Brilon. In der Corona-Krise bieten das Alfred-Delp-Haus und die Marianische Sodalität Brilon eine coronakonforme Ferienbetreuung. Der Überblick.
Kreativität und alternative Ideen sind in Zeiten von Corona gefragt. So haben sich auch das Alfred-Delp-Haus und die Marianische Sodalität lange überlegt, wie sie trotz Abstandsregeln eine abwechslungsreiche Woche für Kinder auf die Beine stellen können. Zusammen mit einem Team aus freiwilligen Helfern planten sie schließlich ein buntes Programm aus Online-Spielen, Live-Sendungen zum Mitmachen und Aufgaben, die allein Zuhause erledigt werden müssen.
„Uns war wichtig, dass die Kinder nicht den ganzen Tag vor dem Computer sitzen. Besonders bei dem guten Wetter boten sich Aktionen im Freien an, ganz unter dem Motto ‚gemeinsam mit Abstand‘“, erklärt Stephan Jätzel, Jugendleiter der Marianischen Sodalität Brilon.
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Am Montag ging es mit ein paar technischen Problemen und einem Kennenlernen los. Auch der Bürgermeister Dr. Christof Bartsch wünschte den Teilnehmern per Videonachricht viel Vergnügen. Zum Warmwerden probierten die Teilnehmer ein paar Online-Spiele aus. Bei Spieleklassikern, wie Montagsmaler und Stadt, Land, Fluss zerbrachen sich die Teilnehmer gemeinsam den Kopf über die wirren Zeichnungen und Wörter mit bestimmten Anfangsbuchstaben. Die Videokonferenz im Hintergrund vermittelte dabei den Eindruck, nicht allein zu sein.
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Livestream aus der Küche
Am Dienstag starteten die Kinder süß in den Tag. Muffins Backen stand auf dem Programm und per Livestream aus der Küche des Alfred-Delp-Hauses konnten die Kinder Schritt für Schritt das Rezept mitverfolgen und mitmachen. Wichtige Utensilien und Zutaten hatten sie zuvor in einer Überraschungsbox erhalten. Von den Küchlein gestärkt, machten sich Kinder und Teamende am Nachmittag auf, ihre Mission in der Innenstadt auszuführen. Gewappnet mit der Handykamera galt es, verdächtige Spione vor die Linse zu kriegen, um der Geheimzentrale wichtige Infos über das Aussehen und den Aufenthaltsort der Gesuchten zu übermitteln. „Es war spannend, sich mal nicht nur im virtuellen Raum zu sehen“, so Burkhard Wiese, Leiter des Alfred-Delp-Hauses. Abends mussten die Kinder dann bei einem Quiz ihr Wissen rund um die Natur, das Weltall, Musik, Fachwörter und Kulturen der Welt unter Beweis stellen.
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Am nächsten Tag ging es dann rätselhaft weiter: Wie kriegt man ein Ei in eine Flasche, und wie wieder raus? Wie viel halten Eierschalen aus? Und wie pustet man Ballons auf, ohne dass einem die Puste ausgeht? Während live vor der Kamera diese Experimente vorgeführt wurden, konnten die Kinder Zuhause mitmachen und mitraten. Sogar explosiv wurde es am Ende und
kleine Backpulver-Essig-Bomben knallten in den Gärten. Am Nachmittag begaben sich die Teilnehmer in virtuelle Räume, aus denen sie nur mithilfe von Rätseln wieder rausfanden. Als Team mussten sie den sogenannten Escape-Room untersuchen und kamen schließlich unversehrt wieder raus. Weniger erfolgreich war dann der Abend, an dem die Technik nicht so wollte, wie die Teamenden.
Erkundungstour durch Brilon
Sportlich ging es Donnerstag los. Bei einer kleinen Karate-Einheit wurden die Kinder wach und fit für den Tag. Nachdem sie am Vormittag aus Schwämmen nachhaltige Wasserbomben und aus alten T-Shirts Taschen gebastelt hatten, ging es am Nachmittag auf Erkundungstour durch Brilon. Bei einer digitalen Schnitzeljagd gaben viele Bildausschnitte von bekannten und unbekannten Ecken in Brilon den Teilnehmern Hinweise, wo sie als nächstes suchen müssen. Bei einer spannenden „Schlag den Leiter“-Show am Abend mussten die Kinder dann in verschiedenen Kategorien gegen die Teamenden antreten und holten sich am Ende knapp den Sieg.
Am letzten Tag wurde noch mal gemeinsam die Küche auf den Kopf gestellt und im heimischen Ofen ein Nudelauflauf gezaubert. Den Nachmittag über bereiteten sich die Kinder kreativ und kulinarisch auf die Abschlussparty vor. Es wurden Dips gerührt, Servietten gefaltet, Kerzengläser gestaltet und das Zimmer mit Girlanden geschmückt. So konnten Kinder, wie auch die Teamenden bei einem live gestreamten Lagerfeuer die Woche ausklingen lassen.
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„Ich bin begeistert, was online alles geht und was unser Team alles kann. Ich war anfangs skeptisch, ob wir so ein Online-Projekt auf die Reihe bekommen. Jetzt bin ich sehr froh, dass wir das Experiment gewagt haben“, berichtet Burkhard Wiese sichtlich zufrieden. Und auch wenn nicht immer alles rund lief und lange Wartezeiten aufgrund von technischen Störungen oder Internetproblemen nervten, zeigten sich auch die Kinder sehr zufrieden.
Gelungene Alternative
„Ich hätte nicht gedacht, dass die Woche so gut wird“, gibt eins der Kinder bei der Abschlussreflexion zu. Die Ferienfreizeit@Home war also eine gelungene Alternative und eine abwechslungsreiche Woche, sind sich am Ende alle Beteiligten einig, während das Lagerfeuer durch die Lautsprecher knistert.