Erlinghausen. Während Gesangsvereine wegen Corona Probleme haben ihre Proben durchzuführen, bemerkt dieser Verein in Marsberg sogar eine positive Entwicklung.
„Es ist schwierig die Mitglieder bei der Stange zu halten in dieser Zeit“, sagt Karl-Josef Aßhauer, Vorsitzender des Männergesangvereins „Cäcilia“ in Erlinghausen. Corona hat auch den Verein stark getroffen, als Proben und Auftritte zu Beginn des Jahres plötzlich nicht mehr möglich waren. Aber trotzdem gibt es besonders mit Blick auf die Mitgliederanzahl und der Auftritte positive Nachrichten.
Auch interessant
Zwei neue Sänger sind mittlerweile in der Coronakrise zum Männergesangverein gestoßen. Schon vor dem Ausbruch des Virus konnten immer wieder vor allem auch junge Leute von dem Hobby überzeugt werden. „Es ist oft schwer neue Leute zu gewinnen. Wir hatten auch mit Sterbefällen zu tun. Das ist natürlich auch direkt wieder ein Einschnitt“, erklärt Aßhauer.
Probenbeteiligung sinkt stark im Verein in Marsberg
Auch interessant
Trotzdem ist derzeit Vorsicht geboten bei den Mitgliedern. Von 20 Aktiven erschienen bei der vergangenen Probe nur 12. „Die Probenbeteiligung ist zurückgefahren, vor allem von Seiten der älteren Herren. Das ist auch vernünftig.“ Seit August treffen sich die Sänger wieder für Übungseinheiten. Dank des guten Wetters war dies auch draußen möglich, wo die nötigen Abstandsregelungen einfach umsetzbar waren. Proben über das Internet machten aufgrund der Altersstruktur keinen Sinn, da das nötige Wissen über die Handhabung fehle.
Auch interessant
Durch die geänderten Wetterbedingungen finden die Proben mittlerweile wieder drinnen statt, jedoch nicht wie gewohnt im Jugendheim, weil dort das Hygienekonzept nicht umsetzbar ist. Zwei Meter Abstand zueinander einhalten, regelmäßiges Lüften, Hände desinfizieren und bis Ende September sogar jedem Sänger eine Grundfläche von sieben Quadratmetern geben. Das war so ohne Probleme nicht zu leisten.
Proberäume finden ist problematisch
Auch interessant
Mittlerweile weicht der Männergesangverein auf verschiedene Räume aus, unter anderem in die Schützenhalle, wo auch der Musikverein seine Proben abhält. „Kreativität ist gerade das A und O für Vereine. Das Singen mit Abstand ist aber auch nicht für alle einfach“, sagt Aßhauer. Während die Stimmführer normalerweise die ein oder andere Person übertönen, die in ihrer unmittelbaren Nähe stehen, geht das jetzt nicht mehr. Das kann zu Verunsicherungen führen.
Auftritte trotz Corona
Auch interessant
Sollte es aber nicht, denn bei „Cäcilia“ geht es um Spaß, Geselligkeit und das Vereinsleben. Das zeigt sich auch bei der Liedauswahl, die nicht eingeschränkt ist. Deutsch, englischsprachige Texte, rockige Songs wie zum Beispiel „Tage wie diese“ von den Toten Hosen sind im Repertoire. Und das präsentiert der Verein sogar trotz Corona, zum Beispiel an Allerheiligen auf dem Friedhof, wenn das Wetter mitspielt und am Volkstrauertag. Sonst erwiesen die Mitglieder ihren verstorbenen Kameraden auch in diesem Jahr die Ehre und sangen für sie. So machen die Proben für die Sänger noch immer Sinn. „Selbst wenn wir in diesem Jahr nicht mehr auftreten würden, dann wären die Proben eben für die Zukunft und es macht uns schließlich auch viel Spaß“, erklärt der 53-Jährige. Von den üblichen circa 15 Auftritten im Jahr bleibt der Verein aber natürlich dennoch weit entfernt.
Auch interessant
Aßhauer ist aber froh, dass die Altersstruktur im Verein das Weitermachen überhaupt noch möglich macht. Er hörte von anderen Vereinen, dass sie wohl nicht wieder anfangen werden:. „Viele Vereine bleiben durch Corona auf der Strecke.“