Masken, Hygienewände, Schilder: Produkte von zwei jungen Niedersfelder Unternehmerinnen kann man in Coronazeiten an vielen Orten finden

Niedersfeld. "Hier und da etwas umgekrempelt hat die Corona-Pandemie das Alltagsgeschäft schon", sagt Isabelle Abel, eine der beiden Geschäftsführerinnen von SI Werbeform aus Niedersfeld.

Ein Beispiel: War früher Acrylglas hauptsächlich Material für Werbeschilder, so erlebten die leichten, durchsichtigen Scheiben 2020 einen ungeahnten Boom und waren als Hygieneschutzwände in Läden, Bäckereien, Tankstellen und Postfilialen sehr begehrt. "Zwischenzeitlich waren die Platten tatsächlich schwer zu bekommen", erinnert sich die 31-Jährige.

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Das Unternehmen stellte sich darauf ein und produzierte Schutzwände je nach Kundenbedarf zum Stellen, zum An-die-Decke-Hängen oder als Sonderanfertigungen. "Mit der CNC-Fräse können wir das so zuschneiden, wie die Kunden es brauchen."

Acrylglas 2020 besonders gefragt

Hygieneschutzwände waren aber nicht die einzigen Produkte, die das Niedersfelder Unternehmen täglich an die Coronakrise erinnerten. Aufkleber, die auf Böden oder an Türen zum Abstandhalten aufrufen, gehörten ebenso dazu wie die knapp 7000 Mund-Nasen-Masken, die sie verkauft haben, schätzt Abel. "Die Masken werden vor der Produktion individuell nach Kundenwunsch designed."

Wer im Sommer, als das noch möglich war, das Hallenbad in Winterberg besucht hat, wird ebenfalls auf Produkte aus Niedersfeld gestoßen sein: Von der Decke gehängte Trennwände aus durchsichtigem Kunststoff sorgten dort für mehr Sicherheit und Abstand.

Beschilderung für das Impfzentrum

Und schließlich wird auch, wer demnächst zum Impfen ins Impfzentrum in Olsberg fährt, an Schildern des jungen Unternehmens vorbeifahren – sie weisen unter anderem die Wege zur Einfahrt, zum Parkplatz und zum Eingang aus. Auch beim Coronatest-Drive-in an der Feuerwehrleitstelle in Meschede zeigten Schilder aus Niedersfeld den richtigen Weg. Noch relativ neu im Angebot ist ein antibakterielles Schutzlaminat – eine durchsichtige Folie, die auf feste Oberflächen verklebt werden kann.

Corona brachte es auch mit sich, dass die Mitarbeiter viele neue Aspekte berücksichtigen und sich mit neuen Regeln beschäftigen mussten. Nicht jeder optisch ansprechende Kundenwunsch stellte sich als kompatibel mit den Vorschriften heraus. "Im Zweifel mussten wir vorher beim Gesundheitsamt nachfragen, ob eine Lösung auch zugelassen ist."

Eines der wichtigsten Schlagworte 2020 sei Schnelligkeit gewesen: "Vor allem Aufträge mit Pandemiebezug waren meist sehr eilig, es musste schnell gehen", sagt Abel. Bei den Schildern für das Impfzentrum beispielsweise habe es von der Auftragsannahme bis zur Montage nur drei Tage gedauert.

Unternehmensgeschichte

Zusammen mit Sophia Klüppel hat Isabelle Abel den Betrieb im Dezember 2014 übernommen – die beiden jungen Schilder- und Lichtreklameherstellerinnen hatten damals das Angebot bekommen, ihren ehemaligen Ausbildungsbetrieb zu übernehmen.

Im Dezember 2017 zog das Unternehmen in ein neues, größeres Gebäude um. Heute gehören neben den beiden Geschäftsführerinnen sieben Mitarbeiter zum Team.