Altkreis Brilon. Die Regierung bittet Arbeitnehmer nach Möglichkeit Zuhause zu arbeiten. In den Städten im HSK sind die Quoten aber sehr unterschiedlich.

Die Bund-Länder-Konferenz hat beschlossen, dass Arbeitgeber wegen der Corona-Krise überall dort, wo es möglich ist, ihren Beschäftigen das Homeoffice ermöglichen müssen. In den heimischen Behörden sind die Kapazitäten dafür allerdings sehr unterschiedlich. Sie können jedoch bei Bedarf stellenweise erhöht werden.

Winterberg

In Winterberg wird derzeit sowohl bei der Stadt als auch bei der Winterberg Touristik und Wirtschaft (WTW) nach Möglichkeit in den eigenen vier Wänden gearbeitet. Bei der WTW liegt die Quote circa bei 80 Prozent, im Rathaus sind es ungefähr 50 Prozent der Mitarbeiter. „Insbesondere die Verwaltung stößt allerdings in Teilen aufgrund der digitalen Möglichkeiten an Grenzen, wenn es um das Thema Homeoffice geht“, erklärt Linda Brieden, Pressesprecherin der Stadt Winterberg. Dienstleistungen, die eine Vorort-Präsenz fordern, wie das Standesamt oder das Sozialamt, sind weiterhin besetzt.

Brilon

In der Kernverwaltung der Stadt Brilon sind 110 Mitarbeiter beschäftigt. Davon gehen derzeit 28 mobil von Zuhause ihrer Arbeit nach. Das entspricht einer Quote von 25 Prozent. Darüber hinaus ist die Stadt Brilon für einen Ad-hoc-Notdienst gerüstet. Sie hält weitere technische Ausstattung für zusätzlich 18 Beschäftigte bereit, sodass 40 Prozent der Beschäftigten kurzfristig im Homeoffice arbeiten können. Die Stadt wird die Situation nach den neuesten Beschlüssen noch einmal neu beurteilen.

Olsberg

Im Rathaus Olsberg arbeiten rund 20 Prozent im Home-Office. "Je nach Art der Tätigkeit und den persönlichen Voraussetzungen wäre es generell kurzfristig technisch möglich, den Home-Office-Bereich weiter auszubauen", erklärt Angelika Beuter, Pressesprecherin der Stadt.

Es gibt jedoch Tätigkeiten, die nicht von zu Hause ermöglicht werden können. Das betrifft nicht nur Hausmeister und Bauhofmitarbeiter, sondern auch Bürotätigkeiten. Die Verlängerung oder Beantragung des Personalausweises muss beispielsweise im Bürgerbüro erfolgen. Im Baubereich ist es wegen der großen Pläne oft nicht möglich, zu Hause am Laptop-Bildschirm zu arbeiten. Viele Akten sind bereits digitalisiert, vor allem im Sozialbereich. Dort ist der Zugriff von zu Hause aus möglich.

Marsberg

37 Homeoffice-Arbeitsplätze stehen den 80 Verwaltungsmitarbeitern in Marsberg zur Verfügung. Dort wechselt ein Großteil der Mitarbeiter zwischen der Verwaltung und den eigenen vier Wänden. Eine feste Quote gibt es daher nicht. Die eingesetzte Hard- und Software sieht so aus, dass die im Homeoffice-tätigen Mitarbeiter mit einem Dienstlaptop arbeiten, der über einen Tunnel mit dem Verwaltungsserver verbunden ist.

Medebach

Bei der Hansestadt Medebach besteht zunächst grundsätzlich die Möglichkeit des Arbeitens von Zuhause, sofern es der individuelle Aufgabenbereich der Mitarbeiter sinnvoll zulässt. „Um den im Rathaus anwesenden Mitarbeitern die größtmögliche Sicherheit vor einer Infektion bieten zu können, sind die vor Corona mit Mehrfachbelegung versehenen Büroeinheiten zu Einzelbüros umgewandelt worden“, sagt Medebachs Bürgermeister Thomas Grosche. Die im Hause befindlichen Mitarbeiter können untereinander mittels RDP-Sitzungen Bildschirminhalte gemeinsam besprechen und bearbeiten ohne dafür persönlichen Kontakt suchen zu müssen. Die Homeoffice-Quote liegt bei der Stadtverwaltung bei 20 Prozent, bei den Stadtwerken bei 33,3 Prozent. "Bei zielführendem Bedarf können wir die Quote in zwei bis drei Tagen erhöhen", sagt Grosche.

Für das Arbeiten im Home-Office stehen der Stadt Medebach aktuell Laptops, aber auch weitere technische Geräte (Surface, iPad, Tablet und Flipbook) zur Verfügung.

Hallenberg

Bei der Stadt Hallenberg sind in sämtlichen Betriebsstätten insgesamt knapp 50 Mitarbeiter beschäftigt. Neben Voll- und Teilzeitbeschäftigten umfasst diese Zahl auch eine Vielzahl an Aushilfskräften. In dem Bereich der Stadtverwaltung werden aktuell 23 Personen beschäftigt, im Bereich des Bau- und Forstbetriebshofes aktuell 13 Personen.

Im Bedarfsfall können Besprechungsräume in Einzelbüros umfunktioniert werden und die Situation mit wechselndem Home Office gesichert werden. Aktuell nutzen fünf Mitarbeiter regelmäßig die Home Office Möglichkeiten, um die Situation zu entspannen und weiterhin eine handlungsfähige Verwaltung sicherzustellen. „Eine Ausweitung der Homeoffice-Quote ist gegenwärtig nicht abbildbar, da gewisse Leistungen, gerade in Bezug auf Tätigkeiten des Standesamtes und im Bürgerservice einer eingedämmte Präsenz bedürfen“, sagt Bürgermeister Enrico Eppner.