Winterberg. Mit einem Trecker und einem Planwagen fuhren Männer eine Skipiste in Winterberg hinab. Das Gefährt kippte um. Die Polizei hat neue Informationen.
Glück im Unglück hatten am vergangenen Wochenende zwei Männer bei einem Unfall in Winterberg. Mit einem Trecker und einem Planwagen fuhren sie und eine weitere Person die Skipiste am Poppenberg hinab. Doch dieser kippte dann mitten auf der Piste um. Die Polizei hat nun erste Erkenntnisse zu der waghalsigen Aktion.
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„Die beiden Personen, die am Unfallort waren, trugen leichte Verletzungen davon und wurden in ein Krankenhaus gebracht“, sagt Holger Glaremin, Pressesprecher der Polizei in Winterberg. Die beiden entließen sich aber offenbar selbst wieder aus dem Krankenhaus. Es handelt sich dabei um einen 23-jährigen Olsberger und einen 28-jährigen Winterberger, die beide stark alkoholisiert waren, als es zu dem Umfall kam. Besucher einer nahen Skihütte hatten den Vorfall beobachtet und Helfer alarmiert, wie es hieß.
Planwagen in Winterberg wieder aufgerichtet
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Den Planwagen haben die Männer wohl nach dem Unfall wieder aufgerichtet, denn der Fahrer des Treckers floh mit dem Planwagen vom Unfallort bevor die Rettungskräfte und die Polizei eintrafen. „Er ist weiterhin flüchtig und die Suche läuft weiter“, erklärt Glaremin den aktuellen Stand. Wie es das Trio überhaupt geschafft hat mit dem Fahrzeug die Piste hochzukommen, ist für den Polizisten nicht ersichtlich. Auch zu Spuren am Ort des Geschehens konnte er noch nichts sagen. Die Ermittlungen laufen weiter. Die Verletzten und weitere Beteiligte seien über das Geschehen bisher nicht sehr auskunftsfreudig gewesen, hieß es am Wochenende noch von Seiten der Polizei.
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Die Feuerwehr Winterberg war am Nachmittag ebenfalls alarmiert worden, da in einer Erstmeldung nach dem Unglück von einer großen Anzahl von Verletzten ausgegangen wurde. „Wir wurden gerufen, um den Rettungsdienst bei der Bergung der Unfallopfer zu unterstützen. Das war zum Glück nicht notwendig“, sagte Feuerwehrsprecher Jens Vogelsang. „Das hätte sehr viel schlimmer enden können, als es jetzt ausgegangen ist“, sagte ein Anbieter von Planwagen-Fahrten in Winterberg der WP. Einen Skihang herunterzufahren berge ein unkalkulierbares Risiko. „Nicht nur, dass es steil bergab geht, auch der Untergrund ist das Problem. Ich gehe davon aus, dass der Anhänger auf dem Hang ins Schlingern geraten ist und so diese unverantwortliche Aktion außer Kontrolle geraten ist.“
Nicht der erste Unfall auf einer Sportstätte in Winterberg
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Es ist nicht der erste Unfall in Winterberg nach einer leichtsinnigen Aktion auf einer Sportstätte. Im Jahr 2015 verschafften sich vier Männer Zugang zu einer Bobbahn. Drei von ihnen fuhren auf Kinderschlitten einen Eiskanal hinunter, aber bei voller Fahrt stießen sie auf einen Mini-Traktor, der die Eisfläche aufbereiten sollte. Die drei Männer prallten auf das Gefährt. Bei dem Unfall kam ein 25-Jähriger ums Leben, seine beiden 26 und 29 Jahre alten Freunde wurden schwer verletzt. Ein Anwohner der Wintersportanlage hörte ihre Hilferufe und alarmierte die Polizei - allerdings erst mehr als eine Stunde nach dem Unfall, wie die Staatsanwaltschaft Arnsberg damals bestätigte.
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Die Ermittlungen ergaben seiner Zeit, dass die Geschädigten alleinverantwortlich für den Unfall waren. Polizeisprecher Holger Glaremin glaub nicht, dass es im Hochsauerlandkreis ein Problem mit Mutproben in Sportstätten gibt. „Das sieht für mich nicht nach einer Mutprobe aus.“
Der Betreiber der Piste in Winterberg stand bei Redaktionsschluss nicht für ein Gespräch zur Verfügung.
Hinweise zum Unfall und dem Fahrzeugführer an die Polizei in Winterberg: 02981 90 200.