Medebach. Der Ziegenbauer Roland aus dem Sauerland war am Montag bei „Bauer sucht Frau“ im Fernsehen zu Gast. Die vielen Kameras beim Dreh für die RTL-Show haben ihn und seine Verena nicht gestört.

• Familiärer Ziegenwirt Roland aus dem Sauerland hat am Montag im Fernsehen seinen Auftritt
• Ob es mit Verena, der Auserwählten, geklappt hat?
• Kamerateam hat bis zu zehn Stunden täglich gefilmt

• Familiärer Ziegenwirt Roland aus dem Sauerland in der RTL-Show
• Ob es mit Verena, der Auserwählten, geklappt hat?
• Kamerateam hat für "Bauer sucht Frau" bis zu zehn Stunden täglich gefilmt

Für den „familiären Ziegenwirt“ Roland aus dem Sauerland wird es ernst: In der bereits laufenden 12. RTL-Staffel „Bauer sucht Frau“ geht er heute Abend mit seiner Auserwählten Verena auf Sendung. 400 „Mädels“ – so nennt er seine Bio-Ziegen – hat der studierte Vollerwerbslandwirt zwar schon, aber eins fehlt ihm bisher noch zu seinem Glück. wir haben ihn deshalb auf seinem Hof besucht.

Ziegen im Stall nehmen keine Rücksicht

Die erste Frage „Ist er ein Fake?“ erledigt sich gleich von selbst. Auf dem Hof steht ein in der Region bekannter Lohnunternehmer, für den Roland gerade eingesprungen ist. Das Interview findet zum größten Teil im Stall statt, denn die Ziegen nehmen keine Rücksicht auf Pressetermine. Es ist Zeit zum Melken, die Tiere lassen sich geduldig von Rolands anderthalbjähriger Nichte aus ihrem großen Laufstall in den Melkstand treiben.

Drei kleine Ziegenlämmer sind gerade geboren worden und staksen mit noch feuchtem Fell durchs weiche Stroh. Hier falsche Kandidaten als Hauptdarsteller einschleusen – das funktioniert auf dem Land, wo sich fast jeder kennt, und speziell auf einem 48 Hektar großen Bauernhof im laufenden Betrieb nicht.

Einige Tage nach der ersten Vorstellung aller Teilnehmer im Mai brachte ein Sonderkurier fünf Bewerbungen für Roland. Verena, die zwanzigjährige Taxifahrerin und Altenpflegerin aus Oldenburg, gefiel ihm davon am besten – erst auf dem Papier, dann auch beim realen Treffen auf dem Scheunenfest im Juli. Und so startete gleich am nächsten Tag die Hofwoche im Sauerland.

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Ein vierköpfiges Kamera-Team war ständig mit dabei und hat bis zu zehn Stunden täglich gefilmt. Auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden, hat die beiden aber dennoch nicht gestört: „Es war eher stressig, alles unter einen Hut zu kriegen. Der Betrieb auf dem Hof ging während der Dreharbeiten ja ganz normal weiter.“ Scheu vor der ständig laufenden Kamera hatten sie nicht. Und Vorschläge der Kameraleute, wie sie sich publikumswirksam verhalten könnten, haben sie ignoriert: „Wir haben einfach unser Ding gemacht, als wäre die Kamera gar nicht da.“

Außerdem waren die beiden auch zu sehr mit sich beschäftigt, um sich ablenken zu lassen, wie Roland augenzwinkernd andeutet. Die Hofwoche war ein einziges Fest: Angefangen mit seinem 30. Geburtstag über das dreitägige Schützenfest bis hin zu Treffen mit der Dorfjugend, dem Junglandwirte-Stammtisch und natürlich auch der Familie. Überall sei Verena sofort auf Sympathie gestoßen. „Man merkt gleich, dass sie durch ihre Berufe gut auf Menschen eingehen konnte“, stellt Rolands Mutter fest.

Das Sendeformat steht allgemein in der Kritik, das Leben und Arbeiten auf einem Bauernhof zu unrealistisch oder die Bauern als sehr naiv darzustellen. Roland sieht das gelassen: „Es war uns von vornherein klar, dass negative Kommentare kommen. Wir haben uns nicht vorgeführt gefühlt.“ Einige Erlebnisse gehen aber doch unter die Haut: Der ehemalige Schulkollege, der öffentlich behauptet, dass er im Dorf keinen Roland kenne. Oder die Radio-Reporterin, die durch den Ort zieht und an den Haustüren fragt, ob es den familiären Ziegenwirt denn überhaupt gebe. - Und wie ist die Frauensuche für den Ziegenbauern ausgegangen? Roland lacht, das darf er nicht verraten. Nur soviel: „Mit der Verena und mir, das hat von Anfang an echt gepasst.“

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