Winterberg/Hochsauerland. Am ersten Tag der Verteilaktion sind bereits viele Berechtigte zu den Apotheken gekommen. Apotheker Jürgen Schäfer erklärt, wer Masken holen darf.
Seit Dienstag (15.12.) dürfen sich Menschen aus Risikogruppen in der Apotheke drei kostenlose FFP2-Masken abholen.
In Winterberg kommt das Angebot offenbar gut an: „Zwischen 8 und 11 Uhr haben wir schon 1000 Stück verteilt“, berichtete Dienstagmittag Jürgen Schäfer, Inhaber der Franziskus-Apotheke in Winterberg und Sprecher der Apotheker im Altkreis Brilon. Die Masken können Kunden bei ihm nur am Notdienstschalter abholen, um nicht unnötig Betrieb im Verkaufsraum zu schaffen.
6000 Masken hat Schäfer für den ersten Abschnitt der Verteilaktion bis 31. Dezember bestellt. Die Zahl ergibt sich aus einem Schlüssel, anhand dessen die Apotheken aufgrund der Zahl ihrer Rezepte überschlagsmäßig die Zahl ihrer Kunden errechnet haben.
Ein Anrecht auf die Gratismasken haben Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen und alle über 60-Jährigen. Streng überprüfen können die Apotheken die Berechtigung nicht, sie verlassen sich auch auf den Anstand der Menschen. „Manche Kunden sagen: ,Ich könnte jetzt in die nächste Apotheke gehen und mir noch welche holen.‘ Dann sage ich: ,Klar, das könnten Sie. Aber Sie nehmen Sie im Zweifel jemandem weg, der sie dringend braucht’“, sagt Schäfer. Er rät allen Berechtigten deshalb, nur in ihre Stammapotheke zu gehen.
Apotheken treten für Kosten in Vorleistung
Die Verteilaktion bedeutet für die Apotheken Aufwand: Der Ausgabeschalter muss besetzt, die Prüfzeichen der gelieferten Masken gecheckt, die Masken in Dreierpäckchen gepackt und die Handhabung erklärt werden.
Schwierig sei die kurze Vorlaufzeit gewesen, sagt Schäfer; die Apotheker wüssten erst seit etwa zwei Wochen von der Aktion. Für die Kosten – pro Maske ihm zufolge im Einkauf etwa 1,50 Euro – treten er und seine Kollegen in Vorleistung und gehen davon aus, dass sie diese erstattet bekommen.
Dem ersten Abschnitt der Verteilaktion sollen zwei weitere folgen: Ab 1. Januar und noch einmal ab 15. Februar sollen die Berechtigten erneut jeweils sechs FFP2-Masken erhalten, dann unter Vorlage eines Berechtigungsschreibens, das ihnen ihre Krankenkasse zuschickt. Bei dieser zweiten und dritten Runde sollen die Päckchen mit sechs Masken einen Obolus von zwei Euro kosten, was deutlich unter dem Einkaufspreis liegt.
Keine Lieferschwierigkeiten mehr
Lieferprobleme, wie es sie im Frühling gab, stellt Schäfer jetzt im Winter nicht fest. „Ich habe Angebote von 50 Lieferanten.“ Bestellt habe er bei fünf, um nicht alles aufs selbe Pferd zu setzen. Auch die Preise seien nach dem damaligen Run inzwischen deutlich gesunken.
Um die Qualität der Ware angesichts der Massenbestellungen in ganz Deutschland macht er sich keine Sorgen. Das Apothekenteam schaue nach den Prüfzeichen und anderen wichtigen Hinweisen, außerdem gebe es zu jeder Lieferung ein Datenblatt. Kunden, die es ganz genau wissen wollten, könnten dieses auch bekommen.
Schäfer weist darauf hin, dass die Masken Einmalprodukte sind: Sie können nicht gereinigt oder gewaschen werden. „Man trägt sie ja nicht ständig, sondern nur relativ kurze Zeit. Aber nach einer Woche gelegentlichen Gebrauchs müssen sie weggeworfen werden“, sagt Schäfer. Er rät dazu, die Masken außerdem nachts an einem luftigen, trockenen Ort aufzuhängen und so wenig wie möglich die Außenseite zu berühren.