Hochsauerlandkreis. Folgen der riesigen Waldbrände an der Westküste der USA werden auch in Deutschland erfasst. Auswirkungen werden bald auch im HSK zu sehen sein.

Riesige Waldbrände sorgen in den USA auf einer Fläche von Rheinland-Pfalz für Probleme und deren Folgen werden nun auch schon in Deutschland registriert. Und bald wohl ebenso im Hochsauerlandkreis, wie Wetterexperte Julian Pape erklärt.

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Bereits seit Freitagmorgen zieht der Rauch aus Kalifornien über das Bundesgebiet. Messgeräte des Leibniz-Instituts für Troposphärenmessung (Tropos) in Leipzig zeigen eine Staubschicht, die seit Freitag 6 Uhr über Leipzig schwebt. „Wenn Waldbrände besonders stark sind, wie beispielsweise im brasilianischen Regenwald, in Australien oder jetzt in den USA, dann können diese Rauchschichten über den gesamten Erdball ziehen. Bei Südwinden kommen sie dann auch von Leipzig zu uns. Und derzeit haben wir gerade Südwinde“, so der Wetterexperte.

Himmel wirkt ein bisschen milchig

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In der warmen Luft befindet sich dann auch Rauch, was laut Pape dazu führt, dass die Sonneneinstrahlung geringer ist. „Der Himmel wirkt dann ein bisschen milchig, die Luft ist nicht so klar.“ Für Laien sei ein Unterschied zu normalen Wolken allerdings nur schwer erkennbar. Pape vergleicht das Phänomen mit Saharastaub, der auch nur erkennbar ist, wenn er bei Regenfall als eine rote Schicht deutlicher zu identifizieren ist. Dass nun Ruß aus den USA bei einem Regenfall nun über dem Hochsauerlandkreis fällt, hält er für unwahrscheinlich. „Das habe ich bei Rauch, der um die Erde zieht, noch nicht gehört. Durch die weite Strecke geht auch viel verloren.“

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Auch am Montag hielt die Rauchschicht in Leipzig noch an. Zunächst befand sich die Schicht in zehn bis zwölf Kilometer Höhe. Inzwischen ist sie auf rund vier Kilometer Höhe abgesunken. Die Nasa hatte kürzlich berichtet, dass sich solche Wolken in einigen Fällen über der US-Westküste gebildet hatten. Ruß- und Aschepartikel bilden über den Brandherden Feuerwolken. Durch die Hitze können die Gewitterwolken in große Höhen aufsteigen.

Apokalyptischer Himmel über San Francisco

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    Das kann auch Einflüsse auf die Wettervorhersage haben, weil diese Rauchschichten im Regelfall nicht berücksichtigt werden. „Durch den Abprall der Sonnenstrahlen geht viel Wärmeenergie verloren und es ist kälter als angenommen“, erklärt Pape. Um den Einfluss der Wolken genau berücksichtigen zu können, sind Strömungskarten wichtig, die die Windrichtung zeigen. Darin lassen sich dann manchmal Teilchen erkennen, die unter normalen Bedingungen nicht zu sehen sind. „Die schaue ich mir aber nicht an, weil der Einfluss so gering ist“, so der Experte weiter.

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    Der Einfluss von Waldbränden im Hochsauerlandkreis hat übrigens keine derart großen Folgen auf andere Länder und Kontinente. „Das sind Gott sei Dank alles kleine Geschichten im Vergleich zu den USA, Australien oder Brasilien, auch wenn sie hier groß erscheinen. Der Rauch kann sich dann vielleicht auf das Stadtgebiet auswirken, aber nicht weiter. Die Ereignisse sind ein ganz anderes Kaliber.“

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    Wie stark große Waldbrände die Atmosphäre und damit das Klima beeinflussen, ist eine Frage, die die Atmosphärenforschung aktuell beschäftigt. Am Tropos untersuchen Forscher daher gerade den Einfluss von Waldbränden auf die Atmosphäre.