisse Nachlässigkeit auf. Wir sind noch in einer sehr gefährlichen Zeit der Pandemie, das sollten wir nicht vergessen."