Winterberg. Warum die Facebook-Gruppe „Du bist Winterberger, wenn...“ so wichtig für die Heimat ist und welche Verantwortung der Admin Peter Werneke spürt.

Meistens sind es 30 Minuten am Tag. Dann setzt sich Peter Werneke hin, loggt sich bei Facebook ein und verwaltet als Admin die Gruppe „Du bist Winterberger wenn...“. Ungefähr 3200 Mitglieder. „Das ist ein bisschen, als wäre man einem Verein beigetreten“, sagt der 63-jährige Winterberger und lacht.

Seit 2012 besteht die Gruppe im Netz

Seit 2012 besteht die aktive Gruppe schon bei Facebook, seit 2013 ist Peter Werneke der offizielle Chef und behält in seiner Funktion den Überblick über Beiträge und Mitglieder. Er beantwortet Anfragen, löscht regelwidrige Beiträge.

Peter Werneke ist Admin der Winterberger Facebook-Gruppe
Peter Werneke ist Admin der Winterberger Facebook-Gruppe © WP | Privat

„Ich versuche ein wenig zu moderieren, worum es geht, damit auch wirklich nur relevante Beiträge in der Gruppe auftauchen“, sagt er. Einige Regeln hat er dazu schon aufgestellt. Gepostet werden soll, was an Winterberg gefällt. Erinnerungen. Tipps. Jobgesuche und Wohnungssuchen. Besondere Regeln: Keine Werbung, keine Spamnachrichten. Keine Hassrede und kein Mobbing. Und: Nett und freundlich sein.

Voraussetzungen zum Beitritt: „Du solltest im Stadtgebiet Winterberg wohnen und leben oder du bist im Stadtgebiet Winterberg geboren oder du arbeitest in Winterberg“, heißt es in der Beschreibung. Bedeutet: Die Gruppe ist eine von Winterbergern für Winterberger. Das ist auch Peter Werneke wichtig. „Wir versuchen außerdem, die Dörfer wie Siedlinghausen und Niedersfeld auch stark einzubinden.“ Für das Gemeinschaftsgefühl. Zum Dazugehören. Für die Heimatverbundenheit.

Peter Werneke ist kein Unbekannter

Die prägt Peter Werneke. Er ist selbst kein Unbekannter, hat lange einen eigenen Gastronomiebetrieb geführt. Vor Jahren in Siedlinghausen.

Auch interessant

„Viele kennen mich“, sagt er schlicht. Die Arbeit in der Gruppe, die manchmal mehr Zeit verschlingt als von außen sichtbar, macht ihm Spaß. Das sei sowieso das wichtigste. „Und ich will, dass die Gruppe ordentlich läuft. Ich checke jeden Tag an die zehn Anfragen. Sorge dafür, dass niemand in die Gruppe eingeladen wird, der das nicht möchte.“

Manchmal werden auch Menschen in der Gruppe beleidigt, dann springt Peter Werneke ein und löscht den betreffenden Beitrag. Sorgt für Ruhe und ein schönes Miteinander. Für Austausch. Und ab und zu ein neues Titelbild. „Man muss das auch locker sehen, nicht zu ernst nehmen, es geht um Spaß bei der Sache“, betont er wieder.

Gerade in Pandemie-Zeiten wichtiges Tool

Doch ein bisschen Verantwortung trägt er schon. Das sei ihm besonders in der Pandemie-Zeit aufgefallen, wie er sagt. „Wir haben zum Beispiel zusammengestellt, welche Betriebe außer Haus verkaufen. Ich meine, durch so eine Gruppe erreicht man direkt 3200 Menschen. Das ist schon eine Masse und kann helfen“, sagt er. Auch die Aktion „Leere Stühle“, habe er in der Gruppe mitpromotet. Dafür hat er die Regeln der Gruppe ein wenig aufgeweicht.

Zahlreiche Gruppen im Altkreis

Private Gruppen bei Facebook kann jeder gründen, der ein aktives Profil bei dem Sozialen Netzwerk hat.

In regionalen Facebook-Gruppen wie „Du bist Winterberger wenn...“ geht es oft um Themen, die Heimische interessieren. Geschichtliche Fotos, Erinnerungen oder Anfragen zu bestimmten Orten und Themen sind oft die wichtigsten Themen, die Verbundenheit schaffen sollen.

Im Altkreis Brilon gibt es mehrere Gruppen, die sich auf einzelne Städte konzentrieren. Unter anderem: Aktuelles rund um Brilon; Marsberg News – Wir stärken dich!; Was passiert in Brilon?; Wenn du aus Medebach kommst, dann…; Du lebst schon lange in Brilon, wenn...

„Man kann auch gemeinsam etwas erreichen. Wenn jemand eine Wohnung sucht, dann hat er die auch nach zwei oder drei Tagen gefunden – durch die Gruppe.“ Also ein wichtiger Teil des Heimatgefühls? Für Peter Werneke definitiv.

Niemals beleidigt

Beleidigt oder angegangen für seine Rolle als Moderator wurde er bisher nie. „Es sind sogar nette Bekanntschaften daraus entstanden.

Auch interessant

Auf der Kirmes wird man mal angesprochen“, erzählt er. Trotzdem macht er sich nicht wichtig mit dem Job. „Es gibt mir einfach nur ein gutes Gefühl, etwas erreichen zu können.“