Hochsauerlandkreis/Winterberg. Corona hat den Tourismus im Sauerland fast auf den Nullpunkt gefahren. Hart getroffen wurde Winterberg. Sind die Touristen zurückgekehrt?

Fast komplett zum Stillstand hat die Corona-Krise im April den Tourismus im Hochsauerlandkreis gebracht. Im Vergleich zum April 2019 ist Gästezahl kreisweit um satte 98,1 Prozent gesunken, die Anzahl der Übernachtungen sank um 95,6 Prozent. Insgesamt gab es im HSK nur 1862 Übernachtungsgäste. Vor einem Jahr waren es im April 96.825.

Besonders hoch ist der Tourismus-Einbruch für Winterberg. Im April des Vorjahres gab es mit 22.779 Gästeankünften noch ein kräftiges Plus von 10,5 Prozent gegenüber 2018. Doch Corona ließ die Zahl in diesem Jahr um 99,6 Prozent auf nur noch 93 abstürzen. Die Gästeübernachtungen sanken von 78.005 auf 268 (-99,7 Prozent). Dass überhaupt noch Übernachtungsgäste in der Statistik auftauchen, liegt wohl daran, dass Übernachtungen aus geschäftlichen Gründen auch während des Corona-Lockdowns noch möglich waren. Es erklärt aber auch, warum der Minus-Wert in Winterberg besonders hoch ausfällt: „Wir haben hier ja praktisch nur erholungsbedingte Übernachtungen und kaum Geschäftsreisen“, so Winterbergers Tourismus-Chef Michael Beckmann.

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„Inzwischen sehen wir zwar etwas Licht am Ende des Tunnels, aber von einer Entspannung können wir noch längst nicht reden“, erklärt er. Das Pfingstwochenende sei eher mäßig gewesen, Fronleichnam etwas besser, aber ebenfalls noch deutlich unter dem Vorjahreswert. „Wir hoffen, dass sich die Situation über die Sommermonate verbessert. Doch die Buchungen laufen sehr kurzfristig ein, die Menschen sind vorsichtig und gucken, wie es sich entwickelt“, erklärt Beckmann.

Hier einige Zahlen aus den übrigen Städten des Altkreises: In Brilon ist die Zahl der Gäste im April um 90 Prozent gesunken. 2019 gab es 3.655 Besucher, 2020 waren es lediglich 364. Bei den Übernachtungen gab es ein Minus von 73,1 Prozent. Deutlich zugenommen hat die Aufenthaltsdauer: Sie lag im Vorjahres-April bei 3,4 Tagen, in diesem Jahr bei 9,3 Tagen. Hallenberg verzeichnet ein Gäste-Minus von insgesamt 98 Prozent - statt 2.272 Ankünfte gab es in diesem Jahr nur 45 Besucher. Für Marsberg weist die Statistik für April 80 Gästeankünfte aus (Vorjahr: 1.051) - das sind 92,4 Prozent weniger. Die Zahl der Übernachtungen lag bei 178 - im Schnitt blieben die Gäste 2,2 Tage in der Stadt an der Diemel.

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In Medebach gab es im April keinen einzigen ausländischen Gast. Insgesamt wurden 72 Besucher registriert. Vergleichszahl aus 2019: 19.756. Wie in Winterberg ist das ein Einbruch von 99,6 Prozent. Das gilt auch für die Gästeübernachtungen: Statt 77.888 waren es lediglich 215 (Minus 99,7 Prozent). In Olsberg wurden 168 Gäste registriert - 96,6 Prozent weniger als im April 2019. Die Zahl der Übernachtungen sank von 12.367 auf 880. Die durchschnittliche -Aufenthaltsdauer lag bei 5,2 Tagen und damit mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahresmonat.

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NRW-weit war die Zahl der Übernachtungen mit 619.646 um 85,5 Prozent niedriger als im April 2019. Die Gästezahl ging um 93,6 Prozent auf 121.989 zurück. Berücksichtigt werden bei der Erhebung Betriebe mit mindestens zehn Betten).