Brilon. Wilhelmine Hövener und Jutta Rakoniewski sind prägende Persönlichkeiten in der Geschichte der Stadt Brilon. Wer waren diese Frauen eigentlich?
Der wunderschöne Garten des Museums Hauses Hövener in Brilon bot bei herrlichem Spätsommerwetter das passende Ambiente, um zwei Frauen zu gedenken, die durch ihre Persönlichkeiten zu den „starken Frauen des Sauerlandes“ gehören: Jutta Rakoniewski und Wilhelmine Hövener.
Zahlreiche Gäste hatten sich eingefunden, um am „Tag der starken Frauen“ mehr von den beiden Protagonistinnen zu erfahren. Musikalisch wurde das Event von einer Band umrahmt, die ein breites Spektrum an Musikgenres zeigte.
Wilhelmine Hövener
„Jutta Rakoniewski und Wilhelmine Hövener haben beide am 13. September Geburtstag,“ erläuterte Carsten Schlömer, Direktor des Museums Haus Hövener. „Wilhelmine Hövener – eine strebsame und bescheidene Frau – hat sich immer mit Brilon verbunden gefühlt.
Auch interessant
Sie hat mit ihrem Wirken Spuren hinterlassen – als Lehrerin am Gymnasium Petrinum (sie war die erste festangestellte Studiendirektorin in Brilon), als Anteilseignerin der „Olsberger Hütte“, als Nachbarin und als „Stifterin“ - das Museum Haus Hövener geht auf eine Stiftung von ihr zurück. So hat sie ein Haus zum Lernen und kulturellen Austausch geschaffen. Hier ist auch die Parallele zu Jutta Rakoniewski erkennbar. Auch diese Persönlichkeit hinterließ einen kulturellen Schatz – weit über die Grenzen des Sauerlandes hinaus.“
Jutta Rakoniewski
„38 Jahre lebte Jutta Rakoniewski mit ihrem Mann in Nordamerika, wo sie erfolgreich eine Firma betrieben. Während dieser Zeit schuf sie farbenfrohe, optimistische Bilder im Bereich der modernen Malerei, die in Ausstellungen in den USA, in Kanada und auch in Deutschland präsentiert wurden. Jutta Rakoniewski liebte das Malen, wollte dem Alltag so einen Gegenpol entgegensetzen.
Auch interessant
Wenn man die Bilder näher betrachtet, entdeckt man immer wieder neue Nuancen und Schattierungen,“ erklärte Peter Wagner, der in seiner Funktion als ehemaliger Direktor der Sparkasse im Hochsauerlandkreis bereits zwei Ausstellungen in den Räumlichkeiten des Kreditinstitutes begleitet hat.
Im Jahr 2019 verstarb die Künstlerin. Ihr Ehemann rief darauf die „Jutta und Engelbert Rakoniewski Stiftung“ ins Leben, die sich der Unterstützung von bedürftigen und kranken Kindern und von Heimen und Hospizen widmet. Die Eheleute waren selbst beide Halbwaisen und sind kinderlos geblieben.
Auch interessant
Deshalb ist für Engelbert Rakoniewski grade das soziale Engagement für Kinder eine Herzensangelegenheit. „Nach meinem Tod wird mein gesamtes Vermögen in die Stiftung übergehen,“ so Engelbert Rakoniewski. Er zitierte seine verstorbene Ehefrau mit den Worten „Ich will mit meinen Bildern nicht provozieren, sondern mein Ziel ist es, Harmonie zu erzeugen. Man soll bei meinen Bildern seiner Fantasie freien Lauf lassen. Die Gemälde sollen für sich selbst sprechen und als Medium für Meditation dienen.“
Sonderausstellung im Haus Hövener
Am 16. September beginnt im Museum Haus Hövener die Sonderausstellung mit Werken von Jutta Rakoniewski.
Mehr dazu im Netz unter www.haus-hoevener.de