Brilon/Olsberg. Die V1 für den Bau der B7n von Nuttlar bis Brilon wird von vielen Bürgern favorisiert. Es gibt aber Hürden. Chancen und Alternativen im Check.

Für den Briloner Bürgermeister Dr. Christof Bartsch ist die am Windsberg, Gretenberg und Östenberg sowie nördlich am Aatal entlangführende Trasse „absoluter Favorit“ für die B7n. Das betonte Dr. Bartsch am Donnerstagabend in der Ratssitzung auf die Frage von BBL-Stadtrat Reinhard Loos, wie der Bürgermeister denn zu den derzeit diskutierten Varianten stehe.

Dialog- und Informationsprozess unter Beteiligung der Bürger

Anlass der Nachfrage: die beiden von Straßen-NRW und der von dem Landesbetrieb eingeschalteten Kommunikations- und Consultingagentur Dialogbasis durchgeführten Gesprächsrunden mit Politik und Presse.

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Wie berichtet, will die Agentur in einem mehrteiligen Dialog- und Informationsprozess unter Beteiligung der Bürger bis zum kommenden Frühjahr eine konsensfähige und rechtssichere Linie für die Umgehungsstraße zwischen Altenbüren (unmittelbar oberhalb der Firma BMS) und Brilon (Möhnestraße/Fünf Brücken) finden. „Wir nutzen alle Möglichkeiten, um das Projekt trotz der derzeitigen Beschränkungen so offen und transparent und so zügig wie möglich voranzutreiben“, sagte Lars Voigtländer, Abteilungsleiter Planung bei Straßen-NRW. Bei den beiden Terminen hatte der Leiter der Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift, Sven Körner, mehrfach betont, dass es bei dem Verfahren darum gehe, die „bestmögliche“ Linie zu finden, wobei seine Betonung auf der zweiten Worthälfte lag.

Aus Sicht der Straßenplaner könnte die V1-Variante nämlich wegen der gravierenden natur- und artenschutzfachlichen Bedenken durchs Raster fallen.

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„Wir können unsere Stimme zwar erheben, aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt", sagte Dr. Bartsch, der ebenso wie Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer die Befürchtung hat, dass die – so Fischer in einem WP-Gespräch – im Rahmen des jetzt angelaufenen Dialogprozesses „aufgegeben" werden soll. Fischer verwies darauf, das Teile der V1-Trasse durch die Windräder seit rund zwei Jahren bereits vorbelastet seien. Deshalb sei vielleicht eine neue Artenschutzkartierung zu überlegen.

Bündel an Möglichkeiten

Beide Bürgermeister, Fischer und Bartsch, machten in dem Gespräch mit der WP deutlich, dass es oberstes Ziel des jetzt laufenden Dialogprozesses eine letztlich „rechtssichere Planung“ sein müsse – beide favorisieren die V1. Wenn sich, so Dr. Bartsch, die V1 tatsächlich nicht realisieren lasse, „müssen wir über eine Alternative reden". Dabei müsse man auch die Kosten im Blick haben.

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Neben der durchgehenden, komplett neuen dreispurigen V1-Trasse steht die Überlegung im Raum, die bisherige Umgehungsstraße um eine Fahrspur zu erweitern. Dazu gibt es einen Bündel an Möglichkeiten, wie die B7n von Altenbüren durch die Haar und die Lederke an die B7 im Bereich der Verkehrsbetriebe angebunden werden könnte. Und auch für eine neue Achse von der B7 im Bereich der Scharfenberger Straße hinter Mercedes Witteler her gibt es mehrere Vorschläge.

Die Varianten im Schnellcheck

Die sachliche Beschreibung der einzelnen Varianten des Weiterbaus von Bestwig-Nuttlar bis nach Brilon durch Straßen-NRW ohne eine fachliche Bewertung:

Die Variante 1 verläuft von Westen beginnend an der Autobahn 46 Anschlussstelle Bestwig-Nuttlar in Richtung Osten bis nördlich Brilon und schließt dort an die B 480 an.

Die Varianten 2, 3 und 4 verlaufen östlich von Altenbüren. Sie stellen untereinander Alternativen dar.

Die Variante 8 wird mit einer großen Brücke über das Tal geführt.

Die Variante 6 verläuft planerisch neben der bereits vorhandenen Ortsumgehung Brilon als zusätzliche Straße mit einem Anschluss an die Bundesstraße 480 nördlich von Brilon.

Die Variante 7 beinhaltet in Planungen der Behörde den Ausbau der vorhandenen Ortsumgehung Brilon zu einem sogenannten 2+1 Querschnitt und im weiteren Verlauf als Variante 5 den Anschluss an die Bundesstraße 480 nördlich Brilon.