Marsberg/Volkmarsen. Nachdem Täter eine Puppe vor einen Zug im Gleisbett bei Marsberg gelegt haben, äußert sich die Deutsche Bahn - auch zu Folgen für den Zugführer.

Eine Puppe ähnlich einer Vogelscheuche ist auf die Gleise in Marsberg deponiert worden. Der Zugführer vermutete eine menschliche Person. Nur wenige Tage später ein ähnlicher Fall. Eine menschlich aussehende Puppe auf einem Gleisbett bei Volkmarsen, Hessen. Die Bundespolizei ermittelt. Ein Sprecher der Deutschen Bahn verurteilt die Taten aufs Schärfste.

In zehn Jahren noch nie so etwas erlebt

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Ein Zug der Kurhessenbahn musste vor kurzem wegen einer Puppe im Gleisbett bremsen. Einen Tag zuvor gab es einen ähnlichen Vorfall in Marsberg.
Ein Zug der Kurhessenbahn musste vor kurzem wegen einer Puppe im Gleisbett bremsen. Einen Tag zuvor gab es einen ähnlichen Vorfall in Marsberg. © WP | Bundespolizei Kassel

„Seit zehn Jahren arbeite ich in NRW als Sprecher der Deutschen Bahn und Vorfälle in dieser Form sind mir bisher nicht bekannt“, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn auf WP-Anfrage. Unbekannte hatten zuletzt zweimal Puppen auf ein Gleisbett gelegt, die wie Menschen angezogen waren.

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Am Mittwochabend vergangener Woche war eine solche Puppe bei Marsberg auf die Gleise gelegt worden. Die Täter hatten am Mittwochabend die menschenähnliche Puppe rücklinks zur Fahrtrichtung sitzend zwischen den Bahngleisen am Bahnübergang hinter der Nepumuk-Brücke im Bereich lange Ricke gesetzt. Nur einen Tag später ein verblüffend ähnlicher Fall in dem nur rund 25 Kilometer entfernten Volkmarsen im Landkreis Waldeck-Frankenberg: Laut der Bundespolizei Kassel ereignete sich die Tat am Donnerstag, 21. Januar, an einem Bahnübergang auf der L 3050 zwischen Volkmarsen und Külte. Beide Lokführer erlitten einen Schock in dem Glauben, einen echten Menschen überfahren zu haben.

Vorfälle gravierend bis traumatisch

Für die Lokführer die den Zug fahren, seien die Folgen dieser Vorfälle gravierend.

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Beide hatten die Fahrt nicht fortsetzen können. Der Bahnsprecher bestätigt, dass das Trauma in diesen Fällen dem gleiche, welches Lokführer bei Suizidversuchen erleiden, bei denen Menschen sich ebenfalls ins Gleisbett begeben.

„Die Deutsche Bahn verurteilt diese Taten aufs Schärfste. Wir begrüßen es, dass die Bundespolizei in diesen Fällen wegen schweren Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt“, lässt der Bahnsprecher mitteilen.

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