Hagen/Marsberg. Eine Puppe ähnlich einer Vogelscheuche ist auf die Gleise in Marsberg deponiert worden. Der Zugführer vermutete eine menschliche Person.
Bundespolizisten stellten am Mittwochabend, 20. Januar, fest, dass bislang Unbekannte eine selbsterstellte Puppe in die Gleise deponierten. Der Lokführer des RE17 konnte trotz Schnellbremsung ein Überfahren nicht mehr verhindern.
Gegen 22:15 Uhr wurde die Bundespolizei im zuständigen Bundespolizeirevier Hagen durch die DB AG alarmiert. Ein 49-jähriger Lokführer der RE17 von Warburg nach Meschede gab an, dass er womöglich eine im Gleis sitzende Person erfasst habe. Einsatzkräfte der Bundespolizei, der Feuerwehr Obermarsberg sowie die Polizei des Hochsauerlandkreises trafen wenig später am Unfallort in Marsberg, in Höhe der Straße, Lange Ricke, ein.
Puppe aus Holz und Füllmaterial wie bei einer Vogelscheuche
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Zunächst schien es, als ob der Zug tatsächlich eine Person erfasst habe, da Einsatzkräfte der Feuerwehr Kleidung unter dem Zug feststellten. Bei der Bergung der vermeintlichen Person stellte sich dann heraus, dass es sich hier um eine aus Holz, Füllmaterial und Bekleidung gebaute Puppe, ähnlich einer Vogelscheuche, handelte. Nach Aussage des unter Schock stehenden Triebfahrzeugführers, habe jemand die Puppe mit dem Rücken, dem Zuglauf entgegen sitzend, auf die Gleise deponiert.
Da dies für den 49-Jährigen den Anschein einer menschlichen Person machte, leitete er sofort eine Schnellbremsung ein. Hierdurch wurde glücklicherweise keiner der Fahrgäste verletzt. Diese konnten durch die Feuerwehr zu einem nahegelegenen Bahnübergang evakuiert werden. Mit einem Taxi konnten sie die Fahrt fortsetzen.
Strafverfahren wegen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet
Einsatzkräfte der Bundespolizei suchten die Strecke weiter ab und konnten weitere Kleidungsstücke auffinden. Sie leiteten ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein. Durch den Vorfall musste die Strecke über einen Zeitraum von mehr als zwei Stunden gesperrt werden.
Personen die Hinweise zu Tatverdächtigen geben können, werden gebeten sich mit der Bundespolizei unter der kostenfreien Servicenummer 0800 6 888 000 in Verbindung zu setzen. Die Tat ereignete sich vermutlich am 20. Januar 2021 gegen 22:00 Uhr. *BA