Medebach-Dreislar. Ziegenbauer Roland, der bei „Bauer sucht Frau“ mitmachte, bekommt mit seiner Franzi ein Kind. Ein Besuch bei der Familie mit Blick ins Fotoalbum.
Der Böhmische Traum wirkt Wunder. Oder „Auf der Vogelwiese“. Roland, der familiäre Ziegenwirt aus der RTL -Sendung „ Bauer sucht Frau “ hat ganz neue Talente an sich entdeckt: Mit Schützenfest-Liedern pfeift er seinen kleinen Sohn in den Schlaf, denn der Bio-Landwirt ist seit einigen Wochen stolzer Vater. Vor genau zwei Jahren hat er seine Franzi aus Bayern geheiratet. Bei der Hochzeits-Sendung hatte Oma Monika noch gesagt: „Das Haus ist groß, Enkel wären schön!“ Jetzt ist die dritte Generation auf dem Bio-Ziegenhof in Dreislar bei Medebach im Hochsauerlandkreis eingezogen, und auf dem Hof parken neben großen Landmaschinen nun auch ein Kinderwagen und ein Trampeltrecker.
Babyglück- Ziegenbauer Roland und seine Franzi aus Medebach
Alois heißt der kleine Mann, der bei seinem ersten Presseinterview absolut die Ruhe weg hat und sich zwischen seinen Nickerchen auf Mamas Arm ein Lächeln entlocken lässt oder aufmerksam Papas Beschallungs-Versuche verfolgt.
11 Wochen ist der kleine Nachwuchsbauer mittlerweile alt, am vergangenen Sonntag wurde Taufe gefeiert.
Das eigene Kind – Aufregung pur
Franzis Wunsch nach einem Juni-Baby ging so eben noch in Erfüllung. Am 30. Juni kam Alois abends nach einer unkomplizierten Geburt auf die Welt – natürlich im Beisein seines Vaters. Als Tierzüchter sind Geburten ja eigentlich Tagesgeschäft. Wie ist es, wenn das eigene Kind geboren wird? “Eigentlich war ich bis kurz vorher ziemlich tiefenentspannt. Bei den Ziegen kann es sich ja auch schon mal hinziehen – die fangen morgens an und die Lämmer kommen doch erst abends“, erinnert sich Roland. „Aber als ich mit Franzi in den Kreißsaal kam, ging mir doch die Flatter. Es war ein total geiles Erlebnis, die Nabelschnur durchzuschneiden. Sein eigenes Kind zu sehen, zu fühlen, zu hören ist natürlich Aufregung pur. Da war der Ziegenbauer Roland den Tränen ganz nah.“
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„Bauer hat Frau gefunden“ steht auf einem Schild vor Rolands und Franzis Haustür, das Wort „sucht“ ist durchgestrichen. 2016 hatte Roland an der 12. Staffel von „Bauer sucht Frau“ teilgenommen. Dort fand er noch nicht die Frau fürs Leben, aber ein Jahr später traf er auf die Hauswirtschafterin Franziska aus Bayern. Sie hatte sich schon während der Ausstrahlungen in den lustigen Landwirt aus dem Sauerland verguckt, aber nie damit gerechnet, ihn mal persönlich kennen zu lernen. Bei den beiden funkte es ganz schnell, so dass Franzi nur wenige Monate später nach Dreislar zog und im September 2018 vor laufenden Kameras die Hochzeitsglocken läuteten.
Fernseh-Rummel ist seit Ende 2019 vorbei
Der Fernseh-Rummel ist seit Ende 2019 vorbei, zu dem Zeitpunkt lief der Vertrag mit RTL aus, auch wenn Sendung über die Hochzeit ab und zu immer noch wiederholt wird. Geblieben ist aus dieser Zeit jedoch die Freundschaft zu Bauer Jörg aus der gleichen Staffel, die sich schon vor den Kameras entwickelte und seit vier Jahren auch hinter den Kulissen im richtigen Leben Bestand hat.
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Jörg ist der Taufpate von Klein-Alois. Als im Sommer das Grünfutter für Rolands Ziegen aufgrund der großen Trockenheit im Sauerland knapp wurde, hat Jörg mit Siloballen aus seiner Produktion ausgeholfen, denn beide Landwirte sind Bio-Bauern und haben damit besonders hohe Anforderungen an das Tierfutter; sie dürfen z.B. kein Gras von konventionell gedüngten Wiesen verfüttern.
Abseits der Glitzer-Medienwelt normaler Alltag
Die Herde mit den seinerzeit 400 „Mädels“, wie Roland seine Ziegen nennt, ist auf aktuell 160 Tiere verkleinert worden. Grund ist der schon genannte Futtermangel, aber auch Franzis Schwangerschaft. Sie kümmert sich normalerweise um die kleinen Lämmer und konnte sich so in den vergangenen Monaten etwas mehr schonen, weil gezielt weniger Lämmer geboren wurden. Jetzt wird die Herde aber wieder aufgebaut. Dafür sind drei neue Böcke angeschafft worden, die während des WP-Termins fleißig ihre Zuchtaufgaben draußen auf der Wiese erfüllen.
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Abseits der Glitzer-Medienwelt herrscht für die junge Familie also ganz normaler Alltag, zu dem neben Babyglück und viel Arbeit auf dem Hof auch Sorgen wegen der Trockenheit, der Borkenkäfer im familieneigenen Wald oder dem im Frühjahr plötzlich abgebrannten Trecker gehören.
Aber für Franzi ist klar: „Hier im Sauerland fühle ich mich so wohl, da kriegt mich keiner mehr weg.“ Klein-Alois blinzelt nur kurz. Und als Papa Roland „Dreislar, mein Dreislar“ pfeift, nickt er direkt wieder ein.