Olsberg. Die Bestattungskultur ändert sich. Auch in Olsberg wird darüber diskutiert, pflegefreie Gräber unter Bäumen auf dem Friedhof anzubieten.

Die Bestattungskultur hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert - auch im Sauerland. Daher soll dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger von Olsberg, Bigge und Helmeringhausen Rechnung getragen werden. Auf dem Friedhof der Kernstadt sollen daher demnächst pflegefreie Grabstätten unter Bäumen angeboten werden. Um diese neue Grabform ab dem kommenden Jahr zu ermöglichen, muss der Rat in seiner Sitzung am 17. Dezember zunächst die Friedhofssatzung anpassen, die jetzt im zuständigen Ausschuss Planen und Bauen erörtert wurde.

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Bereich an der Pappelallee

In einem Gespräch war sich das beratende Gremium, dem die drei Ortsvorsteher, Sabine Bartmann (Olsberg), Karl-Wilhelm Fischer (Bigge) und Wilfried Henke (Helmeringhausen) sowie Bürgermeister Wolfgang Fischer und weitere Vertreter der Stadt angehören, sich einig, dass diese Form der Bestattung mit ins Angebot aufgenommen werden solle. Bei einem Ortstermin dieses beratenden Gremiums auf dem Friedhof, kam man überein, dass der Randbereich oberhalb der Pappelallee durchaus dafür in Frage kommen könnte.

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In diesem Bereich könnten die bereits vorhandenen Bäume genutzt sowie weitere auf Freiflächen angepflanzt werden. Zur Kennzeichnung der einzelnen Grabstätte soll eine Edelstahlplatte an zentraler Stelle vor dem jeweiligen Baum angebracht werden. Außerdem soll an einem geeigneten Platz die Möglichkeit auf Aufstellung von Grablichtern und Grabschmuck geschaffen werden.

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Wunsch vieler älterer Menschen

Olsbergs Ortsvorsteherin Sabine Bartmann begrüßte die Möglichkeit, die Urnen unter den Bäumen auf dem Friedhof beizusetzen. „Das kommt vor allem den älteren Menschen entgegen, die doch aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität einige Probleme haben, in einem Friedwald ihre Angehörigen zu besuchen.“ Mit der Bestattung unter Bäumen wolle man dem geplanten Ruhewald in Bruchhausen aber keine Konkurrenz macht, so Angelika Beuter von der Pressestelle der Stadt Olsberg.

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Auf Vorschlag des Ausschusses wird sich der Rat auch mit der Neukalkulation der Friedhofsgebühren befassen, die zuletzt 2017 erfolgte, da die entstehenden Kosten, gemäß des Kommunalabgabengesetzes des Landes NRW, durch die Gebühreneinahmen gedeckt werden müssen. Da aber ab Januar 2021 die neue Bestattungsform angeboten wird, war die Neukalkulation dringend erforderlich, mit dem Ergebnis, dass sich sämtliche Gebühren größtenteils nur geringfügig ändern.

Was kostet ein Grab?

Die wichtigsten Änderungen: Kostete eine Benutzung der Leichenhalle und der Kapelle von mehr als 48 Stunden bisher 408 Euro (bis 48 Stunden 204 Euro), sind jetzt für die Leichenkammer 90 Euro pro Tag und für die Kapelle einmalig 125 Euro zu entrichten. Wesentlich günstiger wird das Sargreihengrab, das ab Januar 2.110 Euro statt bisher 2.920 Euro kostet. Für das Urnen-Wahlgrab mit zwei Stellen sind hingegen 1.730 Euro statt bisher 1.240 Euro zu zahlen und für das Urnen-Reihengrab unter Bäumen 2.110 Euro.

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Und noch eine Neuerung sieht die novellierte Friedhofssatzung vor: „Vor Ablauf der Ruhezeit können Grabstätten zurückgegeben werden“. Doch das ist nicht ganz billig, denn für die Pflege der Grabstelle werden bis zum Ablauf der Ruhezeit, wenn der Grabstein (Kosten: 100 Euro) entfernt wird, jährlich zwischen 35 und 40 Euro fällig.