Das Museum Haus Hövener in Brilon entwickelt sich positiv. In den vergangenen sieben Jahren wurden die Besucherzahlen mehr als verdoppelt.

Brilon. Der ehrenamtliche Leiter des Museums Winfried Dickel übergab zum 1. Februar diesen Jahres die Museumsleitung an den langjährigen wissenschaftlichen Mitarbeiter Carsten Schlömer. Das wurde möglich, weil Carsten Schlömer das Magisterstudium in Germanistik und Geschichte mit der Bestnote abgeschlossen hat. Damit erhielt er von dem LWL Museumsamt das Plazet zur Museumsleitung. Jetzt stellte Winfried Dickel gemeinsam mit dem gesamten Vorstand, dem Kuratorium und dem Steuerberater Thomas Krapp den Jahresabschluss 2019 vor.

Ausstellung zur Westfälischen Hans

Eine wichtige Kennzahl ist die Besucherentwicklung. Seit der Umstrukturierung des Museums im Jahre 2013 konnten die Besucherzahlen nach und nach von rund 5.500 Gästen auf 12.210 Besucher im vergangenen Jahr gesteigert werden.

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„Das ist sehr erfreulich, weil das nur mit einem motivierten und engagierten Museumsteam geschehen konnte“, so Winfried Dickel. „Zuerst musste das Museum eingerichtet werden, danach wuchs es in den Köpfen.“

Das ist gelungen. Davon zeugen die zahlreichen Veranstaltungen im Jahreskreis. Im Museum gab es mehrere Sonderausstellungen, darunter eine Ausstellung zur Westfälischen Hanse, eine andere unter dem Titel „Mütter des Grundgesetzes“ in Verbindung mit starken Frauen des Sauerlandes, Schulen stellten in einer Ausstellung ihr Netzwerk „Schule der Zukunft“ vor, der Kunstverein organisierte eine Ausstellung des Malers Caspari und eine Wanderausstellung des Bundestages zur Geschichte des Grundgesetzes diente der politischen Bildung.

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Besonders hervorzuheben sind die Besuche durch Kindergärten und Schulklassen. Ganz gleich aus welchem Ort des Altkreises Brilon sie kommen, werden ihnen die Fahrtkosten der 9-Uhr-Gruppenkarte von Bus und Bahn durch den Briloner Heimatbund – Semper Idem erstattet. Im Museum fällt dann nur ein kleiner Betrag als Eintritt an. Dieses Angebot gilt auch für Gruppen der Städte Meschede, Rüthen sowie der Gemeinden Bestwig und Willingen.

120 Museums- und Stadtführungen

Mit der Stadtführergilde konnten 120 Museums- und Stadtführungen durchgeführt werden. Dabei erfahren die Gäste etwas über die Stadtgeschichte. Auch bei den Themenführungen mit dem „Nachtwächter“, der „Hexe“ oder bei den kulinarischen Führungen kommt der Spaß nicht zu kurz.

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In guter Erinnerung sind der Tweed Run mit der Stadtrundfahrt auf alten Fahrrädern und in „historischer“ Bekleidung sowie die Lloyd-Days. Unter dem Motto „Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd“ versammelten sich fast 100 Leukoplastbomber rund um den Kump, während ihre Besitzer die Ruhe im Museumsgarten genossen.

Ein Museum lebt von der Veränderung. So wurde die Geologische Abteilung für 54.000 € optimiert. Zur Finanzierung warb der Briloner Heimatbund – Semper Idem rd. 35.000 € aus dem Leaderprogramm ein. Die Kofinanzierung übernahm der Förderverein Haus Hövener.

Mit der Dauerausstellung der Werke des Briloner Malers Pitt Moog + wurde in dem Gebälk des Dachgeschosses eine weitere Abteilung eröffnet. Die archaischen Bilder in den Erdfarben befinden sich dort in besonderer Umgebung und wirken, als wären sie für diesen Ort gemalt. Aus dem umfassenden Werk des Künstlers werden nach und nach immer wieder andere Werke ausgestellt. Dafür gilt der Sparkasse Hochsauerland der Dank für die großzügige Unterstützung. Eine besondere Anstrengung war die Verlegung des Museumsarchivs aus dem Keller des Gymnasiums. Als Magazin stellte die Sparkasse Hochsauerland die Räume der ehemaligen Zweigstelle in Hoppecke zur Verfügung.

Erst Corona stoppt den Aufwärtstrend

Zahlreiche ehrenamtliche Helfer packten mit an, darunter auch die Jugendfeuerwehr.

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Das neue Museumsjahr begann ähnlich gut wie der Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dann machten sich die Coronaauswirkungen bemerkbar. Der Museumsbetrieb läuft jetzt aber wieder erfreulich gut an. So werden jeweils samstags um 11 Uhr Stadtführungen angeboten.

Im Januar starb Norbert Föckeler, der von Beginn an mit seinem Fachwissen und seiner sozialen Kompetenz die Entwicklung des Museums als Kuratoriumsmitglied begleitete. Lukas Wittmann wird zukünftig als Vertreter des Briloner Heimatbundes – Semper Idem in dem Kuratorium mitarbeiten.

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„Das war ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Museums“, so Winfried Dickel, der als Vorsitzender der Stiftung Briloner Eisenberg und Gewerke – Stadtmuseum Brilon in der Zeit, bis auf eine kurze Unterbrechung, die ehrenamtliche Museumsleitung wahrnahm. Er ist besonders stolz darauf, dass die Verbindlichkeiten des Museums von rd. 1,25 Mio. Euro auf rd. 500.000 Euro vermindert werden konnten. Das war nur möglich durch die Unterstützung der Stadt Brilon, der Sparkasse Hochsauerland, der Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten, den Förderverein Museum Haus Hövener, den Briloner Heimatbund – Semper Idem, die vielen interessierten Besucher und die ideenreichen und engagierten Mitarbeiter. Ihnen allen gilt der Dank. Winfried Dickel wird auch in Zukunft als Vorsitzender des Stiftungsvorstandes tätig sein.