Hallenberg. Der Stadtrat Hallenberg hat eine gute und eine schlechte Nachricht zum Ausbau der L 617. Die Landstraße ist seit Jahren sanierungsbedürftig.

Eine gute und eine schlechte Nachricht gab es am Mittwoch in der Sitzung des Stadtrates zum Thema Ausbau der L 617 zwischen Hallenberg und Medebach.

Zwei Teilstücke dieser bekanntlich sehr maroden Landstraße sind in der Prioritätenliste des Landes auf Platz Sieben des Bauprogramms 2022 gesetzt worden. Es handelt sich um die Bereiche vom Ortsausgang Liesen bis zur Abzweigung nach Dreislar sowie von der Hesborner Höhe bis etwa zur Vogelstange im Medeloner Kuckucksloch. Beide sollen von 5 auf 6,5 Meter Breite ausgebaut werden.

Baumaßnahmen verschieben sich vermutlich in Hallenberg

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Die Planungen laufen, theoretisch könnte der Startschuss 2022 fallen – wenn die finanziellen Landesmittel dann einen Baubeginn hergeben. Realistisch betrachtet werden die sechs vorhergehenden Maßnahmen vermutlich jedoch so teuer, dass sich der Bau verschieben wird. Die Ratsmitglieder nahmen diese Mitteilung mit Missfallen zur Kenntnis und beantragten, gemeinsam mit der Stadt Medebach eine erneute Resolution an das Land zu schicken. „Die L 617 ist so schlecht; wir dürfen uns mit der erneuten Verschiebung des Landes nicht zufrieden geben“, appellierte Joachim Huft (CDU) an den Rat.

Heimat-Preis

Wie schon in 2019 können sich auch in diesem Jahr wieder Ehrenamtler um den vom Land geförderten Heimat-Preis bewerben.

Teilnahme-Kriterien sind ein herausragendes ehrenamtliches Engagement im Stadtgebiet, das den Bürgern zugute kommt, nachhaltig für künftige Generationen wirkt und auf ein aktuelles Projekt oder eine dauerhafte Tätigkeit bezogen ist.

Der erste Platz ist mit 3.000 Euro, die folgenden beiden mit je 1.500 und 500 Euro dotiert.

Der Rat einigte sich darauf, dass bisherige Preisträger jeweils ein Jahr lang nicht berücksichtigt werden, um anderen Bewerbern eine Chance zu geben.

Die Bewerbungsfrist endet am 31. August 2020. In 2019 ging der Heimat-Preis an die Jugendgruppe der Freilichtbühne, den Bürgerverein Liesen und das Zukunftsforum Braunshausen.

Gemeinsam mit dem Straßenausbau der L 617 soll der seit 40 Jahren angedachte Radweg zwischen Hallenberg und Hesborn realisiert und gemeinsam mit der Stadt Medebach bis Medelon fortgesetzt werden. Beide Verwaltungen haben sich bereits mit dem möglichen Streckenverlauf auseinander gesetzt. Dafür sollen weitestgehend vorhandene Wirtschaftswege eingesetzt werden. Nur ab der Hesborner Höhe bis in die erste Kurve wäre ein Ausbau der Straße nötig. Die Kosten sollen aus Landes-Förderprogrammen für Radwegebau entlang von Landstraßen aufgefangen werden.

Turm Braunshausen

Bürgermeister Michael Kronauge und mehrere Ratsmitglieder widersprachen der Darstellung des WP-Berichts über die gemeinsamen Turmpläne in Braunshausen mit der hessischen Nachbarkommune Lichtenfels, zu dem es zahlreiche Rückfragen von Lesern gegeben habe. Es gehe hierbei erst einmal um eine Idee und erste Entwürfe, nicht um konkrete Pläne.

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Jedoch hätten beide Leader-Regionen sowohl im Hochsauerland als auch auf hessischer Seite ihre Unterstützung signalisiert und schriftlich bestätigt. Die Aussage, man warte auf Rückmeldung der Leader-Region Kellerwald-Edersee, sei daher nicht korrekt. Noch offen ist dagegen die Zustimmung der Stadt Lichtenfels zur Kostenbeteiligung. Da diese in naher Zukunft nicht zu erwarten sei, wird Hallenberg das im Haushalt eingeplante Projekt auf 2021 verschieben. Es gebe zwar Möglichkeiten, einen Turm allein zu realisieren, doch der bisherige Reiz liege in der Zusammenarbeit beider Orte.

Grenztrail hat besonderen Charme

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Besonderen Charme erhalte das Vorhaben durch den im Kreis Waldeck-Frankenberg geplanten „Grenztrail“ – eine 650 Kilometer lange Mountainbike-Strecke mit mehreren Bikeparks, die unmittelbar an dem Turm vorbeiführen könnte und von der man sich eine große touristische Aufwertung verspreche. Auch Medebach habe hier bereits Interesse signalisiert.

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Gemeinsames Jobcenter

Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit mit Winterberg und Medebach soll das Thema „Gemeinsames Jobcenter“ vorgezogen werden. Der Punkt ist Bestandteil des dreistufigen Leitfadenkonzeptes und bisher mit einer Umsetzung bis 2024 vorgesehen. Aufgrund des Bedarfs und der vorhandenen Fachausbildungen der Mitarbeiter könnte jedoch schon eher eine Grundlage geschaffen werden, aufgrund der die künftigen Stadträte schon 2021 entscheiden könnten.