Hochsauerlandkreis. Im Corona-Tagebuch spekuliert Anna Maurer über die Schwierigkeiten für den Nikolaus in der Adventszeit. Muss er im HSK ins Homeoffice wechseln?

Lieber Nikolaus, an diesem Wochenende hast Du ja bekanntlich sehr viel zu tun, besuchst unzählige kleine und große Kinder, liest ihnen aus Deinem Goldenen Buch vor und bringst ihnen Geschenke, Stiefel oder einen Stutenkerl.

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Gerade in diesem Corona-Jahr ist überall von Digitalisierung die Rede. Könnte man Deinen Aufgabenbereich nicht einfacher regeln und allen Leuten per WhatsApp ein paar niedliche Katzen-Gifs und einen Amazon-Gutschein schicken oder ein TikTok-Meme bzw. eine Insta-Story in eine Gruppe posten? So machen es die meisten Menschen zu Weihnachten doch auch.

Nikolaus bereit für Digitalisierung?

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Seine Antwort könnte vielleicht so klingen: „Hohoho, so ein neumodisches Werk klingt natürlich im ersten Moment praktischer. Meine Engelchen quengeln auch dauernd, ich solle mir endlich ein Handy zulegen statt mit meiner Glocke zu bimmeln, wenn ich sie sprechen will. Aber ganz ehrlich: Ist es nicht viel schöner und aufregender, wenn der Nikolaus persönlich kommt und sich Zeit nimmt? Meint Ihr Menschen wirklich, man würde sich bis ins hohe Alter so gerne an die besondere Atmosphäre von Weihnachten erinnern, wenn das Christkind und ich demnächst nur noch Sprachnachrichten aufnehmen oder was twittern?

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Tja, aber es stimmt schon, dieses Jahr wird durch Corona einiges anders sein. Ich habe ja schon ein gesetztes Alter und gehöre deshalb zur Risikogruppe. Als Nikolaus kann ich zwar eine Bischofsstab-Länge Abstand halten und habe durch meinen dichten Bart einen natürlichen Mundschutz. Frische Luft bin ich durchs viele Schlittenfahren im Winter auch gewöhnt. Allerdings bin ich dieses Jahr zu Fuß unterwegs, denn meine treuen Rentiere aus Lappland hätten nach der Einreise erst einmal 14 Tage in Quarantäne gemusst. Dafür habe ich im Advent natürlich keine Zeit.

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Dieses Jahr sollten wir alle noch mehr zusammen halten als sonst und vorsichtshalber bei einigen gewohnten Anlässen nicht zusammen feiern. Auch, wenn ich deshalb einige von Euch in diesem Jahr nur aus dem Himmelsoffice grüßen kann: Lasst uns alle den Zauber der Weihnachtszeit genießen und wieder ein bisschen Kind sein!“ Das bekommen wir hoffentlich hin.