Olsberg-Assinghausen. Ein Neustart mitten in der Corona-Krise: Für die Kita in Olsberg-Assinghausen hat sich viel verändert. Ein Blick hinter die Kulissen der Kita.
Ein fröhlicher grasgrüner Frosch winkt Besuchern der neuen DRK-Kita in Assinghausen vom Hinweisschild im Eingangsbereich zu. Schließlich hat der „Asker Frosch“ hier im Ort einen besonderen Symbolwert, der sich nun auch hier wiederfindet. Wegen der Corona-Lage war es bisher noch nicht möglich, eine richtige Einweihungsfeier zu machen. Doch die WP durfte einen Blick in den Neubau an der Amecke werfen.
Frosch als Symbol
Hell, weitläufig, modern und sehr funktional erstrecken sich die eingeschossigen Gebäudeteile auf einer Ebene über das 3500 Quadratmeter große Hang-Grundstück. Auch im Inneren tauchen die kleinen Frösche wieder auf und weisen mit lustigen Bildern auf die jeweiligen Räume hin - hier wird geschlafen, dort wird geturnt, gespielt, gebastelt - um die Ecke wird das Essen zubereitet… Apropos essen - im Gegensatz zu früher wird inzwischen nicht mehr selbst gekocht.
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Stattdessen werden die angelieferten Mahlzeiten in der Küche von einer Hauswirtschafterin angerichtet.
Platz bietet die neue Kita für vier Gruppen: Es gibt zwei Angebote für U-3-Kinder und zwei für Kinder zwischen drei und sechs Jahren. Insgesamt ist die Kita zum 1. August mit 62 Kindern an den Start gegangen. Sie werden von 13 Mitarbeiterinnen betreut. Geöffnet ist die Kita montags bis donnerstags von 7 bis 16.30 Uhr und freitags von 7 bis 15 Uhr.
Kneipp-Becken und Lerntoilette
Orientierung im komplett barrierefreien Gebäude geben nicht nur die kleinen Frosch-Symbole sondern auch Farben: Grün-Blau zieht sich durch den Bereich der Kleinen. Die Großen sind im gelb-roten Bereich untergebracht.
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Für jede Gruppe gibt es einen altersgerecht bestückten Raum und einen kleineren Nebenraum, der mal mit einem Bauteppich, mal mit einer Puppenecke ausgestattet ist. Nach neuestem Standard ausgestattet sind die Sanitärräume, in denen auch Kneipp-Anwendungen möglich sind. Und es gibt hier sogar eine „Lerntoilette“, die den Übergang vom Töpfchen auf das richtige Klo erleichtern soll.
Eine weitere Besonderheit ist, dass es in jedem Gruppenraum eine kleine Küchenzeile mit Herd und Wasseranschluss gibt. Das entspricht dem Konzept des Kindergartens, der einen Schwerpunkt auf gesunde Ernährung legt. So gibt`s zurzeit - passend zur Jahreszeit - zwei Apfelwochen. Mit Begeisterung erzählt Kita-Leiterin Petra Decker, wie sich das jeweils gewählte Thema dann durch alle Bildungsbereiche zieht: „Da werden Äpfel gezählt oder farblich sortiert, es wird Kuchen gebacken oder es gibt Geschichten und Spiele rund um den Apfel.“
Direkter Zugang zum Außenbereich
Von den Gruppenräumen gibt es jeweils einen direkten Zugang zum Außenbereich - einen für die Großen mit Piratenschiff und Klettermöglichkeiten, einen für die Kleinen mit Blockhäuschen, Matschanlage und Sand.
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Bewegung und Kneipp-Angebote sind zwei weitere thematische Schwerpunkte, die sich durch das Kita-Konzept und zehn Bildungsbereiche ziehen. „Dabei ist es uns auch wichtig, dass die Kinder mit allen Sinnen lernen“, so Petra Decker. Sie hat auch schon die Kita am ihrem früheren Standort neben der Assinghauser Kirche geleitet. „Vieles, von dem, was die Kita in Assinghausen schon früher ausgemacht hat, wollen wir hier fortführen“, erklärt Thorsten Rediger, Prokurist der DRK-Brilon KiTa gGmbH, die jetzt Einrichtungsträger ist. Träger am alten Standort war die Stadt Olsberg.
Zusätzliche Kita-Plätze entstanden
Durch den Neubau konnten zusätzliche Kita-Plätze - vor allem im U-3-Bereich - geschaffen werden. Der eigentlich nur zweigruppige städtische Kindergarten war durch eine Ausnahmegenehmigung mit drei Gruppen betrieben worden. Jetzt sind es vier Gruppen und das Einzugsgebiet hat sich erweitert - aktuell werden hier Kinder aus Elleringhausen, Bruchhausen, Assinghausen und Wulmeringhausen betreut und einige auch aus Bigge und Olsberg. Künftig soll die Kita Assinghausen auch Familienzentrum werden. Der Kreisjugendhilfe-Ausschuss hat einem entsprechenden Antrag in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. Der Zertifizierung-Prozess ist auf den Weg gebracht.
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„Damit wollen wir ganz bewusst auch Bildungs-, Begegnungs- und Beratungsangebote für die Eltern, also für die ganze Familie anbieten“, so Thorsten Rediger.
Neustart zu Corona-Zeiten
Ein Kita-Neustart in Coronazeiten - das hat das Kita-Team und alle Verantwortlichen natürlich vor besondere Herausforderungen gestellt. „Zum Glück gab es während der Bauzeit keine Ausfälle. Es hat alles wunderbar funktioniert, so dass wir wie geplant pünktlich zum 1. August den Betrieb aufnehmen können“, freut sich Thorsten Rediger.
Schwierig sei eher die Geschwindigkeit gewesen, in der es neue Vorgaben für Kitas und auch Altenpflegeheime gab, die dann sehr zügig umgesetzt werden mussten: „Der Druck war zeitweise schon sehr gewaltig und wir mussten praktisch sieben Tage pro Woche auf Dauerempfang sein“, so Rediger. Inzwischen laufe vieles wieder ruhiger. „Aber natürlich setzen wir auf soviel Sicherheit wie möglich.“
Mund-Nasen-Schutz ist für Eltern Pflicht
Eltern, die ihre Kinder bis in die Einrichtung bringen möchten, müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen, am Eingang ihre Hände desinfizieren und sich in eine Liste eintragen. Auch die Erzieherinnen tragen Mund-Nasen-Schutz - die Kinder allerdings nicht.
Kita-Leiterin Petra Decker ist froh, dass wieder mehr Normalität eingekehrt ist: „Die Leichtigkeit und Fröhlichkeit, mit der die Kinder sonst hier spielen, war zeitweise weg - jetzt hat sich das zum Glück wieder geändert. Unsere Aufgabe ist es auch, den Kindern mit Fingerspitzengefühl Angst und Unsicherheit zu nehmen, damit sie frei und fröhlich aufwachsen können“, findet die Einrichtungsleiterin.
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