Brilon/Arnsberg. Ein Mann (31) rastet 2019 auf der Kirmes in Brilon aus. Er schlägt einen Mann und beschimpft Polizisten. Später spricht er Todesdrohungen aus.
Zu einem Michaelis-Nachspiel kommt es am 28. Oktober am Landgericht Arnsberg. Vor dem Schwurgericht muss sich ein 31 Jahre alter Mann aus Brilon wegen Körperverletzung, Beleidigung - und vielleicht auch wegen versuchten Totschlags verantworten.
Das jedenfalls hat die Staatsanwältin im Juni diesen Jahres nicht mehr ausgeschlossen, als der Vorfall auf der Michaeliskirmes des vergangenen Jahres am Amtsgerich t Brilon erstmals verhandelt werden sollte. Das Opfer gab vor Gericht an, Todesangst gehabt zu haben.
Gewalt und übelste Beleidigungen
Am späten Kirmenssonntagabend liefen sich der Angeklagte und sein Opfer auf der Kirmesmeile im Bereich Strackestraße/Marktgasse über den Weg, nachdem es zwischen den beiden - und anderen - bereits vorher eine Auseinandersetzung gegeben hatte. Der 31-Jährige soll den Zeugen über einen Fahrradständer geschubst und den am Boden Liegenden gewürgt haben. Noch im Würgegriff soll er ihn dann hochgezogen und zweimal mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihm eine Risswunde zugefügt haben.
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Auch die zur Hilfe gerufenen Polizeibeamten soll der 31-Jährige aufs Übelste mit sexistischen und auch rassistischen Sprüchen beleidigt haben. „Altes Miststück“ und „Wichser“ waren noch die harmlosesten. Auch auf der Wache setzte der angetrunkene Briloner - beim Pusten wurden 1,03 Promille festgestellt - die Beschimpfungen und seinen Widerstand gegen die fort, wie in der Gerichtsverhandlung im Juni mehrere Zeugen sagten.
Angeklagter verfügt über Kampfsportausbildung
Die Würge-Attacke blieb ein wenig im Unklaren. Angesichts der einschlägigen Vorstrafen wollte der Richter bei dem Angeklagten, der über eine Kampfsportausbildung verfügt und deren Techniken schon bei früheren Straftaten eingesetzt hat, eine höhere Haftstrafe als die bei ihm möglichen zwei Jahre nicht ausschließen.
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Der Angeklagte stand zum Tatzeitpunkt unter Bewährung. Er habe, so im Juni seine Bewährungshelferin, erhebliche Aggresssonsprobleme, vor allem wenn er getrunken habe.
Ein weitere Eskapade leistete sich der 31-Jährige wenige Wochen später in einer Briloner Gaststätte. Dort soll er einem Zeugen angedroht haben, ihn „kaputt zu schlagen“ und seine ganze Familie umzubringen sowie „ihn zu ficken“ und „seine Mutter zu ficken.
Ursprünglich u.a. mit dem Vorwurf der Körperverletzung zum Amtsgericht – Strafrichter– Brilon angeklagt, wurde das Verfahren auf Antrag der Staatsanwaltschaft Arnsberg an das Landgericht – Schwurgericht – Arnsberg mit der Begründung, nach in der Hauptverhandlung bekannt gewordenen Umständen käme ein versuchtes Tötungsdelikt in Betracht, verwiesen.