Hochsauerlandkreis. Die HSK-Berufskollegs sind in der Coronakrise am Limit. Wegen Krankheit und Quarantäne fehlen teils 50 Prozent der Lehrer. Welche Lösung gibt es?

In der Corona - Krise wird das Aufrechterhalten eines Präsenzunterrichs an den Schulen im Hochsauerlandkrei s immer schwieriger. Mehr als 3.500 Schüler, Lehrkräfte und weiteres Schulpersonal befinden sich in Quarantäne . Viele weiterführende Schulen müssen erhebliche Anstrengungen unternehmen, um den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Das gilt auch für die Berufskollegs. Allein an den fünf Berufskollegs im HSK sind 54 Lehrer unter häusliche Quarantäne gestellt. „In der Praxis entstehen gerade bei den HSK-Berufskollegs, die teilweise mehr als 2.000 Schüler haben, Probleme. So stehen beispielsweise dem BK Berliner Platz derzeit nur etwa die Hälfte der Lehrkräfte zur Verfügung – bedingt durch Quarantäne und durch Krankschreibungen.

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Dies führt zu erheblichen Einschränkungen im Präsenzunterricht und im Tagesablauf“, sagte HSK-Sprecher Martin Reuther der WP.

HSK kann über Distanzunterricht nicht entscheiden

Alle fünf Berufskollegs des Hochsauerlandkreises sind aktuell mit positiven Corona-Tests und sich daraus ergebenden Quarantänefällen betroffen: Am Berufskolleg Berliner Platz fehlen 26 Lehrkräfte und 312 Schüler sind in Quarantäne, am Berufskolleg am Eichholz fehlt 1 Lehrkraft und 19 Schüler sind in Quarantäne, am Berufskolleg Brilon fehlt 1 Lehrkraft und 28 Schüler sind in Quarantäne, am Berufskolleg Meschede fehlen 17 Lehrkräfte und 95 Schüler in Quarantäne und am Berufskolleg Olsberg sind 19 Lehrkräfte und 111 Schüler in Quarantäne.

Trotz der prekären personellen Situation ist Distanzunterricht keine Lösung, die in Sichtweite ist. „Es ist bekannt, dass der Verband der Berufsschullehrer Distanzunterricht fordert. Die Entscheidung darüber kann allerdings nicht der Hochsauerlandkreis als Schulträger treffen“, so Reuther. Das Land NRW habe aber entschieden, den Präsenzunterricht so lange wie möglich aufrecht zu erhalten und so viel wie möglich zu erteilen.

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Verschiedene Lüftungsgeräte im Test

Die fünf Berufskollegs seien nach wie vor keine Corona-Hotsots. Die positiv getesteten Fälle seien von außen in die Schule hereingetragene und voneinander unabhängige Einzelfälle, aus denen sich sehr selten weitere Folgefälle in den Klassenverbänden ergeben haben. „Als Schulträger versucht der HSK, die Lüftung in den Schulen zu verbessern. Derzeit befinden sich verschiedene Lüftungsgeräte im Test. Wenn die Geräte sich in der Praxis eignen, sollen sie direkt beschafft und wenn möglich noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden“, so Reuther.